Seit August ziert die Targobank Visa Gold Kreditkarte mein Portmonee – sie lockt mit einem attraktivem Cashback-Programm, kostenlos Geld abheben sowie mit einem hübschen Design. Doch kann die Karte halten, was sie verspricht? Wie meine ersten Targobank Gold Karte Erfahrungen waren, was sie kostet und warum bei mir kostenlos Geld abheben nicht klappte, erfährst du im heutigen Beitrag. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen!
Die Fakten: Targobank Gold Karte Kosten, Gebühren und Cashback
Bevor wir auf die Vor- und Nachteile sowie meine persönlichen Erfahrungen mit der Targobank Gold Karte eingehen, lass uns einen kurzen Blick auf die Eckdaten der Karte werfen.
Anbieter | Targobank |
Bargeldabhebung kostenlos | ja, wenn Targobank Girokonto vorhanden |
Apple Pay / Google Pay | ja / nein |
Bonusprogramm | ja, 1 % Cashback auf alle Einkäufe |
Jahresgebühr | 59 Euro |
Quelle: Targobank, Stand: 18.11.2023
Vorab möchte ich erwähnen, dass ich die Targobank Visa Gold Karte ausschließlich als Zahlungsmittel nutze – und nicht als Finanzierungsinstrument für Konsum, den ich mir nicht leisten kann. Entsprechend interessieren mich Dinge wie Zinsen, verlängerte Zahlungsfristen oder ähnliches nicht. Ich bezahle meine angefallenen Beträge zu 100 Prozent alle vier Wochen bequem per Bankeinzug von meinem Gehaltskonto (das übrigens NICHT bei der Targobank ist) – natürlich ohne einen Cent Zinsen dafür zu bezahlen.
Das empfehle ich auch den Lesern dieses Beitrags: Wer Teile seiner Kreditkartenrechnung Wochen oder gar Monate nach deren Fälligkeit bezahlt und dafür horrende Zinsen in Kauf nimmt, der hat die Kontrolle über sein finanzielles Leben verloren – mach das nicht.
Die Vorteile der Visa Gold Karte der Targobank
Lass uns mit den größten Vorteilen der Visa Gold Karte der Targobank beginnen. Für mich sind das die drei folgenden:
- attraktives Bonusprogramm
- hoher Verfügungsrahmen
- schönes Design
Attraktives Bonusprogramm
Egal ob Aldi, Amazon, Booking.com oder an der Tankstelle – für jeden Umsatz im Einzelhandel (egal ob online oder stationär) erhalten wir beim Einsatz der Targobank Visa Gold Karte einen Cashback in Höhe von 1 Prozent. Den bekommen automatisch als Gutschrift von der darauf folgenden Kreditkartenrechnung abgezogen – eine gute Sache. Wer beispielsweise 500 Euro im Monat mit der Karte umsetzt, erhält 60 Euro Cashback im Jahr zurück.
Die einfache Formel lautet: Je mehr im Einzelhandel mit der Targobank Visa Gold umgesetzt wird, desto mehr lohnt sich die Karte. Wer deutlich unter 500 Euro im Monat mit der Karte ausgibt (oder einfach keinen Bock auf Gebühren hat), der sollte sich vielleicht nach einer kostenlosen Kreditkarte umschauen. Denn wenn die jährliche Gebühr höher ist als die Ersparnis durch Cashback, dann macht die Karte wenig Sinn.
Für Nutzer mit hohen monatlichen Umsätzen ist das Cashback-Programm der Targobank Gold Karte hingegen äußerst attraktiv, weil es unabhängig davon ist, wo wir kaufen. Damit wird unsere Kaufentscheidung nicht beeinflusst und der Cashback stellt tatsächlich eine Ersparnis dar.
Hoher Verfügungsrahmen
Die Targobank gewährte mir vom Start weg einen üppigen Verfügungsrahmen in Höhe von 5.000 Euro im Monat. Insbesondere auf Reisen ein nicht zu unterschätzender Aspekt, der mir entsprechend wichtig ist. Möglicherweise beeinflussen mein positiver Schufa-Score von knapp 98 Prozent sowie mein "sicheres" Einkommen als Angestellter den Verfügungsrahmen positiv. Will sagen: Eventuell erhältst du einen niedrigeren oder höheren Verfügungsrahmen als ich – bei mir fällt er im Vergleich zu anderen Kreditkarten aber überdurchschnittlich hoch aus.
Schönes Design
Das ist jetzt vielleicht nicht der bedeutendste Vorteil der Visa Gold Karte der Targobank, aber ich finde das Design wirklich gelungen. Ich jedenfalls zücke sie gerne an der Kasse – lieber als meine triste Ex-Karte von der LBB.
Quelle: Thomas Brantl
Die Nachteile der Visa Gold Karte der Targobank
Leider gibt es bei unserer Gold Karte nicht nur Vorteile, sondern auch ein paar Nachteile.
- kostenlos Geld abheben nur unter bestimmten Vorraussetzungen
- jährliche Gebühr plus Kosten für Partnerkarte
- schwacher Service
Kostenlos Geld abheben mit der Targobank Visa Gold? Nicht für jedermann!
Leider musste ich auf meiner eigenen Kreditkartenabrechnung feststellen, dass Geld abheben mit der Targobank Visa Gold Karte nicht für jedermann kostenlos ist: Dies ist nur dann für bis zu 4 Abhebungen im Monat der Fall, wenn die Karte mit einem Targobank Girokonto verknüpft ist. Das ist ab 600 Euro monatlichen Geldeingang zwar ebenfalls kostenlos, dann müsste ich aber jeden Monat von meinem Gehaltskonto manuell die jeweilige Kreditkartenabrechnung begleichen. Das kommt für mich aus Zeitgründen überhaupt nicht in Frage, weshalb es für mich heißt: Jede Bargeldhebung mit meiner Targobank Visa Gold kostet mich 5,95 Euro plus Zinsen auf den abgehobenen Betrag.
Dir sind bedingungslos kostenlose Bargeldabhebungen wichtig? Die Bank Norwegian Visa Card (*) bietet genau das – und verfügt ebenfalls über ein attraktives Design!
Targobank Gold Karte Kosten
Wie bereits erwähnt verursacht die Targobank Gold Karte Kosten, leider gibt es sie nicht kostenlos. Aktuelle Jahresgebühr: 59 Euro (Stand: 20.11.2023), für die Partnerkarte kommen nochmal 25 Euro im Jahr dazu.
Keine Lust auf Gebühren? Die Payback American Express Karte (*) ist bedingungslos kostenlos – und bietet ebenfalls ein attraktives Bonusprogramm!
Schwacher Service
Am liebsten ist mir der Service, mit dem ich überhaupt nichts zu tun habe, weil alles problemlos läuft. Das war bei der Targobank leider nicht der Fall... Mittlerweile sind zwar alle Probleme mehr oder weniger behoben (außer die Sache mit dem kostenlos Geld abheben, aber das hab ich bei der Beantragung schlichtweg überlesen), doch der Weg bis an diesen Punkt war steinig...
Meine persönlichen Targobank Gold Karte Erfahrungen
Es fing damit an, dass ich nach der Beantragung zwei bis drei Wochen nichts von der Targobank hörte, da ist ja selbst meine "Stammbank" schneller. Und die ist wirklich nicht schnell – in überhaupt nichts. Aber: Die Targobank war noch langsamer. Egal – irgendwann war die Karte im Briefkasten, welch freudige Überraschung. Was fehlte war allerdings die T-PIN, die benötigt wird, um sich in's Onlinebanking beziehungsweise die App einzuloggen. Und weil ich weder per Post noch per Mail irgendeine Information erhielt, wie ich an diese T-PIN komme, rief ich einfach bei der Targobank an.
Zu meiner Überraschung teilte mir die Dame am Telefon mit, dass meine Karte nicht existiert – es gäbe weder die physische Karte noch fände sie meine Kreditkartennummer. Mehrfach erklärte ich, dass die Karte vor mir liegt, doch ich konnte sie nicht davon überzeugen. Solange mir die Gebühr nicht abgezogen wird, soll's mir Recht sein, dachte ich mir – und machte mich auf die Suche nach einer anderen Karte. Das wird eh nix mehr. Aber ein paar Tage später geschah das zweite Wunder: Ich bekam meine T-PIN! Eine tolle Sache, ich meldete mich an und nutze die Karte ein paar Stunden später – mit Erfolg: Tatsächlich konnte ich meinen Supermarkteinkauf mit der Visa Gold Karte der Targobank bezahlen.
Quelle: canva.com
Ein paar Tage später folgte der nächste, kleine Dämpfer: Die erste Kreditkartenabrechnung wurde mir per Post zugeschickt – ich glaub der Spaß kostete um die 1,50 Euro. Immerhin konnte ich den postalischen Versand in der App schnell deaktivieren, das nächste Problem war gelöst. Leider nicht das letzte: ApplePay funktionierte nicht. Obwohl ich die Freischaltung in der Targobank-App beantragen konnte, erhielt ich von Apple immer wieder die Fehlermeldung, dass meine Targobank Gold Karte Apple Pay nicht unterstützt – bitte Kartenausteller kontaktieren. Das war bei keiner meiner bisher genutzten Karten notwendig.
Egal, schreib ich halt eine Nachricht, geht ja mit der mittlerweile funktionierenden App. Ich verstehe, dass nicht innerhalb von ein paar Stunden eine Antwort kommt, kein Ding. Dass ich aber auf folgende Antwort acht geschlagene Tage warten musste, löste bei mir persönlich doch ein wenig Verwunderung aus.
Quelle: meine Targobank-App
Klar hätte ich das selbst irgendwo finden können, die Mobilfunknummer fehlte in meinen persönlichen Angaben. Aber wozu hab ich denn einen Service? Und auf diesen Strg-C-Strg-V Standardtextblock musste ich über eine Woche warten... Guter Service sieht für mich anders aus.
Tatsächlich war jeder Kontakt, den ich bisher mit dem Serviceteam der Targobank hatte, wenig erfreulich. Ich hoffe deshalb, dass jetzt – nach rund 3 Monaten – endlich alles läuft und ich nicht mehr auf Unterstützung durch die Targobank angewiesen bin.
Meine Fazit
Der in meinen Augen größte – und irgendwie auch einzige – Vorteil der Visa Gold Karte der Targobank ist deren Cashback-Programm. Egal wo wir einkaufen – es gibt ein Prozent Cashback zurück – und zwar direkt in Cash und ohne zeitlichen Verzug. Das ist großartig, insbesondere für Nutzer mit über 1.000 Euro monatlichem Kreditkartenumsatz. Solange es keine weiteren "Zwischenfälle" mit meiner Targobank Visa Gold Karte gibt, behalte ich sie deshalb.
Wer hingegen
- keine Lust auf Gebühren hat
- guten Service schätzt
- weniger als 600 Euro monatlich mit der Karte umsetzt
- oder – bedingungslos – kostenlos Geld abheben will
der wird mit anderen Kreditkarten wahrscheinlich glücklicher werden – zumindest basierend auf den Erfahrungen, die ich mit der Targobank Gold Karte bisher machte.
Quelle: Thomas Brantl
Disclaimer
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