An dieser Frage kommt kein Aktionär so wirklich vorbei: Wie hoch sollte die Cashquote in meinem Depot sein? Brauche ich überhaupt einen risikoarmen Depotteil? Oder sollte ich einfach alles, was ich habe investieren und mein Portfolio somit auf maximale Rendite trimmen?
Ich behaupte, dass es auf all diese Fragen nicht die eine, richtige Antwort gibt. Viel mehr sollte man sie individuell für sich selbst beantworten: Was sind meine Ziele, in welcher Lebenssituation befinde ich mich gerade und wie kann ich mit temporären Verlusten umgehen?
Wer diese Punkte klar für sich geklärt hat, der erkennt schnell, ob seine Cashquote im Depot zu hoch oder zu niedrig ist. Wie ich die für mich perfekte Cashquote gefunden habe, erfährst du in diesem Beitrag – viel Spaß beim Lesen!
Brauche ich überhaupt einen risikoarmen Depotteil?
Um die für sich optimale Cashquote zu finden, sollte man zunächst einen Blick auf die extremste Form der Cashquote werfen – nämlich gar kein Cash. Anleger A ist zu 100 % investiert, sei es nun in Aktien, ETFs oder Immobilien – oder in alle drei Assets gleichzeitig: Cash hält er keinen! Lass uns einen Blick auf die Vor- und Nachteile werfen, die Anleger A zu erwarten hat.
Quelle: Thomas Brantl, hast du auch keinen Cash in der Tasche, weil du voll investiert bist?
Vorteile ohne risikoarmen Depotteil
Egal ob MSCI World-Index, Nasdaq oder Einzelaktie eines erfolgreichen Unternehmens – ein Blick auf den Langfristchart zeigt eindeutig: Wer sein Geld zu 100 % zu dem Zeitpunkt investiert, an dem ihm Kapital zur Verfügung steht, der fährt langfristig in den allermeisten Fällen am besten! Das ist so, weil
- er niedrigere Transaktionskosten hat als ein Anleger, die in mehreren Tranchen kauft (das gilt zumindest bei niedrigeren Beträgen)
- ihm keine Rendite durch herumliegendes Kapital entgeht, das bei steigenden Kursen nicht – oder kaum – für ihn arbeitet
Besonders der zweite Punkt ist enorm wichtig, weshalb ich auf diesen etwas genauer eingehen möchte. Stell dir vor, Anleger B entscheidet sich, von seinen 100.000 Euro Kapital 10.000 als risikoarmen Depotteil zu investieren. Der Rest fließt in einen MSCI World-ETF. Dieser steigt im ersten Jahr um 10 %, Anleger B erhält also 9.000 Euro Rendite. Hätte er alles in den World-ETF investiert, wären es 10.000 Euro Rendite gewesen. Der risikoarme Depotteil hat Anleger B also 1.000 Euro gekostet (ich rechne hier der Einfachheit halber mit 0 % Zinsen auf den risikoarmen Depotteil).
Der ein oder andere Leser wird jetzt vielleicht einwenden: Aber was wäre gewesen, wenn die Anlage im ersten Jahr um 10 % gefallen wäre? Dann hätte Anleger B seine 10.000 Euro nachschießen können und hätte damit auf lange Sicht eine bessere Rendite erzielt als Anleger A! Richtig – nur kann leider niemand eine Crash oder eine Korrektur vorhersagen. Außerdem müsste Anleger B erst mal den tiefsten Punkt zum Einstieg gefunden haben – etwas, das gerade bei Privatanlegern so gut wie nie funktioniert.
Ich denke: Die meisten von uns werden mit Markettiming keinen Erfolg haben! Viel höher ist die Chance, dass der Cash-Anteil jahrelang praktisch unverzinst herumliegt und die so verlorene Rendite auch dann nicht mehr aufgeholt werden kann, wenn der Crash dann tatsächlich kommt.
Deshalb gilt: Wer langfristig breit gestreut in gute Unternehmen investiert, der fährt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit am besten, wenn er gar keinen Cash hält. In der Theorie macht Anleger A also alles richtig – sein Depot ist auf maximale Rendite getrimmt!
Wie eingangs angedeutet ist die Sache mit der Cashquote aber nicht ganz so einfach: Auch Anleger A hat mit Nachteilen zu kämpfen, die je nach Mentalität unterschiedlich schwer wiegen können!
Nachteile ohne risikoarmen Depotteil
Wer dauerhaft sein komplettes Kapital in stark schwankende Assets wie Aktien oder Aktien-ETFs steckt, der wird zwangsläufig einmal eine Korrektor oder gar einen Crash am eigenen Leib zu spüren bekommen – das gilt natürlich auch für Anleger A. Nehmen wir an, Anleger A hat – wie eingangs erwähnt – also 100.000 Euro investiert, alles in Einzelaktien und ETF. Und plötzlich ist es soweit: In Folge einer weltweiten Wirtschaftskrise bricht das Depot von Anleger A um 40 % ein! Tag für Tag sieht er sein hart erarbeitetes Geld vor sich hinschmelzen. Experten beschwören ständig, wie schlecht es doch um die Wirtschaft und um die Unternehmen dieser Welt steht – und unterbieten sich täglich gegenseitig mit neuen, noch niedrigeren Kurszielen.
Quelle: Thomas Brantl, auch mit über einem Jahrzehnt Börsenerfahrungen machen mir Crashs keinen Spaß! Aber etwas Cash macht die Sache erträglicher...
Spätestens nach dem Corona-Crash weiß ich, wie sich solche Momente anfüllen – es war wirklich nicht einfach, das kann ich dir sagen! Doch genau wie für mich während des Corona-Crashs steht auch für Anleger A fest: Verkaufen ist keine Lösung! Die Weltwirtschaft hat sich bisher immer erholt – und gute Unternehmen gehen aus Krisen meist sogar gestärkt hervor.
Anleger A hat jedoch einen großen, psychologischen Nachteil: Er kann dieser Situation logischerweise rein gar nichts positives abgewinnen – denn aufgrund seiner 0 % Cashquote im Depot kann er die günstigen Kurse nicht für Nachkäufe nutzen. Eine Sache, die mir persönlich während des Corona-Crashs definitiv geholfen hat, die Nerven zu behalten – im Gegensatz zu vielen anderen Anlegern...
All meine Corona-Käufe findest du in meinem Investment-Tagebuch
Ein Cash-Anteil im Depot sorgt in meinen Augen für eine gewisse Grundgelassenheit, die in extremen Situation darüber entscheiden kann, ob man die Nerven behält oder ob man doch entnervt auf den "Verkaufen"-Button drückt. Für mich steht daher spätestens seit Corona fest: Für mich ist ein Cashquote im Depot Pflicht! Denn sie hilft mir dabei, meine langfristig ausgelegte Anlagestrategie auch in schwierigen Börsenzeiten umzusetzen!
Doch nicht nur die Möglichkeit günstiger Nachkäufen spricht für einen Cash-Anteil im Depot – auch die folgenden Gründe sprechen für einen monetären Grundstock auf der hohen Kante.
Persönliche Notfälle
Die meisten von uns werden so vorausschauend sein und völlig unabhängig von ihrem Depot ein sogenanntes "Notgroschen-Konto" haben – also ein Konto, das nicht für Investitionen bestimmt ist, sondern für den nächsten Werkstattbesuch, die neue Waschmaschine oder für einen eventuellen Verdienstausfall.
Wer zusätzlich zu seinem "Notgroschen-Konto" noch eine Cashquote in seinem Depot hat, erhöht seine persönliche, finanzielle Sicherheit, weil er im Notfall auch auf diese zugreifen könnte, wenn es denn unbedingt erforderlich wäre.
Quelle: Thomas Brantl, mit etwas mehr Cash auf der Seite lässt es sich auch in schwierigen Lebenssituationen ruhig schlafen
Cash für Gelegenheiten
Manchmal ergeben sich Gelegenheiten, die nur alle paar Jahre auftauchen – egal ob beim Investieren oder im persönlichen Bereich. Sei es die Top-Immobilie, auf die man nur durch Zufall aufmerksam wurde, der Oldtimer, den man schon immer haben wollte oder der reizvolle Auslandsjob, der aufgrund eines Umzugs ein gewisses Startkapital benötigt. Oder die Idee für ein eigenes Business, für das man in aller Regel ebenfalls Startkapital benötigt.
Diese Gelegenheiten kann man nur ergreifen, wenn die Taschen gefüllt sind – unabhängig davon, ob die Kurse der eigenen Aktien oder ETFs gerade im Keller sind oder nicht.
Psychologische Sicherheit
Auch wenn man seinen Cashbestand nicht dazu nutzen möchte, während eines Crashs günstig Aktien zu kaufen, so gibt ein risikoarmer Depottanteil vielen Anlegern eine gewisse Sicherheit. Denn mit einer etwas höheren Cashquote wird das Risiko beim Investieren minimiert. Zumindest das Risiko, dass aus dem falschen Verhalten von Anlegern infolge einer hohen Volatilität entsteht.
Wem also schon bei "Kursstürzen" von 5 % der Angstschweiß von der Stirn rinnt, der sollte definitiv darüber nachdenken, die Cashquote in seinem Depot etwas zu erhöhen...
Ein kleines Zwischenfazit
An dieser Stelle wird es Zeit für ein kleines Zwischenfazit: Theoretisch fahren langfristig orientierte Anleger mit hoher Wahrscheinlichkeit dann am besten damit, wenn sie voll investiert sind – also eine Cashquote von 0 % haben. Es gibt allerdings einige gute Gründe, die für eine Cashquote im Depot sprechen – und die sind vor allem psychologischer Natur.
Seien wir uns ehrlich: Bei den meisten von uns haben während des Corona-Crashs die Nerven – zumindest zeitweise – ganz schön geflattert, nicht wahr? Somit dürfte alleine deshalb für die meisten Privatanleger eine gewisse Cashquote sinnvoll sein, denn sie minimiert das Risiko beim Investieren, welches in Folge einer hohen Volatilität entstehen kann.
Doch wie hoch sollte die Cashquote sein – und wann ist sie zu hoch?
Wie hoch sollte die Cashquote sein?
Wir haben also gesehen, dass es für viele Anleger einige Nachteile mit sich bringen kann, wenn man überhaupt keinen risikoarmen Depotteil hat. Das andere Extrem ist allerdings noch bedenklicher – nämlich wenn das ganze Depot eine einziges, risikoarmes Investment ist! Denn wer nur in Tages- und Festgelder investiert – vielleicht noch in Staatsanleihen mit Top-Bonität – der wird am Ende des Tages mit einer negativen Rendite bestraft (spätestens wenn die Inflation mit einberechnet wird).
Denn mit solchen Anlageformen ist das Risiko sehr hoch, dass man nicht einmal eine Rendite im Bereich der Inflation erwirtschaftet – und das bedeutet, dass unser Geld mit solchen Anlegern langsam aber sicher immer weniger wert sein wird. Das gilt insbesondere im aktuellen Umfeld der Niedrigzinsen.
Folglich gilt: Je höher die Cashquote, desto niedriger das Renditepotential! Wir sollten die Cashquote also so niedrig wie irgendwie möglich halten! Am besten so niedrig, dass
- wir für persönliche Notfälle gewappnet sind
- wir uns auch dann noch (einigermaßen) wohl fühlen, wenn unser Depot 40 % bis 50 % an Wert verliert
- wir soviel auf der hohen Kante haben, um von einmaligen Gelegenheiten profitieren zu können
Bei einem niedrigerem Vermögen kann die Cashquote meiner Meinung durchaus bei um die 20 % liegen. Wenn man allerdings über große Summen verfügt – spätestens ab sechsstelligen Beträgen – würde ich eher in Richtung 10 % gehen. Denn mit 10.000 Euro sollten die meisten von uns ein paar Monate über die Runden kommen beziehungsweise genügend trockenes Pulver für den nächsten Crash haben.
Ich persönlich habe aktuell eine Cashquote von knapp 8 %, bin jedoch dabei, diese auf 10 % auszubauen (Stand: Anfang März 2021). Eine höhere Cashquote als 10 % kommt für mich aus den genannten Gründen aber nicht in Frage.
Smarte Alternative 1 für den risikoarmen Depotteil: Zinspilot
Der Klassiker für den risikoarmen Depotteil ist sicherlich das klassische Tagesgeldkonto. Dort ist das angelegte Kapital täglich verfügbar, unser Geld steht uns im Bedarfsfall also normalerweise am nächsten Bankarbeitstag zur Verfügung. Leider gibt es auf die allermeisten Tagesgeldkonten derzeit praktisch keine Zinsen... Cashflow mit dem Tagesgeldkonto – bei den meisten Banken ist das aktuell eine reine Illusion! Das muss uns klar sein, wenn wir im aktuellen Niedrigzinsumfeld mit einer Cashquote arbeiten.
Mein "Haupttagesgeldkonto" habe ich derzeit bei der Consorsbank: Stand Anfang März gibt's hier auf die ersten 10.000 Euro 0,01 % Zinsen, darüber hinaus gilt auch hier der Nullzins.
Quelle: mein Consorsbank-Tagesgeldkonto, Stand: 03.03.2021
Dieses Konto fällt unter die deutsche Einlagensicherung – mein Kapital wird also von einem Land mit absoluter Top-Bonität (AAA) abgesichert (bis zu 100.000 Euro je Bank). Genau so muss das für den risikoarmen Depotteil sein, weshalb ich dieses Tagesgeldkonto bis zur "Zinsgrenze" von 10.000 Euro als mein Haupt-Tagesgeldkonto nutze.
Mehr Infos zum Tagesgeldkonto der Consorsbank findest du beim Klick auf die Consorsbank-Schaltfläche (*)
Und an dieser Stelle möchte ich ehrlich zu dir sein: Eigentlich reicht ein einziges Tagesgeldkonto – zum Beispiel das bei der Consorsbank – völlig aus! Denn viel mehr Zinsen bei Top-Bonität der absichernden Staaten findest du nicht – Punkt!
Aber was wäre, wenn
- wir unser Tagesgeld über mehrere Banken aus Ländern mit Top-Bonität verteilen könnten, so eine breitere Streuung erzielen und unser risikoarmer Depotteil noch risikoärmer wird?
- wir auch bei Cashbeständen, die über 10.000 Euro hinaus gehen noch Zinsen kassieren würden?
- unser durchschnittlicher Zins auf unser Tagesgeld doppelt so hoch wäre wie bei der Consorsbank – bei gleicher Bonität der absichernden Staaten?
- wir nicht bei jeder Zinsänderung mit unserem Tagesgeld einen aufwändigen Umzug zu einem lukrativen Anbieter inklusive Identifizierungsverfahren, Freistellungsauftrag und der Kündigung des alten Kontos durchführen müssten?
All die genannten Vorteile bieten "Geldmarktportale" wie WeltSparen und Zinspilot! Über diese beiden Portale haben wir Privatinvestoren Zugriff auf zahlreiche Tagesgeldangebote – und können mit nur einer einzigen Registrierung auf alle verfügbaren Anbieter zugreifen! Ein Anbieter senkt seine Zinsen? Kein Problem: Einfach das bisherige Tagesgeldkonto per Mausklick auflösen, warten bis das Guthaben verfügbar ist und sofort in das neue Angebot investieren! Keine neue Registrierung, kein weiterer VideoIdent – alles innerhalb eines Portals und mit nur wenigen Mausklicks!
Ich selbst nutze beide Portale, lass uns im ersten Schritt zunächst auf die Vor- und Nachteile von Zinspilot zu sprechen kommen. Ich selbst habe dort derzeit zwei Tagesgelder laufen – beide Länder verfügen über eine Top-Bonität (AA beziehungsweise AAA) und erfüllen damit mein wichtigstes Kriterium bei einem Tagesgeldkonto.
Quelle: mein Zinspilot-Account
Neben diesen beiden Tagesgeldkonten gibt es derzeit (Stand: 05.03.2021) noch die folgenden drei Tagesgeldangebote auf Zinspilot, bei denen unser Kapital durch ein Land mit Top-Bonität abgesichert wird (hier findest du übrigens eine aktuelle Rating-Liste aller relevanten Staaten).
Quelle: mein Zinspilot-Account
Der einzige, gravierende Nachteil bei Zinspilot ist in meinen Augen, dass es sich eigentlich gar nicht wirklich um ein Tagesgeldkonto handelt. Bei den allermeisten Angeboten steht uns unser Kapital nämlich nicht täglich zur Verfügung, sondern nur an zwei Terminen im Monat. Dessen müssen wir uns bewußt sein, wenn wir auf Zinspilot nach einem Tagesgeld suchen.
Für mich persönlich sind diese zwei Wochen aber vertretbar, da mein "Haupttagesgeldkonto" eine tägliche Verfügbarkeit gewährleistet und mir somit ein Großteil meines Geldes innerhalb von zwei bis drei Tagen zur Verfügung steht. Auf das Geld bei Zinspilot müsste ich im schlechtesten Fall eben bis zu zwei Wochen warten.
Was mir an Zinspilot hingegen besonders gut gefällt, sind zum einen die einfache Abwicklung beim Überweisen. Die IBAN ist immer die gleiche (eine persönliche Kontonummer), das jeweilige Angebot wird über ein bestimmtes Kürzel im Überweisungsgrund gesteuert. Zum anderen erhält man bei Zinspilot seine Zinserträge alle zwei Wochen automatisch auf's Referenzkonto gutschrieben.
Mein Fazit zu Zinspilot fällt daher absolut positiv aus: Einfache und bequeme Nutzung, attraktive Zinsen, zahlreiche Angebot mit Top-Bonität und eine automatische Überweisung der Zinserträge auf's eigene Konto machen aus Zinspilot eine äußerste smarte Alternative zum normalen Tagesgeldkonto.
Mit einem Klick auf die "Zinspilot-Schaltfläche" (*) kommst du zu allen, aktuellen Tagesgeldangeboten von Zinspilot!
Noch eine kleine Anmerkung zum Schluss: Bis vor kurzem konnte man bei Zinspilot in das Tagesgeld der deutschen Greensill Bank investieren. Generell wäre dieses Angebot somit zu 100 % in mein Beuteschema gefallen. Eine kurze Recherche ergab allerdings, dass diese Bank in meinen Augen wenig vertrauenswürdig war, weshalb ich nicht investiert habe.
Vor ein paar Tagen dann passierte es: Die Bremer Greensill Bank meldet Insolvenz an! Sicherlich ein Schock für den ein oder anderen Zinspilot-Anleger – doch der Bankenverband BdB und weitere Verbraucherschützer beruhigten besorgte Privatanleger umgehen: Die gesetzliche Einlagensicherung schützt jeden Kunden bis zu einem investierten Kapital von 100.000 Euro. Sollte die Bank tatsächlich nicht mehr in der Lage sein, die Anlagen ihrer Kunden zurückzubezahlen, dann greift die nationale Einlagensicherung und die investierten Privatanleger erhalten binnen sieben Tagen ihr komplettes Kapital zurück.
Ein Risiko für Zinspilot-Anleger besteht also Stand heute keines – so absurd es auch sein mag, dass der Steuerzahler für die Einlagen gerade stehen muss.
Hier geht's zum Finanzen100-Beitrag über die Insolvenz der Greensill Bank
Smarte Alternative 2 für den risikoarmen Depotteil: WeltSparen
Grundsätzlich trifft auf WeltSparen beinahe all das zu, was auch für Zinspilot gilt!
- Zugriff auf zahlreiche Tagesgeldangebote mit nur einem Account beziehungsweise nur einer Registrierung
- Tagesgeldangebote mit Einlagensicherung durch Staaten mit einer Top-Bonität
- einfaches transferieren von einem Tagesgeld zum anderen
- attraktivere Zinsen als bei "Standard-Tagesgeldern" innländischer Anbieter
- breite Streuung durch die Nutzung mehrerer Tagesgelder von unterschiedlichen Banken
Aktuell nutze ich die folgenden Tagesgeldangebote von WeltSparen (Stand: 05.03.2021).
Quelle: mein WeltSparen-Account
Die Avida-Bank und die Instabank haben ihren Sitz in Norwegen, Bankhaus August Lenz stammt aus Deutschland und Klarna ist ein Bezahldienstleister aus Schweden – allesamt Länder mit der Top-Bonität AAA. Neben diesen vier Tagesgeldangeboten gibt es noch fünf weitere Tagesgeldkonten, deren Banken ihren Sitz in einem Land mit Top-Bonität haben und deren Einlagensicherung somit äußerst stabil erscheint.
Damit sind wir auch schon beim in meinen Augen größten Vorteil von WeltSparen – es gibt eine große Auswahl an Angeboten aus Ländern mit Top-Bonität! Mit WeltSparen lässt sich der risikoarme Depotteil also perfekt über zahlreiche Banken streuen – ein klarer Vorteil für uns Privatanleger.
Im Gegensatz zu Zinspilot steht das Geld auch wirklich – zumindest beinahe – täglich zur Verfügung, eine zweiwöchige "Wartezeit" gibt es bei WeltSparen nicht. Wenn man sein Geld benötigt, dann sollte dies im Regelfall nach spätestens drei Bankarbeitstagen am Konto sein. Zumindest war das bei mir bisher immer der Fall.
Einziger, kleiner Makel im Vergleich zu Zinspilot: Bei WeltSparen werden die Zinsen quartalsmäßig gutgeschrieben – und nicht alle zwei Wochen. Da dies bei Tagesgeldangeboten allerdings durchaus üblich ist, stört mich dieser kleine Makel nicht.
Müsste ich mich für eines der beiden Zinsportale entscheiden – also für WeltSparen ODER Zinspilot, so würde ich mich wahrscheinlich für WeltSparen entscheiden. Denn dort findet man eine größere Auswahl an Banken aus Ländern, die durch eine bonitätsstarke Einlagensicherung geschützt werden. So lassen sich die Tagesgeldeinlagen noch besser diversifizieren – und der risikoarme Depotteil wird noch risikoärmer.
Hier geht's zu WeltSparen – meinem Favoriten unter den smarten Tagesgeldalternative! Mit einem Klick auf die "WeltSparen-Schaltfläche" (*) erhältst du Zugriff auf aktuelle Angebote mit attraktiven Konditionen und bonitätstarken Einlagensicherungen!
Zum Glück muss ich mich nicht zwischen diesen beiden Plattformen entscheiden – ich nutze einfach beide!
Smarte Alternative 3 für den risikoarmen Depotanteil: Staatsanleihen
Staatsanleihen sollen eine smarte Alternative zum Tagesgeldkonto sein – ist das dein Ernst? Ja, tatsächlich halte ich Anleihen für sinnvoller, als viele Anleger das zunächst vielleicht glauben mögen. Und das trotz des aktuellen Niedrigzinsumfeldes! Unter den folgenden Umständen halte ich Staatsanleihen für ein sinnvolles Investment für den risikoarmen Depotteil:
- das Land, dass die Anleihe ausgibt, verfügt über eine Top-Bonität (mindestens A)
- die Anleihe ist kurzlaufend, ich würde die Grenze bei einem Jahr Restlaufzeit setzen
- wenn alles wie geplant läuft – der Schuldner die Anleihe also fristgerecht inklusive Verzinsung zurückzahlt – wirft die Anleihe eine positive Rendite ab
- da Anleihenkurse – wie Aktienkurse – schwanken, kann man dazu gezwungen werden, im Verlust zu kaufen, wenn man kurzfristig auf das investierte Kapital zugreifen möchte – oder muss
Theoretisch sind Anleihen natürlich ebenfalls täglich handelbar und daher mit einem Tagesgeldkonto vergleichbar. Wie erwähnt schwanken Anleihenkurse jedoch, weshalb ich diese Assetklasse definitiv nicht mit dem Prädikat "schnell verfügbar" versehen würde. Wer allerdings bis zum Laufzeitende an einer kurzlaufenden Anleihe eines bonitätsstarken Landes festhalten kann, der hat durchaus die Möglichkeit, die Zinsen eines Tagesgeldkontos zu übertrumpfen.
Quelle: finanzen.net, Stand: 10.03.2021
Diese Auflistung ist bitte keinesfalls als Kaufempfehlung zu verstehen! Wer mit dem Gedanken spielt, im großen Still in Anleihen zu investieren, der sollte sich definitiv genauer mit dieser Assetklasse beschäftigen. Begriffe wie Kupon, Stückelung und der Effekt von Währungen sollten jedem Anleihen-Investor geläufig sein.
Diese Auflistung zeigt aber, dass sich mit kurzlaufenden Anleihen bonitätsstarker Emittenten die Rendite eines Tagesgeldkontos durchaus übertrumpfen lässt, weshalb diese Assetklasse für Investoren mit einer hohen Cashquote im Depot durchaus ein smartes Investment darstellen könnte. Anleger sollten allerdings im Hinterkopf behalten, dass von den dargestellten Renditen noch Steuern und vor allem Ordergebühren abzuziehen sind und ihnen ihr Kapital nicht tagtäglich – zumindest nicht wertkonstant – zur Verfügung steht.
Wer all das berücksichtigt, der kann über Anleihen als Beimischung zum risikoarmen Depotteil durchaus nachdenken.
Mein Fazit zu hohen Cashquoten im Depot
Kurz und knapp zusammengefasst würde ich sagen, dass es in der Theorie am besten ist, keinen Cash zu haben. Denn wer voll investiert ist – und das auch in schwierigen Phasen bleibt – der hat sein volles Kapital in die historischen betrachtet lukrativsten Anlageklassen überhaupt gesteckt – und damit alle Segel auf Renditemaximierung gesetzt.
Am Ende des Tages ist der risikoarme Depotteil ein Renditebremse, daran gibt es nichts zu rütteln und das sollte uns Anlegern stets bewußt sein. Fakt ist aber auch, dass die meisten Anleger
- ein gewisses Sicherheitsbedürfnis bezüglich ihrer Kapitalanlagen haben und ihr Risiko beim Investieren minimieren möchten
- einen Notgroschen für unvorhersehbare Ereignisse benötigen
- es bereuen, wenn sie bei einmaligen Gelegenheiten keinen Cash zur Verfügung haben
Ich persönlich denke daher, dass für die meisten Privatanleger eine Cashquote zwischen 5 % und 20 % – je nach Sicherheitsbedürfnis – angemessen ist. Für alles darunter braucht man starke Nerven, alles darüber ist in meinen Augen die Verbrennung potentieller Rendite. Daran ändern auch die in diesem Beitrag vorgestellten, smarten Alternativen zum normalen Tagesgeldkonto nichts.
Und doch helfen sie uns dabei, auch aus unserem risikoarmen Depotteil das Maximum herauszuholen, eine breite Streuung über mehrere Banken und Länder zu realisieren und somit das Risiko beim Investieren zu minimieren.
Insbesondere WeltSparen und Zinspilot haben mich überzeugt, weshalb ich diese beiden "Tools" zur Verwaltung meiner Cashquote – und als Ausgleich zu meinem Depot – nicht mehr missen möchte.
Zum Abschluss findest du hier nochmal alle Links zu meinen drei erwähnten "Tools" (*) für den risikoarmen Depotteil – viel Spaß beim Angebote vergleichen!
Hier geht's zu WeltSparen (*)
Hier geht's zu Zinspilot (*)
Hier geht's zur Consorsbank (*)
Disclaimer
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