Vor rund einem Jahr habe ich mich erstmals mit der Xiaomi-Aktie beschäftigt. Anschließend habe ich mir mehrere Monate die Frage gestellt: Soll ich mir die Xiaomi-Aktie kaufen oder nicht? Schließlich habe ich im Juni 2020 zugeschlagen – und mir meine ersten Xiaomi-Aktien gekauft.
Im August habe ich nochmal für knapp zwei Euro zugeschlagen – zum vorerst letzten mal...
Denn nur ein halbes Jahr später habe ich mich dann dazu entschlossen, die Xiaomi-Aktie teilweise zu verkaufen! Normalerweise halte ich deutlich länger an meinen Investments fest – am liebsten trennen ich mich gar nicht von meinen Aktien.
Quelle: Thomas Brantl
Warum ich die Xiaomi-Aktie trotzdem verkauft habe – und welche Aktie dafür neu in meinem Depot gelandet ist, erfährst du in diesem Beitrag!
Xiaomi-Aktie kaufen oder nicht – darum habe ich verkauft
Es gibt Unternehmen, von denen bin so überzeugt, dass ich mich niemals von ihnen trennen würde, weil ich davon überzeugt bin, dass sie immer wieder hervorragende Produkte und Dienstleistungen auf den Markt bringen werden. Apple ist für mich so ein Unternehmen – oder Alphabet, Sixt und Rational.
Die Xiaomi-Aktie zählte für mich jedoch nie zu dieser Art von Unternehmen – ich selbst hatte ja noch nicht mal ein Xiaomi-Gerät in der Hand! Für mich war – und ist – Xiaomi ein Unternehmen mit einem interessanten Geschäftsmodell und einem beeindruckenden Management. Und am Ende des Tages auch einer Menge Wachstumspotential.
Wenn ich in solche Unternehmen investiere, dann achte ich sehr genau darauf, wieviel mir diese Aktie wert ist beziehungsweise welchen Wert ich ihr zukünftig zutraue. Die Xiaomi-Aktie hat sich seit meinen beiden Käufen wirklich spektakulär entwickelt – und mein persönliches 10-Jahres-Kursziel von vier Euro bereits innerhalb weniger Monate bereits erreicht.
In diesem Beitrag zeige ich dir, wie ich auf mein Kursziel für die Xiaomi-Aktie gekommen bin
Und genau das ist mein erster Grund, warum ich die Xiaomi-Aktie im Januar teilweise verkauft habe – sie befindet sich zu nah an meinem persönlichen Kursziel.
Der zweite Grund für den Verkauf meiner Xiaomi-Aktien ist der Hype, der mittlerweile um die Aktie entstanden ist. Zwischen Juli 2020 und Dezember 2020 hat die Xiaomi-Aktie um 125 % zugelegt (Quelle: finanzen.net) – eine Entwicklung, mit der die Entwicklung des Geschäfts nicht mithalten konnten.
Name | Xiaomi |
WKN | A2JNY1 |
Land / Börse | China / Hongkong |
Dividendenrendite | 0,00 % |
Kurs | 3,02 Euro |
Quelle: finanzen.net, Stand: 11.02.2020
Der Umsatz in den ersten drei Quartal 2020 legte um 17,4 % zu – ein ordentlicher Wert, aber kein überraschend hoher. Das satte Gewinnwachstum scheint auf den ersten Blick zwar ein durchaus plausibler Grund für den Kursanstieg zu sein, immerhin legte dieser um 59,2 % – trotz Corona. Jedoch schwankte der Gewinn von Xiaomi in den vergangen Jahren stark, weshalb sich erst noch beweisen muss, ob es sich hierbei um eine nachhaltige Entwicklung handelt oder nicht. Da ich bei Hype-Aktien grundsätzlich skeptisch bin und bei Xiaomi einiges darauf hindeutet, dass das der Fall ist, habe mich dazu entschlossen, die Xiaomi-Aktie teilweise zu verkaufen.
Quelle: mein Depot
Der dritte und letzte Grund, warum ich die Frage "Xiaomi-Aktie kaufen oder nicht" mit "Teilverkauf" beantwortet habe, ist das drohende Handelsverbot der Xiaomi-Aktie in den USA. Sollte es tatsächlich wie geplant umgesetzt werden – und derzeit sieht alles danach aus – könnte das eine dauerhaft niedrigere Nachfrage nach der Xiaomi-Aktie zur Folge haben.
Denn selbst wenn sie bei zahlreichen Brokern weiterhin handelbar bleiben wird – zum Beispiel bei LYNX und Trade Republic – eine sinkende Nachfrage kann sich selbstverständlich trotzdem negativ auf die Xiaomi-Aktie auswirken.
Fazit: Zum Zeitpunkt, als ich die Xiaomi-Aktie verkauft habe, befand sich diese kurz unterhalb meines Kursziels, was für mich der wichtigste Verkaufsgrund war. Hinzu kam der allgemeine aufkommende Hype um diese chinesische Aktie und das US-Handelsverbot: In Summe war es für mich daher der richtige Zeitpunkt, einen Teil meines Gewinns zu realisieren.
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Depotneuzugang DexCom-Aktie – mein Kursziel, meine Prognose
Neben der Fastly-Aktie habe ich mir im Januar die DexCom-Aktie gekauft – in zwei Tranchen. Diese beiden Zukäufe habe ich aus Teilverkäufen von Apple und Geely bezahlt.
Quelle: mein Depot
Bei diesen beiden Aktien habe ich mich zum Teilverkauf entschieden, weil ihr Depotanteil jeweils zu hoch wurde. Für chinesische Aktien habe ich mir eine Obergrenze von 4.000 Euro gesetzt. Diese Marke hat die Geely-Aktie im Zuge der jüngsten Rallye gerissen.
Apple ist nach wie vor die größte aller meiner Depotpositionen, trotz inzwischen zahlreicher Teilverkäufe. Zeitweise machte die Apple-Aktie rund 10 % meines Gesamtportfolios aus – zu viel für meinen Geschmack. Deshalb ich auch ein paar Apple-Aktie kurz vor den Quartalszahlen verkauft.
Quelle: mein Depot
Das freiwerdende Kapital aus diesen beiden Verkäufen floss in die DexCom-Aktie, einem Unternehmen, dass Geräte und Sensoren zur Blutzuckerkontrolle per Smartphone herstellt.
Mehr über die DexCom-Aktie erfährst du hier
Bei großen, gestandenen Unternehmen, deren Gewinn sich in einem gewissen Bereich eingependelt hat, nutze ich zur Überprüfung der Bewertung ein Berechnungsmethode, die auf dem KGV und dem erwarteten Gewinnwachstum beruht. Bei der DexCom-Aktie muss man sein Kursziel allerdings auf eine andere Art und Weise ermitteln, da das Unternehmen 2019 erstmals einen Gewinn auswies, der sich wohl 2020 vervielfachen wird. Daraus eine zukünftige Prognose für die DexCom-Aktie abzuleiten wäre Kaffeesatzleserei.
Name | DexCom Inc. |
WKN / ISIN | A0D9T1 / US2521311074 |
Land | USA |
Dividendenrendite | 0,00 % |
Kurs | 325,70 Euro |
Quelle: finanzen.net, Stand: 11.02.2021
Bei der DexCom-Aktie bevorzuge ich daher einen eher pragmatischen Ansatz zur Bestimmung des Kursziels. Es gibt insgesamt rund 460 Millionen Diabetiker auf der Welt. Aufgrund der ungleichen Verteilung von Wohlstand auf unserem Planeten dürften medizinische Überwachungsgeräte wie DexCom sie verkauft für allenfalls 250 Millionen Diabetiker überhaupt ein realistisches – weil finanzierbares – Hilfsmittel sein.
Lass uns annehmen, DexCom schafft es, dauerhaft einen Marktanteil von 20 % zu erreichen – und zu halten. Aufgrund der aktuell führenden Marktposition ein in meinen Augen mehr als realistisches Ziel. Das entspräche 50 Millionen Menschen, die ein Gerät von DexCom nutzen würden. Zur besseren Einordnung dieser Zahl: In den letzten zwölf Monaten dürfte man höchstens knapp 5 Millionen Geräte abgesetzt haben (eigene Prognose, basierend auf den Umsätzen von DexCom).
Das schöne am Geschäftsmodell von DexCom: Der eigentliche Sensor ist für eine Tragedauer von nur 10 Tagen zugelassen – wiederkehrende Umsätze sind somit praktisch unausweichlich. Ein Teil dieses Wachstums ist sicherlich bereits im aktuellen Kurs der DexCom-Aktie eingepreist – immerhin wird sie aktuell mit einem KGV von 167 bewertet (Quelle: YAHOO! Finance).
Eine Verzehnfachung – also der Sprung von 5 Millionen Geräten auf 50 Millionen – würde daher wohl nicht zu einer Verzehnfachung des Aktienkurses führen. Sollte es allerdings wie von mir prognostiziert laufen, dann traue ich der DexCom-Aktie ein Kursziel von 2.000 US-Dollar je Aktie zu, was verglichen zum heutigen Niveau einer Verfünffachung entspräche.
Kleiner "Bonus": Es wird erwartet, dass die Anzahl der an Diabetes erkrankten Menschen weltweit auf 700 Millionen Menschen bis 2045 steigen wird. Ich brauche wohl nicht erläutern, was diese eigentlich traurige Entwicklung für das Kursziel der DexCom-Aktie bedeuten könnte...
ACHTUNG: Bei meinem Kursziel für die DexCom-Aktie handelt es sich lediglich um meine ganz persönliche Prognose! Diese muss nicht so eintreten und ist deshalb keinesfalls als Kaufempfehlung zu verstehen. Du bist selbst für deine Investmententscheidungen verantwortlich, weshalb ich dich bitte, dir deine eigenen Gedanken zur DexCom-Aktie zu machen.
Wem die DexCom-Aktie mit knapp 300 Euro aktuell zu teuer ist, der kann sie ab 10 Euro im monatlichen Trade Republic-Sparplan besparen!
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Mein Fazit zu meinen Käufen & Verkäufen im Januar
Normalerweise verkaufe ich sehr ungern meine Aktien. Denn wer zu früh verkauft, dem entgehen nicht selten Kursgewinne! Im Falle von Apple, Xiaomi und Geely haben jedoch feste Mechanismen gegriffen, an die ich mich generell halte.
- wenn eine einzelne Position Richtung 10 % Anteil an meinem Gesamtportfolio zugeht, macht ein Verkauf aus Sicht der Diversifikation Sinn
- China-Aktien bringen zweifelsfrei ein gewisses, politisches Risiko mit sich, weshalb diese Aktien – Stand heute – nicht über 4.000 Euro je Position steigen sollten
Bei Xiaomi gab es darüber hinaus einige weitere Gründe, die mich dazu veranlasst haben, die Xiaomi-Aktie zu verkaufen. Die Frage, ob ich die Xiaomi-Aktie kaufen würde oder nicht, würde ich daher ganz klar mit Nein beantworten – zumindest auf dem aktuellen Kursniveau.
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Disclaimer
Für diesen Beitrag gilt – wie für alle „Aktien für jedermann“-Beiträge – der folgende Disclaimer. Bitte lies ihn dir aufmerksam durch und beachte die darin enthaltenen Ausführungen.
Thomas Brantl besitzt Aktien von Apple, DexCom, Geely und Xiaomi (Stand: 13.05.2021).
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