Im Lauf letzter Woche war es soweit – ich habe meine Lufthansa-Aktien verkauft (hier erfährst du, welche Aktie ich mir dafür ins Depot gelegt habe). Insgesamt hat mir die Lufthansa-Aktie mehr als 2.000 Euro Verlust eingebrockt – und trotzdem war es richtig, die Aktie zu verkaufen.
Denn ich habe eingesehen (übrigens unabhängig von Corona), dass die Lufthansa-Aktie ein Fehler war. Und wenn man der Meinung ist, dass sein Geld an einer anderen Stelle effektiver für einen arbeitet, dann darf mich nicht davor zurückschrecken, einen Verlust zu realisieren – so schmerzhaft das auch sein mag.
Da man am besten aus den Fehlern anderer lernt – das erspart im wahrsten Sinne des Wortes eine Menge Lehrgeld – möchte ich dir heute die Gelegenheit geben, aus meinen drei Fehlern bei der Lufthansa-Aktie etwas mitzunehmen.
Fehler 1: Der Blick in die Vergangenheit – und was er für die Zukunft bedeutet
Bereits seit dem Jahr 1966 können Anleger sich an der Lufthansa beteiligen, solange schon ist die Kranich-Airline börsennotiert. Es gibt also ausreichend historische Daten für einen aussagekräftigen Blick in die Vergangenheit.
März 1992 | 5,14 Euro |
Dezember 2000 | 27,54 Euro |
Februar 2003 | 7,86 Euro |
April 2007 | 22,06 Euro |
März 2009 | 8,17 Euro |
Mai 2014 | 19,35 Euro |
September 2016 | 9,91 Euro |
Dezember 2017 | 30,72 Euro |
April 2020 | 8,16 Euro |
Quelle: onvista.de, historische Kurse der Lufthansa-Aktie
Die Tabelle zeigt die verschiedenen Hochs und Tief der Lufthansa-Aktie während der letzten knapp 30 Jahre. Fazit: Sie pendelte stets irgendwo zwischen 6 Euro und 30 Euro. Der langfristige Mehrwert für Aktionäre wurde praktisch ausschließlich über die Dividende geschaffen – allerdings nur, wenn man zum richtigen Zeitpunkt gekauft hat.
Fazit: Nur mit gutem Timing war während der letzten knapp drei Jahrzehnte wirklich Geld mit der Lufthansa-Aktie zu verdienen, langfristiger Mehrwert wurde nie geschaffen. Für langfristige Anleger wie mich ein absolutes No-Go – was ich bei meiner Kaufentscheidung leider komplett ignoriert habe.
Fehler 2: Das KGV und seine Bedeutungslosigkeit
Obwohl ich nun schon ein paar Jahre an der Börse aktiv bin und genau weiß, dass das nackte KGV eine praktisch bedeutungslose Kennzahl ist, bin ich ihr bei der Lufthansa-Aktie wieder auf den Leim gegangen: Beim meinem ersten Kauf 2018 lag das Kurs-Gewinn-Verhältnis der Lufthansa-Aktie bei vier, ein Jahr später bei rund sechs. Da macht der Markt einen gravierenden Fehler, habe ich mir gedacht.
Da ich in den letzten Jahren selbst viel mit der Lufthansa unterwegs war, die imposanten Lufthansa-Drehkreuze Frankfurt und München ständig vor Augen hatte und der Markt zunehmend konsolidierte (Pleiten von Air Berlin, Germania und Monarch), war ich mir sicher: Dieses KGV ist lächerlich niedrig und die Lufthansa-Aktie folglich massiv unterbewertet!
Letztendlich war sie das nicht – auch kurz vor Corona schon nicht. Im Gegensatz zu mir hat der Markt eingepreist, dass die Lufthansa in den letzten Jahrzehnten keinen Mehrwert geschaffen hat. Ich hingegen habe darauf gewettet, dass wir kurz vor dem Turnaround stehen, aber leider nicht berücksichtigt, dass Turnarounds nur äußerst selten funktionieren.
Fazit: Wenn es gerade gut läuft und das KGV gleichzeitig niedrig ist, bedeutet das noch lange nicht, dass eine Aktie auch tatsächlich steigen wird. Der Markt ist nicht immer effizient und hat Recht, doch man sollte es sich genau überlegen, gegen ihn zu wetten.
Denn nichts anderes tut man, wenn man eine Aktie mit niedrigem KGV kauft.
Fehler 3: Vorsicht beim DAX!
Ich habe (und hatte auch in den letzten Jahren) nicht sonderlich viele DAX-Aktien im Depot. Eines haben sie aber (fast) alle gemeinsam: Mit Ausnahme von SAP haben sie sich alle negativ entwickelt. Das ist sehr auffällig, da insbesondere meine US-Aktien teils spektakuläre Renditen erzielen konnten.
Apple + 374,2 %
Nike + 70,6 %
Nvidia + 109,3 %
Procter & Gamble + 40,6 %
Stand: 03.05.2020, Renditen ohne Dividenden
E.ON, Continental, Wirecard und Co. hingegen haben mir bisher nur rote Zahlen beschert. Der DAX ist also alles andere als ein Qualitätsmerkmal – ganz im Gegenteil!
Und weil das so ist, habe ich mir folgendes vorgenommen: Sollte ich nochmal auf die Idee kommen, mir eine DAX-Aktie ins Depot zu legen, so tue ich das erst, nachdem ich eine zusätzlich Woche intensiv darüber nachgedacht habe – und mir diesen Artikel mindestens zehnmal durchgelesen habe!
Mein Fazit zur Lufthansa-Aktie
Der ein oder andere Investor wird sich jetzt vielleicht folgendes denken: Der Staat wird die Lufthansa schon retten – und dann wird sie sich innerhalb der nächsten zehn Jahre sicher wieder erholen, vielleicht sogar verdoppeln. Und weißt du was: Vielleicht haben diese Investoren sogar Recht!
Die Frage ist nur: Ist mein Geld bei der Lufthansa wirklich am besten aufgehoben – oder gibt es Aktien, die vielversprechender sind? Und dazu noch deutlich risikoärmer? Diese Frage konnte ich für mich persönlich schnell beantworten: Es gibt eine Menge Aktien, in denen deutlich mehr Wachstumspotential bei gleichzeitig weniger Risiko steckt!
Folgerichtig habe ich mich entschlossen, meine Lufthansa-Aktie zu verkaufen und dieses Kapital für mich zu beenden.
Meine 5 Top-Aktien für 2020
Die fünf Aktien in diesem Sonderbericht stehen ganz oben auf meiner Kaufliste für 2020 – vier von ihnen habe ich bereits im Depot! Warum mich diese fünf Aktien überzeugen? Nun, zum einen bin ich von der Qualität dieser fünf Unternehmen absolut überzeugt, zum anderen halte ich sie für massiv unterbewertet!
Das ein oder andere der fünf Unternehmen kennst du sicherlich schon – aber vielleicht hast du noch nicht alle fünf auf deinem Radar! Lass dir meinen neuesten Sonderbericht daher nicht entgehen und schlag noch heute zu – denn ich werde ihn nur noch bis Ende Mai zum Download anbieten!
Disclaimer
Ich habe den Inhalt dieser Seite nach bestem Wissen und mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt – trotzdem kann ich für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten und Inhalte nicht garantieren. Für daraus resultierende Fehler wird keine Haftung durch den Autor oder die Seite „Aktien für jedermann“ übernommen, sofern seitens des Autors kein nachweislich vorsätzliches Verschulden vorliegt.
Haftungsansprüche gegen den Autor, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen, sofern seitens des Autors kein nachweislich vorsätzliches Verschulden vorliegt.
Dieser Beitrag stellt ausschließlich meine Meinung dar – es findet keine Anlageberatung durch mich oder die Seite „Aktien für jedermann“ statt. Dieser Beitrag ist eine journalistische Publikation und dient ausschließlich Informationszwecken. Der Beitrag stellt keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf einer Aktie, eines Wertpapiers oder einer sonstigen Anlage dar. Jeder Anleger ist an dieser Stelle dazu aufgefordert, sich seine eigenen Gedanken zu machen, bevor eine Investitionsentscheidung trifft.
Der Kauf von Aktien und anderen Wertpapieren ist mit hohen Risiken bis hin zum Totalverlust behaftet.
Ich besitze Aktien von Apple, Continental, E.ON, Procter & Gamble, Nike, Nvidia und Wirecard (03.05.2020).