Im Juni lief es erneut ziemlich gut für mich an den Aktienmärkten: Sowohl mein Aktien- als auch mein ETF-Portfolio konnten zulegen. Bei einigen Aktien lief es jedoch alles andere rund, bei Nike und MongoDB zum Beispiel. So stellt sich jetzt unter anderem die Frage: Nike-Aktie kaufen oder nicht? Wie ich bei Nike weitermache, welche Aktien stark gestiegen und welche gefallen sind und wo ich im Juni zugekauft habe, erfährst du im heutigen Depotupdate. Ich wünsche Dir viel Spaß beim Lesen!
Meine Performance im Juni
Sowohl mein Aktien- als auch mein ETF-Portfolio entwickelten sich im Juni positiv.
Performance Aktien (ohne REITs) | + 3,7 % |
Performance ETF-Weltportfolio (ohne Faktor-ETFs) | + 2,7 % |
Quelle: parqet, Performance im Juni 2024
Auch auf Jahressicht gibt es keinen Grund zu klagen: Derzeit läuft alles rund an den Aktienmärkten.
Performance Aktien (ohne REITs) | + 31,4 % |
Performance ETF-Weltportfolio (ohne Faktor-ETFs) | + 12,4 % |
Quelle: parqet, Performance letzte 12 Monate (Stand: 30.06.2024)
Während mich die Kursgewinne bei „verprügelten“ Werten wie Tesla und Zscaler wenig überraschen, habe ich bei vermeintlich teueren Aktien wie Adobe und Apple eher nicht mit solchen Kurssprüngen gerechnet.
Die Adobe-Aktie
Der bedeutendste Katalysator für den Anstieg der Adobe-Aktie war die Veröffentlichung der jüngsten Quartalsergebnisse. Adobe übertraf die Erwartungen der Analysten sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn. Der Umsatz stieg um 10 % gegenüber dem Vorjahr auf 5,3 Milliarden US-Dollar, während der operative Gewinn um 17 % auf knapp 1,9 Milliarden US-Dollar anstieg. Diese Zahlen übertrafen die Prognosen deutlich und unterstrichen Adobes Fähigkeit, in einem wettbewerbsintensiven Markt nachhaltig zu wachsen.
Quelle: aktien.guide
Neben den starken Quartalsergebnissen hat Adobe seine Prognosen für das Geschäftsjahr 2024 angehoben. Das Unternehmen erwartet nun einen Umsatz von 19,5 bis 20 Milliarden US-Dollar, was ein weiteres starkes Wachstum signalisiert. Diese optimistischen Aussichten haben das Vertrauen der Investoren gestärkt und die Nachfrage nach der Aktie erhöht.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der den Kursanstieg befeuert hat, sind Adobes kontinuierliche Innovationen und strategische Partnerschaften. Ein herausragendes Beispiel ist die Partnerschaft mit Broadcom, die darauf abzielt, Adobes Cloud-Angebote zu optimieren und zu erweitern. Diese Kooperation eröffnet neue Geschäftsmöglichkeiten und stärkt Adobes Position im Cloud-Markt.
Der starke Anstieg der Adobe-Aktie im Juni 2024 ist das Ergebnis einer Kombination aus starken Quartalsergebnissen, optimistischen Zukunftsprognosen, strategischen Partnerschaften und einer positiven Marktstimmung. Für erfahrene Anleger bleibt Adobe eine interessante Investition, da das Unternehmen weiterhin seine Fähigkeit unter Beweis stellt, durch Innovation und strategisches Management signifikantes Wachstum zu erzielen.
Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von knapp 52 ist die Adobe-Aktie angesichts ihres Wachstums in meinen Augen jedoch teuer. Ich überlege daher, ob mein in Adobe investiertes Kapital an anderer Stelle nicht vielleicht besser aufgehoben wäre…
Die Shopify-Aktie
Shopify präsentierte starke Quartalszahlen, was der Hauptgrund für den Kursanstieg im Juni gewesen sein dürfte. Das Unternehmen vermochte mit einem starken Umsatzwachstum von 23,4 % im Jahresvergleich zu beeindrucken, was die Erwartungen der Analysten übertraf. Der operative Gewinn betrug 137 Mio. US-Dollar, was ebenfalls über den Schätzungen lag. Diese robusten Ergebnisse zeigten, dass Shopify trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten weiterhin stark wächst und profitabel ist.
Quelle: aktien.guide
Auch die strategische Partnerschaft mit dem US-Einzelhandelsriesen Target spielte eine bedeutende Rolle bei der positiven Kursentwicklung. Diese Partnerschaft ermöglicht es Shopify-Händlern, ihre Produkte auf der digitalen Plattform von Target zu verkaufen. Dies erweitert die Reichweite der Shopify-Händler erheblich und bietet ihnen Zugang zu einer größeren Kundenbasis. Für Target bedeutet dies eine Diversifizierung und Stärkung ihres Online-Angebots, was für beide Unternehmen von Vorteil ist.
Zusätzlich zur positiven Marktdynamik wurde Shopify von mehreren Analysten aufgewertet. JPMorgan und Evercore ISI hoben ihre Bewertungen und Kursziele für Shopify an, was das Vertrauen der Investoren weiter stärkte. Diese Upgrades reflektierten die Überzeugung, dass Shopify trotz kurzfristiger Herausforderungen weiterhin eine führende Position im E-Commerce einnehmen wird.
Shopify entwickelt sich weiterhin hervorragend, weshalb ich keinen Grund sehe, irgendwas an dieser Position zu verändern. Wirklich günstig ist die Shopify-Aktie mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 11,5 zwar nicht mehr. Qualität hat aber nun mal ihren Preis – außerdem war die Aktie historisch betrachtet meist sogar noch teurer als heute.
Die Tesla-Aktie
Tesla veröffentlichte im Juni solide Zulassungszahlen sowie einen geschrumpften Lagerbestand, was die Marktteilnehmer nach schwachen Monaten wieder etwas positiver stimmte. Darüber hinaus konnte Tesla einen neuen Auslieferungsrekord an Stromspeichern vermelden.
Außerdem präsentierte Tesla im Juni bedeutende Updates bestehender Modelle. Innovationen wie verbesserte Batterietechnologien oder autonome Fahrfunktionen wecken stets großes Interesse bei Investoren, da sie das Potenzial haben, den Markt zu revolutionieren und neue Umsatzquellen zu erschließen. Neue Partnerschaften und strategische Allianzen, insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien und der autonomen Fahrtechnologien, haben Investoren optimistisch gestimmt. Solche Kooperationen können Teslas technologische Fähigkeiten erweitern und seine Marktposition stärken.
Mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von rund sieben ist die Tesla-Aktie historisch betrachtet nach wie vor eher günstig bewertet. Ich bleibe daher investiert und bin gespannt auf die Q2-Zahlen, die demnächst präsentiert werden.
Die Zscaler-Aktie
Ein wesentlicher Treiber für den Kursanstieg war das beeindruckende Umsatzwachstum von 32 %. Dieses Wachstum signalisiert, dass Zscaler seine Marktposition stärkt und seine Dienstleistungen weiterhin stark nachgefragt werden. Gleichzeitig konnte das Unternehmen einen positiven Nettogewinn ausweisen, was ein bedeutender Wendepunkt ist, da viele Wachstumsunternehmen in der Technologiebranche oft jahrelang Verluste verzeichnen, bevor sie profitabel werden. Diese Entwicklung stärkt das Vertrauen der Investoren in die langfristige Rentabilität und finanzielle Stabilität des Unternehmens.
Quelle: aktien.guide
Ein weiterer wichtiger Faktor war die Ankündigung der Übernahmen von Avalor Technologies und Airgap Networks. Diese Akquisitionen sind strategisch äußerst bedeutend, da sie Zscalers Produktportfolio erweitern und seine technologischen Fähigkeiten stärken. Avalor Technologies bringt fortschrittliche Analyselösungen ein, die Zscalers Fähigkeit zur Bedrohungserkennung und -abwehr verbessern. Airgap Networks, bekannt für seine Zero-Trust-Sicherheitslösungen, ergänzt Zscalers bestehende Sicherheitsplattform und ermöglicht eine noch robustere Netzwerksicherheit.
Quelle: leonardo.ai
Zusätzlich zu den positiven aktuellen Ergebnissen und strategischen Akquisitionen hat Zscaler eine starke Prognose für das Gesamtjahr abgegeben. Diese optimistische Aussicht basiert auf der Erwartung, dass die Nachfrage nach Cloud-Sicherheitslösungen weiter steigen wird, da Unternehmen weltweit ihre digitalen Transformationsstrategien beschleunigen. Zscaler ist gut positioniert, um von diesem Trend zu profitieren, was die positive Stimmung der Investoren weiter anheizt.
Da ich die Zscaler-Aktie im Juni für 170 Euro je Anteil nachgekauft habe und ich mit der Größe meiner Position zufrieden bin, werde ich hier erstmal nichts weiter tun. Mehr zum Kauf erfährst du im zweiten Abschnitt dieses Beitrags.
Die Intuitive Surgical-Aktie
Intuitive Surgical ist bekannt für seine innovativen chirurgischen Systeme, insbesondere das Vinci-System, das in Krankenhäusern weltweit eingesetzt wird. Ein kontinuierlich wachsender Markt für minimalinvasive Chirurgie und die fortschreitende Akzeptanz von Robotertechnik in medizinischen Einrichtungen tragen zur positiven Entwicklung des Unternehmens bei.
Die langfristige Performance von Intuitive Surgical zeigt eine starke Bilanz mit kontinuierlichem Umsatz- und Gewinnwachstum. Investoren neigen dazu, Unternehmen mit soliden Fundamentaldaten zu bevorzugen, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten. Diese Stabilität kann dazu führen, dass die Aktie auch ohne aktuelle Nachrichten an Wert gewinnt – genau das war in meinen Augen im Juni der Fall.
Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 80 sowie einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 21 ist die Intuitive Surgical-Aktie heute allerdings kein Schnäppchen mehr. Da ich mit meiner aktuellen Positionsgröße ohnehin zufrieden bin, erscheint mir ein Zukauf derzeit eher wenig Sinn zu machen – zumindest in meiner persönlichen Situation.
Eines der Erfolgsgeheimnisse der Intuitive Surgical-Aktie ist ein herausragendes Management. Wie man das erkennt? Zum Beispiel an der Motivation der Mitarbeiter: So kommt
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Die Apple-Aktie
Im Juni 2024 verzeichnete die Apple-Aktie einen signifikanten Anstieg, was auf mehrere Schlüsselfaktoren zurückzuführen ist. Ein zentraler Auslöser war die Ankündigung neuer Anwendungen im Bereich künstlicher Intelligenz (KI). Am 21. Juni 2024 veröffentlichte Apple Informationen über ihre erweiterten KI-Pläne, die große Aufmerksamkeit auf sich zogen.
Apple kündigte an, dass sie intensiv in die Entwicklung und Integration von KI-Technologien investieren werden. Diese neuen KI-Anwendungen umfassen Verbesserungen in bestehenden Produkten sowie die Einführung neuer Features, die auf maschinellem Lernen und neuronalen Netzwerken basieren. Besonders hervorzuheben ist, dass Apple plant, KI in ihre Kernprodukte wie das iPhone, iPad und Mac zu integrieren, um die Benutzererfahrung deutlich zu verbessern. Diese Innovationen könnten Apple helfen, seine Marktstellung zu stärken und sich gegenüber Konkurrenten abzuheben.
Bei aller Euphorie sollten Anleger allerdings bedenken, dass die Apple-Aktie derzeit so teuer ist wie in den letzten sechs Jahren nicht mehr. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis liegt bei knapp 9, das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei über 34.
Quelle: aktien.guide
Für ein Unternehmen, das in den letzten drei Jahren nur sehr langsam gewachsen ist, ganz schön teuer in meinen Augen. Da Apple nach wie vor die zweitgrößte Position in meinem Portfolio ist, kommt eine Aufstockung auf dem derzeitigen Kursniveau für mich nicht in Frage – im Gegenteil: Ich denke, ich werde meine Apple-Position in den nächsten Tagen etwas reduzieren.
Die MongoDB-Aktie
Der Hauptgrund für den Kursverfall war das enttäuschende Umsatzwachstum im ersten Quartal 2024 – die Enttäuschung wirkte bis in den Juni hinein nach. MongoDB verzeichnete ein Wachstum von lediglich 22 %, was unter den Prognosen der Analysten lag. Angesichts der hohen Erwartungen an Technologieunternehmen, insbesondere im Bereich der Datenbanken, sorgte diese Zahl für Unruhe unter den Investoren. Analysten hatten ein höheres Wachstum erwartet, und das verfehlte Ergebnis deutete auf mögliche Herausforderungen im Marktumfeld und Wettbewerb hin.
Trotz des eigentlich soliden Umsatzwachstums bleibt MongoDB weiterhin unprofitabel. Die Fähigkeit eines Unternehmens, Gewinne zu erzielen, ist für Anleger ein wesentlicher Indikator für langfristigen Erfolg. MongoDB hat es bisher nicht geschafft, positive Erträge zu generieren, was Zweifel an der Nachhaltigkeit ihres Geschäftsmodells aufkommen lässt. Diese Sorgen wurden durch die Quartalsergebnisse weiter verstärkt, da sie keine klaren Anzeichen einer baldigen Profitabilität zeigten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der zum Kursrückgang beitrug, ist die nach wie vor hohe Bewertung der MongoDB-Aktie. Mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von knapp 10,8 bleibt die Aktie teuer im Vergleich zu anderen Unternehmen im Technologiesektor. Eine hohe Bewertung kann gerechtfertigt sein, wenn ein Unternehmen stark wächst und profitabel ist, aber im Fall von MongoDB, das trotz hohen Wachstums keine Gewinne erzielt, wirkt das KUV abschreckend auf potenzielle Investoren.
Im Kern hat sich an MongoDB jedoch nichts verändert: Das neuartige Datenbanksystem des Unternehmens könnte von immer mehr Anwendungen im Bereich künstliche Intelligenz enorm profitieren, das Management ist erfahren und bewies in der Vergangenheit eine langfristig orientierte Unternehmensführung und sorgte für eine gesunde Unternehmenskultur.
Dennoch sind die Sorgen der Wallstreet nicht völlig unbegründet: Es wird Zeit, dass MongoDB unter Beweis stellt, dass es profitabel wirtschaften kann – ansonsten könnte auch die aktuelle Bewertung noch zu hoch gegriffen sein. Wer allerdings langfristig vom Potential des Unternehmens überzeugt ist und ein wenig Durchhaltevermögen mitbringt, der könnte in der derzeitigen Kursschwäche durchaus eine attraktive Einstiegsgelegenheit finden.
Die Enphase Energy-Aktie
Bei Enphase Energy geht es rauf und runter, die Volatilität des Solarmarktes schlägt voll durch. Gekürzte Solarförderungen in Kalifornien, hohe Zinsen sowie eine generelle Marktschwäche belasten das Geschäft. Auch ein möglicher Regierungswechsel in den USA könnte negative Auswirkungen auf Enphase haben. Als langfristig orientierter Anleger sehe ich jedoch das Positive: Der Solarmarkt verspricht auf Jahrzehnte hinweg attraktive Wachstumsraten. Enphase Energy ist bestens positioniert, um von dieser Entwicklung zu profitieren.
In diesem Beitrag über Solaraktien erfährst du mehr über Enphase Energy!
Ich bleibe daher investiert und werde meine Enphase Energy-Position ab August per Sparplan ausbauen.
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Die Nike-Aktie
Sollten Privatanleger die Nike-Aktie kaufen oder nicht – diese Frage stellt sich nach dem jüngsten Kursrückgang mehr denn je. Im Juni 2024 erlebte die Nike-Aktie einen signifikanten Rückgang, der auf mehrere kritische Faktoren zurückzuführen ist. Hauptursache waren die enttäuschenden Quartalszahlen und der schwache Ausblick für das aktuelle Geschäftsjahr, die das Vertrauen der Anleger erschüttert haben.
Nike veröffentlichte im Juni 2024 die Quartalszahlen, die einen Umsatzrückgang von 2 % im Vergleich zum Vorjahresquartal zeigten. Diese unerwartet schwachen Zahlen sorgten für Unruhe an den Finanzmärkten. Investoren hatten aufgrund der soliden Performance von Nike in den letzten Jahren und der allgemeinen Erholung der Wirtschaft bessere Ergebnisse erwartet. Der Umsatzrückgang deutete darauf hin, dass Nike mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert ist, die sich stärker als erwartet auf das Geschäft auswirken.
Zusätzlich zu den enttäuschenden Quartalszahlen gab Nike einen pessimistischen Ausblick für das aktuelle Geschäftsjahr bekannt. Das Unternehmen prognostizierte einen Umsatzrückgang von rund 5 %. Diese Vorhersage verstärkte die Sorgen der Investoren, da sie darauf hindeutete, dass die Probleme nicht nur kurzfristig sind, sondern Nike möglicherweise längerfristig zu schaffen machen könnten.
Als langfristig orientierter Anleger erkenne ich jedoch, dass solche Schwankungen im Sportartikelgeschäft durchaus vorkommen. An der starken Marke von Nike, dem erfahrenen und langfristig orientierten Management sowie an der Notwendigkeit von Sportartikeln ändert das jedoch nichts: Ich halte das Unternehmen nach wie vor führend in seinem Segment. Gleichzeitig ist die Aktie aktuell günstiger bewertet als während des Corona-Crashs. Ich denke daher aktuell über eine kleine Aufstockung meiner Nike-Position nach. Die Frage „Soll ich die Nike-Aktie kaufen oder nicht“ beantworte ich für mich daher eher mit „Ja“ als mit „Nein“.
Die Vestas-Aktie gehört seit Monaten zu meinen größten Sorgenkindern – nicht erst seit Juni. Der Gesamtmarkt für Windenergie steht vor großen Herausforderungen. Ein lahmender Netzausbau hemmt den Einsatz von Windenergie, was die Marktentwicklung in letzter Zeit negativ beeinflusst hat. Außerdem ist der Preisdruck bei den Ausschreibungen neuer Anlagen enorm, so dass derzeit kaum attraktive Preise zu erzielen sind. Da es darüber hinaus auch noch viel zu wenig Ausschreibungen gibt, wird die Luft für die Windkraftanlagenbauer immer dünner.
Quelle: canva.com
Trotz dieser Widrigkeiten bleibt Vestas ein klarer Marktführer in Europa und den USA. Konkurrenten wie Nordex, Encom und Siemens Renewable Energy holen jedoch gegenüber Vestas etwas auf. General Electric hat deutlich an Boden verloren, was Vestas zugutekommt.
Laut dem Geschäftsbericht für 2023 zeigt Vestas solide fundamentale Daten. Das Unternehmen erzielte ein Umsatzwachstum von 6 % und ein Gewinnwachstum von 105 %. Die Bilanz zeigt eine gesunde finanzielle Struktur mit einer moderaten Verschuldung und ausreichender Liquidität, um zukünftige Investitionen zu finanzieren. Im ersten Quartal mussten jedoch ein rückläufiger Umsatz sowie ein Verlust ausgewiesen werden, was einer der Gründe für den jüngsten Kursrutsch gewesen sein dürfte.
Mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von knapp 1,5 sieht die Vestas-Aktie heute günstig bewertet aus. Jedoch stellt sich die Frage, wie hoch das Potential der Windkraft angesichts der aktuellen Probleme tatsächlich ist. Was die Stromgestehungskosten betrifft, gehören Onshore-Windkraftanlagen zu den günstigsten Energiequellen, die uns zur Verfügung stehen. Wenn es aufgrund des lahmenden Netzausbaus jedoch nicht möglich ist, Strom von günstigen Standorten zu ungünstigen zu transportieren, dann wird alleine eine günstige Stromgewinnung nicht ausreichen, damit sich diese Technologie durchsetzen wird. Außerdem will gerade in dichter besiedelten Gegenden niemand ein Windkraftwerk vor die Nase gestellt bekommen. Der aktuell herrschende Preisdruck tut sein Übriges, um Unternehmen wie Vestas das Leben schwer zu machen.
Ich bin vom Unternehmen Vestas nach wie vor überzeugt, muss die Technologie mittlerweile jedoch in Frage stellen. Ich habe Stand heute keine Ahnung, wie lange es noch dauern wird, bis der Bau von Windrädern wirklich nachhaltig profitables Wirtschaften ermöglicht. Solange das nicht der Fall ist, könnte die ähnlich günstige Solarenergie die Nase vorne haben – und somit ein besseres Investment für Privatanleger wie mich darstellen.
Kingspan ist ein globaler Marktführer im Bereich nachhaltiger Gebäude- und Dämmstofflösungen. Ihr Produktportfolio umfasst Hochleistungsdämmstoffe, Gebäudehüllen, technische Isolierungen, Kühlkettenlösungen und industrielle Speichersysteme. Diese Produkte zielen darauf ab, die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit von Gebäuden zu verbessern.
Kingspans Wettbewerbsvorteile liegen in ihrer starken Innovationskraft, dem Fokus auf Nachhaltigkeit und der globalen Präsenz. Durch kontinuierliche Investitionen in Forschung und Entwicklung bietet das Unternehmen fortschrittliche Lösungen, die die Anforderungen an Energieeffizienz und Umweltschutz übertreffen. Ihre umfassende Produktpalette und das Engagement für grüne Bauweisen positionieren Kingspan als führenden Anbieter im Bau- und Dämmstoffsektor.
Besonders beeindruckend: Das irische Unternehmen konnte seinen Gewinn je Aktie seit 2017 steigern – trotz Corona-Pandemie, steigender Zinsen und Rezessionsängsten. Alleine das spricht für die Qualität, die dieses Unternehmen mitbringt.
Quelle: aktien.guide
Angesichts dessen scheint die Aktie mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von knapp 1,9 heute eher moderat bewertet zu sein. Eine kleine Aufstockung könnte ich mir bei Kingspan zwar durchaus vorstellen. Da die Aktie jetzt aber auch kein übelstes Schnäppchen ist, habe ich auch kein Problem damit, erstmal tatenlos an der Seitenlinie stehen zu bleiben.
Im Juni 2024 erlebte die Sixt-Aktie einen signifikanten Kursrückgang, der auf mehrere Faktoren zurückzuführen ist. Am 13. Juni 2024 sank der Kurs massiv, was in erster Linie mit dem sogenannten »Ex-Dividende-Tag« zusammenhängt. An diesem Tag wurden die Aktien von Sixt ohne das Recht auf die nächste Dividendenzahlung gehandelt, was traditionell zu einem Kursrückgang führt. Die Dividende für das Geschäftsjahr 2023 betrug 3,92 Euro pro Aktie, was eine hohe Ausschüttung darstellt und entsprechend den Kurs negativ beeinflusst.
Darüber hinaus hatte Sixt im ersten Halbjahr 2024 mit operativen Herausforderungen zu kämpfen. Das Unternehmen veröffentlichte schwächere Quartalsergebnisse als erwartet, was auf erhöhte Kosten und einen Rückgang der Nachfrage nach Mietfahrzeugen in bestimmten Märkten zurückzuführen ist. Dies machte Abschreibungen erforderlich, die zu schwachen Quartalszahlen führten. Diese Faktoren trugen zu einer negativen Stimmung unter den Investoren bei, was den Kurs zusätzlich belastete.
Operativ jedoch läuft es wie am Schnürchen: Das operative EBITDA – also der Gewinn VOR Abschreibungen – war mit knapp 218 Millionen Euro so hoch wie noch nie in einem ersten Quartal. Da die Sommermonate traditionell die stärksten für Sixt sind, sollte spätestens das dritte Quartal wieder deutlich besser ausfallen. Aufgrund seiner starken Marktposition, des erfahrenen Managements und der stabilen Finanzen halte ich die Sixt-Aktie nach wie vor für ein äußerst vielversprechendes Investment.
Mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,85 wird die Sixt-Aktie derzeit auf dem Niveau während der Corona-Pandemie gehandelt – eine in meinen Augen massive Übertreibung. Ich werde mir in den nächsten Tagen daher noch ein paar Sixt-Aktien gönnen. Für mich scheint es sich derzeit um eine günstige Einstiegsmöglichkeit bei einem Top-Unternehmen zu handeln.
Paycom fliegt raus, Nvidia wird reduziert – und bei diesen drei Aktien stockte ich auf
Im Juni war einiges los in meinem Portfolio – einen Überblick über meine Käufe und Verkäufe findest du in der nachfolgenden Tabelle.
Quelle: parqet
In meinem Mai-Update gehe ich auf alle Kauf- beziehungsweise Verkaufsentscheidungen (außer auf MSCI und Zscaler) im Detail ein – hier geht's zum Beitrag.
Die MSCI-Aktie
Das Geschäft des bekannten Index-Betreibers MSCI entwickelt – aller Krisen zum Trotz – seit Jahren äußerst positiv. Ich nutzte daher den jüngsten Kursrückgang für eine kleine Aufstockung dieser Position.
Quelle: aktien.guide
Die Zscaler-Aktie
Warum ich bei Zscaler aufstockte, erfährst du in meinem neuesten Beitrag „Meine 5 Top-Aktien 2024“.
Mit meinem Nvidia-Verkauf stockte ich darüber hinaus meine Bitcoin-Position etwas auf.
Performance meiner Verkäufe
Nvidia-Aktie: + 879,6 %
(Die Performance bezieht sich nur auf die verkauften Anteile, Dividenden unberücksichtigt)
Paycom-Aktie: - 22,4 %
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Quelle: Thomas Brantl
Disclaimer
Für diesen Beitrag gilt – wie für alle „Aktien für jedermann“-Beiträge – der folgende Disclaimer. Bitte ließ ihn dir aufmerksam durch und beachte die darin enthaltenen Ausführungen.
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