Dass die Märkte sich binnen weniger Wochen so stark von ihren Corona-Tiefs erholen können, das hätten wohl die wenigsten gedacht – mich eingeschlossen (warum ich im Februar und März trotzdem massiv zugekauft habe und was 900 Schafe damit zu tun haben, erfährst du hier).
Ob die aktuelle Rallye nachhaltig ist oder nur ein kurzfristiger Ausreißer nach oben müssen die nächsten Wochen und Monate zeigen – ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung, wohin die Reise kurzfristig geht. Fakt ist: Einige Aktien haben trotz Corona bereits wieder neue Allzeithochs erreicht – die weltweiten Einschränkungen infolge der Pandemie spielen ihnen sogar in die Karten.
Welche Aktien das unter anderem sind, ob ihre derzeitigen Entwicklungen nachhaltig sind und was ich von diesen Corona-Profiteuren halte, erfährst du im folgenden Beitrag.
Corona-Widersacher 1: Die Amazon-Aktie
Am 14.04.2020 legte die Amazon-Aktie um knapp 5 % zu und sprang auf 2.275 US-Dollar je Aktie – neues Allzeithoch! Der Grund für die Corona-Resistenz ist offensichtlich: Menschen, die nicht mehr in Shopping-Center oder Einzelhandelsgeschäfte abseits von Aldi & Co. gehen können, bestellen online. Meisten beim Marktführer – Amazon!
Bei mir ging's sogar soweit, dass ich mir meinen heiß geliebten Basmati-Reis auf amazon.de bestellen musste, weil ich ihn anders einfach nicht mehr bekommen habe. So dürfte es derzeit vielen Menschen rund um den Globus gerade gehen – was das Geschäft von Amazon natürlich beflügelt.
Als Cloud-Betreiber profitiert Amazon in meinen Augen sogar doppelt von den weltweiten Ausgangsbeschränkungen: Wenn offline abgeschaltet wird, dann dürfte die Nachfrage nach digitalen Diensten ansteigen. Und genau die bietet AmazonWebServices – das Cloud-Segment von Amazon!
Kein Wunder also, dass die Amazon-Aktie in diesem Umfeld ein neues Allzeithoch markierte – doch wie nachhaltig ist das Ganze?
Für mich ist diese Frage recht einfach zu beantworten –ich bin seit Jahren überzeugter Amazon-Aktionär bin: Sowohl vom Potential des E-Commerce als auch des Cloud-Segments war ich auch vor Corona schon absolut überzeugt – die derzeitige Pandemie ist in meinen Augen lediglich ein Beschleuniger einer Entwicklung, die ohnehin stattgefunden hätte: Amazon ist in zwei extrem schnell wachsenden Märkten klarer Marktführer, wird von einem der besten CEOs der Welt geführt und verfügt über eine stabile Bilanz.
Fazit: Die Amazon-Aktie ist in meinen Augen alles andere als ein Corona-Hype – entsprechend kann man meiner Meinung auch am Allzeithoch über diese Amazon-Aktie nachdenken.
Aktie | Amazon |
WKN | 906866 |
Land | USA |
Dividendenrendite | 0,00 % |
Kurs | 2.149,00 Euro |
Quelle: onvista.de, Stand: 16.04.2020
Corona-Widersacher 2: Die HelloFresh-Aktie
Am 15.04.2020 stieg die HelloFresh-Aktie auf 32,34 Euro – Allzeithoch! Damit hat sich die Aktie in gut vier Wochen fast verdoppelt – was für eine Wahnsinns-Entwicklung!
HelloFresh liefert Zutaten und Rezepte für Gerichte, die man zu Hause selbst verkochen kann. Die Lieferungen können individuell nach Kundenwunsch abgestimmt werden, Abonnenten können jede Woche aus abwechslungsreichen Gerichten auswählen. Hauptbenefit dieses Geschäftsmodells: Die Kunden sparen sich den Weg zum Supermarkt!
Gerade in Zeiten von Corona scheint sich dieses Geschäftsmodell großer Beliebtheit zu erfreuen – aus Angst vor einer Ansteckung im Supermarkt greifen viele lieber zur Paketlieferung. Zumindest sieht die Börse das so und ließ die HelloFresh-Aktie wie erwähnt in kürzester Zeit durch die Decke gehen. Die jüngste Ad hoc-Meldung von HelloFresh untermauert diese Erwartungen: Man prognostiziert, die Analystenerwartungen im ersten Quartal zu übertreffen, das AEBITDA (komische Kennzahl – ist wohl so etwas wie der Gewinn vor Abschreibungen im Hause HelloFresh) soll zum ersten mal positiv ausfallen.
Kurzfristig also alles top bei HelloFresh – doch ist der aktuelle Hype nachhaltig? Nun, hier bin aktuell ein wenig hin- und hergerissen. Für die Aktie spricht, dass die Vision, Nahrungsmittel per Post im Abo zu erhalten, meiner Meinung nach absolut Sinn macht. Wer kauft schon gerne ein – es kostet Zeit und macht den meisten Menschen (zum Beispiel mir) keine sonderlich große Freude.
Auch das die beiden Gründer an der Spitze von HelloFresh stehen bewerte ich positiv – gleichzeitig besitzen sie nennenswerte Aktienpakete am Unternehmen. Sowohl Herzblut als auch ihr eigenes Geld stecken also in HelloFresh – ich gehe daher davon aus, dass sie HelloFresh langfristig erfolgreich machen wollen und nicht auf den schnellen Euro aus sind.
Beim größten Anteilseigner – Rocket Internet – sieht das leider anders aus. Immer wieder hat man den Eindruck, dass Samwer und Co. eher auf schnelle Börsengänge – und damit den schnellen Euro aus sind. Jüngstes Beispiel: Home24 – schau dir einfach mal den Kursverlauf seit dem IPO an. Notiz am Rande: Kurz nach dem Börsengang verkaufte Rocket Internet einen Großteil seiner Home24-Aktien.
Außerdem scheint mir das Geschäftsmodell von HelloFresh relativ einfach zu kopieren zu sein – allerdings sieht dies oftmals für einen Ausstehenden so aus.
Du siehst, es gibt gute Gründe, sich HelloFresh-Aktien zu kaufen – aber auch Punkte, die gegen ein Investment sprechen.
Ich werde mich in den nächsten Wochen intensiver mit der HelloFresh-Aktie auseinandersetzen und dich natürlich auf dem Laufenden halten – wenn du keinen Artikel verpassen möchtest, folge mir einfach auf Facebook.
Aktie | HelloFresh SE |
WKN | A16140 |
Land | Deutschland |
Dividendenrendite | 0,00 % |
Kurs | 32,34 Euro |
Quelle: onvista.de, Stand: 16.04.2020
Corona-Widersacher 3: Die Zoom Video Communications-Aktie
Die Zoom Video Communications-Aktie steht der Entwicklung der beiden erst genannten Aktien in Nichts nach – seit Ende Januar hat sie sich fast verdoppelt! Der Anbieter von Software für Videokommunikation profitiert von weniger sozialen Kontakten – sowohl was das Privatleben betrifft, als auch in der Geschäftswelt. Doch was macht Zoom Video Communications so besonders – schließlich gibt es bereits unzählige Plattformen für Videotelefonie oder Videokonferenzen?
Im Gegensatz zu Skype und anderen namhaften Chat-basierten Systemen wurde die Software von Zoom von Grund auf für die Videokommunikation entwickelt und ausgelegt. Das Unternehmen hat einen Multimedia-Router entwickelt, der für den Einsatz in der Cloud und die separate Übertragung von Videoinhalten designt wurde. Auf diese Art und Weise können Nutzer qualitativ hochwertige Besprechungen abhalten, auch wenn die Internetverbindungen von einem der Teilnehmer nicht so gut ist. Ohne ruckeln, Aussetzer oder sonstige Störungen.
Ein extremer Vorteil, in dessen Genuss ich selbst schon als User gekommen bin – Zoom bietet eine wirklich großartige Software! Für mich persönlich ist das Geschäftsmodell und vor allem das Produkt von Zoom sehr nachhaltig – und nicht nur ein kurzfristiger Profiteur der aktuellen Corona-Pandemie.
Einziger Punkt, der mich skeptisch macht: Wie tief ist der Burggraben dieses Unternehmens? Können Software-Riesen wie Microsoft, Alphabet oder Cisco nicht ähnliche Systeme auf den Markt bringen und diese mit Hilfe ihrer bekannten Plattformen pushen? Schwierige Frage – und für mich ehrlich gesagt kaum zu beantworten.
Aktie | Zoom Video Communications Inc. |
WKN | A2PGJ2 |
Land | USA |
Dividendenrendite | 0,00 % |
Kurs | 137,50 Euro |
Quelle: onvista.de, Stand: 16.04.2020
Mein Fazit zu diesen drei Aktien
Auf den ersten Blick sehen die Amazon-Aktie, die HelloFresh-Aktie und die Zoom Video Communications-Aktie aus wie typische Hype-Aktien. Als langfristiger Investor sehe ich das jedoch anders – alle drei verfügen über Produkte, die unser Leben vereinfachen beziehungsweise verbessern. Ihre Geschäftsmodelle haben damit auch ohne Corona ihre Berechtigung.
Ob sie sich letztendlich in ihren jeweiligen Branchen tatsächlich durchsetzen werden, steht auf einem anderem Papier (bei einem sind Chancen besser, beim anderen wird's vielleicht schwieriger). Gleiches gilt für die Frage, ob die aktuellen Bewertungen angebracht sind oder nicht. Ich bleibe an allen drei Unternehmen dran – wenn du weiterhin auf dem Laufenden bleiben möchtest, folge mir einfach auf Facebook!
Meine 5 Top-Aktien für 2020
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Ich besitze Aktien von Amazon (17.04.2020).