Bullshit-Aktie des Monats – die Commerzbank-Aktie

Bullshit-Aktie des Monats – die Commerzbank-Aktie

Im Duell der "Bullshit-Aktien des Monats" setze sich diesmal die Commerzbank-Aktie knapp gegen die Aktie der Deutschen Post durch – am Ende stimmten 54 % von euch für die Commerzbank-Aktie.

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Bevor's allerdings die nächste Umfrage gibt, möchte ich euch heute aber erstmal zeigen, warum die Commerzbank-Aktie für mich eine Bullshit-Aktie ist – viel Spass beim Lesen!

Grund 1: Die Produkte der Commerzbank sind extrem vergleichbar

Im Großen und Ganzen sieht das Geschäftsmodell einer klassischen Bank – wie sie die Commerzbank ist – wie folgt aus: Sie verleiht Geld zu einem höheren Zinssatz, als sie selbst dafür bezahlt. Sie zahlt mir 0 % Zinsen für mein Tagesgeld (viel liegt da zwar nicht drauf, aber egal) und verleiht es beispielsweise für einen Immobilienkredit, wofür sie einen Zins von 1,5 % nimmt.

Die Differenz aus diesen beiden Zinsen abzüglich der Kosten des Bankbetriebs sind der Gewinn der Commerzbank. Hinzu kommen noch Einnahmen aus Gebühren – beispielsweise Kontoführungsgebühren oder Einnahmen aus dem Brokerage.

Sowohl die Kredite, die Anlageprodukte als auch alle anderen Produkte der Commerzbank haben in meinen Augen einen entscheidenden Nachteil: Sie sind extrem leicht vergleichbar – Internet sei Dank. Ein Depot bei der Commerzbank ist nicht besser oder schlechter als bei der Consorsbank – in sehr vielen Fällen wird sich der Kunde für das günstigste Produkte entscheiden (macht ja auch Sinn). Die Folgen:

Preissetzungsmacht = 0

Gewinnsteigerungspotential durch höhere Preise = 0

Kostendruck = 100

Dieses Spiel wird in meinen Augen langfristig nur die Bank gewinnen, die die günstigste Kostenbasis hat – und das kann meiner Meinung nach niemals eine Filialbank wie die Commerzbank sein. Ich denke hier eher an schlanke, spezialisierte Finanzdienstleister wie PayPal, die in ihren jeweiligen Nischen dominante Positionen einnehmen.

Grund 2: Aussterbender Markt

Die Frage muss an dieser Stelle erlaubt sein: Brauchen wir überhaupt noch Filialbanken? Ich bin selbst Commerzbank-Kunde – kann mich aber nicht erinnern, wann beziehungsweise warum ich das letzte mal in der Bank vor Ort gewesen bin. Weder für ein Girokonto, für ein Tagesgeld noch für ein Depot brauche ich einen persönlichen Ansprechpartner – das geht heute alles online genauso gut.

Möglicherweise könnte eine kompetente Anlageberatung für eine Filialbank sprechen – doch hier haben sich alle großen, deutschen Banken in der Vergangenheit eine schlechten Ruf erarbeitet, indem sie vorwiegend IHRE Produkte verkauft haben. Und nicht die besten.

Womit wir schon bei Punkt drei angelangt wären...

Grund 3: Die falsche DNA

... nämlich der "falschen" DNA der Commerzbank. Sie war, ist und wird aller Wahrscheinlichkeit nach im Kern immer eine Filialbank bleiben. Es liegt ihr einfach nicht im Blut, innovative, neue Produkte zu kreieren, wie ihre dynamischen Konkurrenten Klarna, N26, Wirecard oder PayPal das am laufend Band tun.

Genau das wäre aber notwendig um zu wachsen – beziehungsweise um Kunden langfristig zu halten. Einfach nur eine gute Filialbank sein ist aktuell vielleicht noch ok, wird aber langfristig zu keinem Wachstum führen – davon bin ich überzeugt.

Mein Fazit: Die Commerzbank-Aktie ist höchstens etwas für Spekulanten

Meine Formel für die Commerzbank-Aktie ist denkbar einfach: Kein Umsatzwachstum + kein Gewinnwachstum = kein Kurswachstum. Für die Commerzbank-Aktie spricht eigentlich nur die niedrige Bewertung beziehungsweise die inzwischen ganz solide Dividendenrendite in Höhe von 4,8 % – sofern es bei der vorgeschlagenen Dividende von 0,15 Euro je Aktie bleiben sollte (da hab ich so meine Zweifel).

Für mich ist das alles viel zu wenig – weshalb die Commerzbank-Aktie meine Bullshit-Aktie des Monats ist!

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Ich besitze PayPal-Aktien (17.03.2020).

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