Mein wichtigstes Kriterium beim Aktienkauf

Mein wichtigstes Kriterium beim Aktienkauf

Viele Anleger setzen auf günstige Aktien – für sie ist der Preis einer Aktie das wichtigste Kriterium. Andere finden anhand des Charts günstige Einstiegsgelegenheiten – für sie ist der Kursverlauf das wichtigste Kaufkriterium. Ich achte bei meinen Aktien vor allem darauf, in hervorragende – in außergewöhnliche – Unternehmen zu investieren.

Mein wichtigstes Kriterium hierbei: Das Management!

Steve Jobs und Apple

„Wie will er denn bitte das Management bewerten?“ wird sich jetzt der ein oder andere vielleicht fragen. Genau das habe ich vor ein paar Jahren auch nicht verstanden… Doch desto mehr ich mich mit diesem Thema beschäftigt habe, desto klarer wurde mir: Man kann in der heutigen Zeit auch als Außenstehender durchaus erkennen, wie ein Management tickt!

Lass mich dir das anhand der Geschichte von Steve Jobs und Apple * genauer erklären!

Zwar wurde Apple von Steve Jobs gegründet – doch nachdem der wirtschaftliche Erfolg ausblieb und es interne Meinungsverschiedenheiten gab, setzte man seinen Gründer 1985 kurzerhand vor die Tür. Elf Jahre später stand Apple kurz vor dem Bankrott – mehrere CEOs waren daran gescheitert an den einzigen Erfolg des Unternehmens – den Apple II – anzuknüpfen. 1996 kehrte Jobs zunächst als Berater, ein Jahr später dann als „vorübergehender“ Vorstandsvorsitzender zu Apple zurück.

Er feuerte einen Großteil der Belegschaft, wechselte den kompletten Aufsichtsrat aus und strich das Produktportfolio auf ein paar elementare PCs und Laptops zusammen. Im Jahr 1998 wurde dann der iMac vorgestellt – ein wurde ein riesengroßer Erfolg und rettete damit Apple vor dem Aus. Es folgten der iPod, iTunes, das iPhone und schließlich das iPad. Ein Jahr nach Jobs Tod war Apple erstmals das wertvollste Unternehmen der Welt.

Bei Apple hat sich 1997 nur eine einzige Sache geändert – der CEO. Das hat gereicht, um aus einem vor dem Aus stehenden Unternehmen eine der besten Aktien zu machen, die man sich in den letzten 20 Jahren kaufen konnte. Diese Geschichte zeigt ganz klar: Wer nach großartigen Unternehmen Ausschau hält, der sollte sich auf das Management fokussieren.

Wie man das Management beurteilen kann

Doch wie finde ich heraus, ob ein Management fähig ist oder nicht? Gleich vorneweg – 100 %ige Sicherheit gibt es nicht – dennoch ist es möglich herauszufinden, wie ein CEO tickt!

Seine Beziehung zum Unternehmen

Steve Jobs war Apple immer verbunden – trotz seines Rauswurfs liebte er dieses Unternehmen zu jedem Zeitpunkt. Diese Beziehung zu Apple sorgte dafür, dass er überhaupt wieder zurückkehrte. Sie sorgte dafür, dass er mit voller Leidenschaft bei der Sache war und sie sorgte dafür, dass er langfristig nur das beste für Apple wollte.

Jetzt vergleich das mal mit einem typischen Manager – erst ein paar Jahre bei einer Unternehmensberatung, dann Führungsposten in Unternehmen A, Wechsel in den Vorstand von Unternehmen B und schließlich CEO von Unternehmen C. Wird solch ein CEO die gleiche Bindung zu seinem Unternehmen (A) haben wie Steve Jobs zu Apple? Wird auch er nur das langfristig beste für sein Unternehmen wollen?

Oder wird er eher darum bemüht sein, gute Quartalszahlen abzuliefern – also kurzfristig orientiert handeln? Schließlich wollen Aktionäre und Aufsichtsrat zufriedengestellt werden. Und der eigene Zielbonus ist ja ebenfalls nicht so unwichtig…

Skin in the Game?

Im Jahr 2010 besass Steve Jobs über 5 Millionen Apple-Aktien, gleichzeitig betrug sein Gehalt lediglich 1 Dollar im Jahr. Jobs finanzieller Ertrag war damit ausschließlich von der Entwicklung Apples abhängig – mehr Skin in the Game geht fast nicht. Letztendlich zeigen solch große Aktienpakte von CEOs, dass sie selbst von ihrem Unternehmen überzeugt sind und sie alles dafür tun werden, dieses Unternehmen zum Erfolg zu führen.

Das Umfeld

Es gibt Unternehmen, da wäre der beste CEO auf verlorenem Posten. Beispielsweise gibt es einen deutschen Autobauer, bei dem man den Eindruck hat, der Betriebsrat ist mindestens genauso entscheidungsbefugt wie der CEO…

In solch einem Umfeld hat der beste CEO keine Chance. Er wird hier nicht in der Lage sein, Entscheidungen durchsetzten und ihm wichtige Dinge umzusetzen. Genau deshalb hat Jobs bei seiner Rückkehr auch beinahe den kompletten Aufsichtsrat ausgetauscht – erst diese Maßnahme ermöglichte ihm vollständige Handlungsfreiheit. Und somit seinen überragenden Erfolg bei Apple.

Wie Privatanleger an Informationen über das Management kommen

Eigentlich ganz einfach: Lies dir in den Geschäftsberichten den Brief des CEOs an die Aktionäre durch, schau dir seinen Lebenslauf an, wirf einen Blick auf die größten Anteilseigner und klappere Google nach Interviews ab (YouTube stellt ebenfalls eine gute Quelle dar). So entsteht Schritt für Schritt ein Bild des jeweiligen Managers.

Anschließend musst du nur noch entscheiden: Ist dieser CEO wie Steve Jobs – oder doch eher der typische Durchschnittsmanager?

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Der Kauf von Aktien und anderen Wertpapieren ist mit hohen Risiken bis hin zum Totalverlust behaftet.

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