Wie Anfang des Jahres angekündigt, setze ich heute die Artikelserie „5 unterbewertete Aktien 2024“ fort. Du kannst also gespannt sein, denn heute stelle ich dir wieder fünf Werte vor, die in meinen Augen eine Menge Qualität sowie Potenzial besitzen – und darüber hinaus aktuell auch noch günstig bewertet sind.
Ich wünsche Dir viel Vergnügen mit meiner Auswahl an fünf unterbewerteten Aktien für das zweite Quartal 2024!
Der übliche Hinweis darf natürlich auch dieses Mal nicht fehlen: Dieser Beitrag ist keine Anlageempfehlung, sondern spiegelt meine eigene Meinung wider. Es liegt also bei Dir, zu entscheiden, in welche Aktien du investierst und in welche nicht.
Aktie 1: Die Meta Plattforms-Aktie
Meta Plattforms (WKN: A1JWVX), ehemals Facebook, ist in der Kommunikationsbranche tätig. Konkret fokussiert das Unternehmen die Bereiche Social Media, Advertising und Virtual Reality. Mit Plattformen wie Facebook, Instagram, WhatsApp und Messenger gehört Meta Plattforms wohl zu den bekanntesten und erfolgreichsten Dienstleistern dieser Branche. Der Marktanteil von Meta Plattforms betrug in Deutschland laut Statista im März 2024 62,69 % bei Facebook und 16,61 % bei Instagram. Im Bereich Advertising geht es um Werbelösungen für Unternehmen und Endnutzer. Dabei bietet Meta Plattforms Werbetechnologien für zielgerichtete Werbemaßnahmen auf den eigenen Social-Media-Plattformen an. Investitionen im Bereich Virtual Reality konzentrieren sich auf den Aufbau vom Metaverse – einer neuen Art der virtuellen Begegnung.
Ja, ich höre dich bereits sagen, aber Thomas, Meta Plattforms hat vor kurzem wieder ein Allzeithoch erreicht. Wie kann diese Aktie denn aktuell unterbewertet sein? Ein Blick auf die Kennzahlen zeigt, dass die Aktie aktuell mindestens fair bewertet ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 33,3. Das prognostizierte KGV für 2025 beträgt 21,3 (durchschnittliche Analysten-Prognosen). Das ist angesichts der starken Umsatzentwicklung während der letzten Jahre in meinen Augen eine eher günstige Bewertung.
Quelle: aktien.guide
Außerdem zahlt Meta Plattforms seit März 2024 erstmals in der Unternehmenshistorie eine Dividende (die aktuelle Rendite liegt bei 0,4 %). Wenn wir auf die Rendite der letzten 10 Jahre schauen, so hat Meta Plattforms im Durchschnitt eine jährliche Rendite von 23,6 % abgeworfen. Das kann sich sehen lassen, oder?
Mein Fazit zur Meta Plattforms-Aktie
Meine persönliche Meinung zu diesem Unternehmen ist eher gespalten – man kann von den sozialen Medien halten was man will. Wenn ich mir allerdings die Kennzahlen anschaue, vor allem die Profitabilität und das Wachstum, besitzt Meta definitiv einen Burggraben. Die Entscheidung, erstmals eine Dividende auszuschütten, ist ebenfalls ein Zeichen von Qualität. Der Bereich Virtual Reality kostet zwar im Moment mehr als er einnimmt, dennoch könnte sich diese Investition für das Unternehmen langfristig auszahlen.
Basierend auf der Qualität, die der Facebook-Mutterkonzern mitbringt, zählt Meta für mich auf jeden Fall zu den unterbewerteten Aktien 2024.
Die Meta-Aktie kommt aktuell auf einen HGI-Score von 15 und gehört damit zu den attraktiveren Wachstumsaktien auf dem Markt. Der HGI-Score (High-Growth-Investing-Score des aktien.guide) wertet die neun für Wachstumsaktien wichtigsten Kennzahlen aus und vergibt je Kennzahl drei Punkte. Je mehr Punkte eine Aktie erhält, desto attraktiver ist sie basierend auf ihren Kennzahlen.
Aktie 2: Die Hannon Armstrong Sustainable-Aktie
Die nächste in meinen Augen unterbewertete Aktie 2024 ist die Hannon Armstrong Sustainable Capital (WKN: A1T9C5)-Aktie. Dieses Unternehmen investiert in nachhaltige Infrastruktur und verwaltet aktuell etwa Vermögenswerte im Umfang von 11 Milliarden US-Dollar. Im Zentrum stehen Lösungen, die den Kohlendioxidausstoß reduzieren und die Resilienz gegen den Klimawandel steigern. Dabei stellt Hannon Armstrong Sustainable in den Bereichen Energieeffizienz, erneuerbare Energien und anderen nachhaltigen Infrastrukturmärkten Kapital und Fachwissen zur Verfügung.
Quelle: canva.com
Aktuell notiert die Aktie rund 63 % unter ihrem Allzeithoch (Stand: April 2024), befindet sich seit Mitte 2023 jedoch im Aufwärtstrend. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis beträgt derzeit 18,3, was angesichts des durchschnittlichen Gewinnwachstums in Höhe von 13,6 % jährlich eher günstig wirkt. An dieser Stelle sei jedoch angemerkt, dass das Unternehmen als ehemaliger Mortgage-REIT (Status wurde im Februar 2024 abgelegt) hochverschuldet ist. Folglich reagiert die Hannon Armstrong Sustainable-Aktie hochempfindlich auf steigende Zinsen. Dessen müssen sich interessierte Anleger stets bewusst sein.
Die Dividendenrendite liegt aktuell bei 6,1 %. Diese wird seit über zehn Jahren regelmäßig gesteigert. Hohe oder gar steigende Zinsen könnten jedoch für Dividendenkürzungen oder gar einen Ausfall sorgen. Zusammengefasst trifft hier eine zukunftsträchtige Branche mit immensen Wachstumschancen auf eine hohe Zinssensibilität.
Mein Fazit zur Hannon Armstrong Sustainable-Aktie
Wer unterbewertete Aktien 2024 sucht und in die Entwicklung und Umsetzung innovativer Lösungen, die wichtige Umweltprobleme lösen wollen, investieren möchte, hat hier einen möglichen Kandidaten gefunden. Aber Vorsicht: Steigende Zinsen sind eine Gefahr – sowohl für die Kursentwicklung als auch für die Dividende!
Die Hannon Armstrong-Aktie bringt es auf einen HGI-Score von 12 – nicht schlecht für einen ehemaligen Mortgage-REIT. Aber es geht noch besser...
Aktie 3: Die Capcom-Aktie
Capcom (WKN: 886135) ist ein japanisches Unternehmen, das sich mit der Entwicklung, Veröffentlichung und dem Vertrieb von Videospielen beschäftigt. Ein großes Spieleportfolio und eine globale Aufstellung zeichnen Capcom aus. Zu den bekanntesten Videospielen gehören Resident Evil, Street Fighter oder Monster Hunter.
Mit digitalem Content macht das Unternehmen den größten Teil seines Umsatzes. Eine zusätzliche Einkommensquelle stellt die Lizenzierung der Spielcharaktere und Marken für Filme, Merchandising und andere Kanäle dar. Auch vertreibt Capcom die eigenen Spiele sowohl über eine eigene digitale Plattform als auch über Drittanbieter. Zudem ist Capcom darauf spezialisiert, Arcade-Spielhallen zu betreiben. In diesem Zusammenhang entwickelt das Unternehmen Unterhaltungsgeräte und Ausrüstungen für Spielhallen und andere Unterhaltungseinrichtungen. Und was sagen die Zahlen?
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt derzeit bei 23,0, was angesichts der jüngsten Zahlen günstig erscheint: In 2023 stieg der Umsatz von Capcom um 50 %, der operative Gewinn legte sogar um 62 % zu. Scheinbar handelt es sich hierbei um ein „Ausreißerjahr“ – Analysten gehen für 2024 von einem Gewinnwachstum von etwa 10 % aus. Die Dividendenrendite beträgt derzeit 1,3 %.
Quelle: canva.com
Mein Fazit zur Capcom-Aktie
Capcom Co. ist nicht ganz so bekannt wie die Konkurrenz aus den USA, gehört jedoch nichtsdestotrotz zu den führenden Unternehmen der Gaming-Branche. Es ist breit aufgestellt und zeichnet sich durch wenig Schulden sowie schnelles Wachstum aus. Auf dem derzeitigen Kursniveau könnte sich ein genauer Blick daher durchaus lohnen.
Mit einem HGI-Score von 11 ist die Capcom-Aktie eine eher durchschnittliche Wachstumsaktie. Du willst mehr Potenzial? Die drei besten Aktien der HGI-Topscorerliste (*) bringen es auf 17 Punkte oder mehr – beste Voraussetzungen für eine spektakuläre Kursentwicklung.
Aktie 4: Die Paylocity-Aktie
Das US-amerikanische Unternehmen Paylocity (WKN: A1XE9W) ist ein führender Anbieter von Softwarelösungen für Gehaltsabrechnungen und das Human Capital Management (HCM). Aktuell steht Paylocity auf der Forbes-Liste und gehört damit zu den besten Großunternehmen 2024.
Mit den cloudbasierten Softwarelösungen erwirtschaftete Paylocity allein im letzten Quartal ein Umsatzplus von 20 %. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis beträgt derzeit 6,6, was angesichts von über 30 % Umsatzwachstum in den letzten beiden Jahren nicht wirklich teuer ist. Verglichen mit den Bewertungen seit 2017 ist das der niedrigste Wert, was auf eine günstige Einstiegsmöglichkeit hindeuten könnte. Somit gehört Paylocity in meinen Augen zur Gruppe „unterbewertete Aktien 2024 “.
Mein Fazit zur Paylocity-Aktie
Mit seinen cloudbasierten Softwarelösungen gehört Paylocity zu einer zukunftsträchtigen Branche, die langfristig wächst. Seit der Gründung 1997 hat sich das Unternehmen im Markt etabliert. Darüber hinaus konnte das Unternehmen in jedem Jahr seiner Börsennotierung seinen Umsatz steigern. Sicherlich ist Paylocity in einer hart umkämpften Branche tätig, durch sein überzeugendes Angebot schafft es das Unternehmen jedoch, der Konkurrenz Marktanteile abzunehmen. Ist diese Aktie einen näheren Blick wert? Du entscheidest!
Mit 14 von 18 möglichen Punkten zählt die Paylocity-Aktie zu den derzeit attraktiven Wachstumsaktien. Warum das so ist – und was zu einem noch besseren Ergebnis fehlt – erfährst du in der ausführlichen Paylocity-Kennzahlenanalyse des aktien.guide (*).
Aktie 5: Die First Solar-Aktie
First Solar (WKN: A0LEKM) ist, wie der Name schon verrät, im Bereich der erneuerbaren Energien tätig. Konkret entwickelt und vermarktet das Unternehmen selbst hergestellte photovoltaische Solarenergiesysteme und Solarmodule in den Vereinigten Staaten, Frankreich, Japan, Chile und weiteren internationalen Märkten.
Im Gegensatz zu den meisten seiner Konkurrenten setzt First Solar auf eine andere Technologie – auf die sogenannten Dünnschichtmodule. Diese weisen zwar einen niedrigeren Wirkungsgrad als die multikristallinen Konkurrenzprodukte auf, sind dafür aber günstiger. Das macht sie besonders für Anwendungen interessant, bei denen Fläche keine Rolle spielt – also vor allem bei Solarparks. Darüber hinaus verlieren Dünnschichtmodule bei extrem hohen Temperaturen weniger Leistung.
Bisher spiegelt sich das Potenzial dieser eher ungewöhnlichen Technologie nicht in den Zahlen wider. So konnte der Umsatz in den letzten fünf Jahren um durchschnittlich nur 1,6 % jährlich gesteigert werden. Für die nächsten Jahre wird jedoch ein deutliches Gewinn- und Umsatzwachstum prognostiziert. Sollte dies tatsächlich auch nur ansatzweise eintreten, ist die First Solar-Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 23 geradezu lächerlich niedrig bewertet.
Quelle: aktien.guide
Mein Fazit zu First Solar
Die Branche der erneuerbaren Energien ist stark volatil und es gibt viel Konkurrenz. First Solar hat sich jedoch mit einer einzigartigen Technologie auf dem Börsenparkett behauptet, auch wenn es immer wieder starke Schwankungen gab. Die anstehenden Präsidentschaftswahlen in Amerika sind in meinen Augen ein kurzfristiger Risikofaktor, jedoch sind erneuerbare Energien langfristig aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. First Solar hat – Stand heute – gute Chancen, zu den Platzhirschen dieser Branche aufzusteigen.
Aufgrund der niedrigen Gross-Margin kommt die First Solar-Aktie nur auf 10 Punkte im High-Growth-Investing-Score. Hersteller von „kapitalintensiven “ Produkten sind in aller Regel eben keine Aktien mit Vervielfachungspotenzial. Genau solche Werte kannst du mit den HGI-Topscorern (*) vermeiden: Hier findest du Unternehmen mit hochskalierbaren Geschäftsmodellen – beste Voraussetzungen für den nächsten Tenbagger!
Disclaimer
Für diesen Beitrag gilt – wie für alle „Aktien für jedermann“-Beiträge – der folgende Disclaimer. Bitte ließ ihn dir aufmerksam durch und beachte die darin enthaltenen Ausführungen.
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