Für viele Privatanleger sind ETFs ein probates Mittel, um ohne viel Mühe und Aufwand von einer wachsenden Weltwirtschaft, von speziellen Branchen oder von globalen Trends zu profitieren.
Zu Recht – auch ich habe einen kleinen Teil meines Portfolios in ETFs investiert!
Das bedeutet allerdings nicht, dass man blind in jeden ETF investieren kann – das zeigen die folgenden drei Beispiele.
No-Go ETF 1: iShares MSCI Emerging Markets UCITS
Es gibt zwei Gründe, warum ich diesen ETF nicht mag. Erstens: Der MSCI Emerging Markets Index (WKN:A0HGWC) investiert in Länder, in die ich auf keinen Fall im großen Stil investieren möchte. Ich denke hier beispielsweise an Griechenland, Ägypten, Kolumbien oder Pakistan. Niemals würde ich breit gestreut in diese Länder investieren wollen – warum sollte ich mir dann einen ETF ins Depot holen, der genau das tut?
Hinzu kommen einige chinesische Staatskonzerne unter den Top-Holdings – ein absolutes No-Go in meinen Augen: Wir Aktionäre müssen bei solchen Unternehmen davon ausgehen, dass stets die Interessen Chinas an erster Stelle stehen. Nicht die Kunden, nicht die langfristige Entwicklung des Unternehmens und erst recht nicht wir Aktionäre. Für mich ein klassischer Interessenkonflikt, den ich bei meinen Investments definitv vermeiden möchte.
Als wäre das nicht schon nicht genug, verlangt iShares für seine Interpretation des MSCI Emerging Markets Index auch noch eine saftige Gebühr – die Gesamtkostenquote liegt bei 0,75 %.
So überrascht es mich nicht, dass dieser ETF in den letzten Jahren gerade mal um gut 25 % gestiegen ist – das entspricht einer Rendite von weniger als 2 % pro Jahr. Der iShares MSCI Emerging Markets-ETF ist und bleibt damit ein No-Go für mich.
No-Go ETF 2: ARERO-DER WELTFONDS
Ich habe den Eindruck, viele Anleger halten den Arero Weltfonds (WKN:DWS0R4) für einen ETF – das ist er aber gar nicht: Er wird von einem Fondsmanager verwaltet, ist also ganz klar ein aktiv gemanagter Fonds. Das ist ok – wenn dieser überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt, dann zahle ich auch gerne mehr Gebühren für dieses Produkt.
Das tat der Arero in der Vergangenheit aber nicht – in den letzten 10 Jahren stieg er um knapp 80 % – der iSHARES CORE MSCI WORLD-ETF schaffte im gleichen Zeitraum 134 %. Der Grund ist schnell gefunden: Der Arero ist kein reiner Aktienfonds, sondern ein Mischfonds – er investiert 25 % in europäische Staatsanleihen und 15 % in Rohstoffe, den Rest in Aktien.
Staatsanleihen mögen unter gewissen Umständen eine gute Anlage sein – doch insbesondere bei den europäischen würde ich mich derzeit nicht wirklich wohl fühlen. Und Rohstoffe halte ich generell für ein äußerst spekulatives Investment – was gar nicht zu meiner Philosophie passt.
Folglich wird der Arero auch definitiv nicht in meinem ETF-Portfolio landen – keine Chance!
No-Go ETF 3: Xtrackers DAX UCITS ETF
Ich denke, ich brauche nicht groß erklären, in was dieser ETF investiert – natürlich in den DAX, also die 30 größten, börsennotierten Unternehmen Deutschlands (gemessen an der Free-Float-Marktkapitalisierung).
Die Diversifikation ist damit natürlich extrem schlecht – 30 Aktien, für einen ETF ist das nichts.
Zum anderen enthält der DAX viele Unternehmen, in die ich niemals investieren würde – beispielsweise die Deutsche Bank, Heidelberg Cement oder Volkswagen. Würde ich mir den Xtrackers DAX-ETF (WKN:DBX1DA) kaufen, hätte ich genau solche Unternehmen im Depot – das geht für mich gar nicht.
Genau deshalb kommt mir auch dieser ETF ganz sicher nicht ins Depot.
Mein ETF-Fazit
ETFs machen Sinn, wenn man eine Strategie hat und weiß, worauf man achten muss. Ein bisschen Grundwissen zu diesem Thema sollte man sich also definitiv aneignen – sich auf gut Glück ein paar ETFs ins Depot legen, die sich gut anhören, halte ich für keine gute Idee: So verschenkt man in meinen Augen Rendite.
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