Der Safehold-REIT ist ein US-amerikanischer Small-Cap REIT, also ein eher kleines Unternehmen mit viel Wachstumspotential. Safehold ist ein Pionier im Segment der Ground-Lease-REITs (gleich erkläre ich dir, was das genau ist) und konnte in den vergangenen Jahren mit hohem Wachstum überzeugen. Trotzdem fällt die Aktie seit August 2021 wie ein Stein.
Ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, um günstig einzusteigen oder nachzukaufen? Oder sollten wir doch lieber einen Bogen um diesen Small-Cap REIT machen? Wie hoch die Safehold-Dividende ist, wer hinter dem Unternehmen steckt und welches Kursziel ich sehe, erfährst du in der folgenden Aktienanalyse. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen!
1. Das Geschäftsmodell: Was macht der Safehold-REIT?
Die Safehold Inc ist ein REIT für sogenannte Ground-Leases. Dieses Geschäftsmodell erfand das Unternehmen zwar nicht, behauptet aber von sich, es in den letzen Jahren revolutioniert und skaliert zu haben. Ground-Lease ist ein etwas sonderbares Konzept, denn es befindet sich lediglich das Grundstück im Besitz des REITs. Alles, was auf dieses Grundstück gebaut wird – also das Gebäude und der Nutzen aus diesem – befindet sich im Besitz von jemand anderen. Hier in Deutschland kennst du dieses Konzept vielleicht unter dem Begriff „Erbbau“ oder „Erbzins“. Dieses Geschäftsmodell gilt hierzulande als konservativ und ist nicht für schnelles Wachstum bekannt.
Name | Safehold Inc. |
Hauptsitz | New York City, New York, USA |
WKN / ISIN / Ticker | A2PEU1 / US78645L1008 / SAFE |
Dividendenrendite | 1,8 % |
aktueller Kurs | 39,55 US-Dollar |
Quelle: YAHOO!Finance, Stand: 18.07.2022
Was also hat Safehold, was dem deutsche Erbzins fehlt? Die Kunden von Safehold sind Immobilieninvestoren. Gemeint ist damit, dass Safehold diesen Investoren einen Finanzierungs-Service anbietet, den es so bisher nicht gab. Bei einem Immobiliendeal muss der Investor normalerweise Grundstück und Gebäude kaufen. Meist sind diese jedoch nur am Gebäude interessiert. Mit diesem kann er seinen Geschäftszweck erfüllen – und damit Rendite erwirtschaften. Das Grundstück hingegen ist totes Kapitalfür ihn, das er nicht einmal steuerlich abgeschrieben kann. Hier kommt Safehold ins Spiel: Das Unternehmen kauft seinen Kunden das Grundstück ab und vermietet ihnen anschließend das Nutzungsrecht daran. In der Geschäftswelt ist dieses Konzept beispielsweise bei Autos, Maschinen oder Gebäude als „Sale-And-Lease-Back“ durchaus etabliert.
Der Kunde erhält somit Kapital in Form eines Einmalbetrags – oder er muss es erst gar nicht aufbringen. Dafür zahlt er im Gegenzug Miete an Safehold, die er jedoch voll steuerlich absetzen kann. Weiterhin sinkt die Verschuldung und der Kunde behält sein Rating beziehungsweise kann es sogar verbessern.
Quelle: canva.com
Da Safehold die erste Firma in den USA ist, die sich im großen Stil auf solche Deals fokussierte, verfügt das Unternehmen bis heute über einen „First-Mover-Vorteil“ und konnte entsprechend schnell wachsen. Seit seiner Gründung im Jahr 2017 vervielfachte sich das Portfolio um das 14fache auf heute rund 4,8 Milliarden US-Dollar. Safehold schätzt das in den USA erzielbare Marktpotential auf rund 7 Billionen US-Dollar – was für ein gigantisches Potential!
Tätig ist unser Small-Cap-REIT in so gut wie allen großen Städten an der Westküste (24 Prozent), der Ostküste (53 Prozent) sowie im Rest der USA. Kunden sind große Immobilienentwickler, -Fonds und -Investoren, zum Teil aber auch andere REITs. Über die Nutzungsart der Gebäude auf den Grundstücken gibt es eigentlich keine Einschränkungen – jedoch auch wenig Transparenz. An den letzten Deals lässt sich jedoch gut erkennen, dass es sich oftmals um große Wohnblöcke handelt. Auch Grundstücken für Bürotürmen und Hotels halte ich für denkbar. Die Deals spielen sich meist in einer Größenordnungen zwischen 50 und 150 Mio. US-Dollar je Grundstück ab.
Wie im deutschen Erbbaurecht auch laufen die Verträge von Safehold sehr lange und reichen über mehrere Jahrzehnte. Die Finanzierung ist ebenfalls langfristig – zu Festzinsen – gesichert. Das schafft Planungssicherheit – und war vor allem in den letzten Jahren der Niedrigzins-Ära eine gute Idee. Aktuell verfügt Safehold über keine fälligen Schulden vor 2026, die längste Finanzierung läuft sogar bis zum Jahr 2052 – zu gerade einmal 3,98 Prozent Zinsen.
Quelle: canva.com
Wie jedes andere Unternehmen auch kann Safehold seinen Umsatz und Gewinn mit organischem Wachstum durch Mieterhöhungen oder Kostensenkung steigern – oder durch Zukäufe und Übernahmen. Organisches Wachstum finden wir im Management des aktuellen Bestandes. Safehold schloss für seine Bestandsgrundstücke langfristige Mietverträge und Finanzierungen zu festen Zinsen für bis zu 40 Jahren ab. Der Bestand und die Marge ist somit „eingeloggt“, denn das Geschäftsmodell beinhaltet nahezu keine zusätzlichen Kosten und die Zinsen können sich über die Laufzeit nicht mehr ändern. Für die Mieten sind hingegen Mietsteigerungen von 2 Prozent pro Jahr vorgesehen, sodass sich die Marge von Jahr zu Jahr verbessern sollte.
Anders sieht es beim Wachstum durch Übernahmen aus. Bisher hat Safehold keine klassischen Akquisitionen getätigt oder ein konkurrierendes Unternehmen übernommen. Im Grunde genommen ist allerdings jeder einzelne Grundstücks-Deal ist eine kleine Akquisition – und diese hat unser US-Small-Cap REIT in den letzten Jahren regelmäßig getätigt. Im Jahr 2021 waren es beispielsweise 17 Grundstückskäufe.
Safehold hat nach eigenen Angaben neue Geschäfte in Höhe von rund 936 Millionen US-Dollar in der Pipeline – das ist mal eben ein knappes Viertel der gesamten aktuellen Bilanz. Allerdings verweisen das Unternehmen in der Fußnote zu dieser Mitteilung selbst darauf, dass es sich lediglich um Geschäfte auf Grundlage einer Absichtserklärung handelt. Unterschrieben sei dabei noch nichts und auch die Finanzierung ist noch nicht gesichert. Und damit kommen wir zum wesentlichen Punkt, der den Ausblick und das Wachstum beeinflusst: Die Zinsen.
Quelle: canva.com
Für Safehold sind die Zinsen der einzige relevante Kostenfaktor. Sie bestimmen, ob das Geschäft profitabel ist oder nicht beziehungsweise ob es in den nächsten Jahren weiter profitabel wachsen kann. Für das Bestandsgeschäft haben wir schon festgestellt, dass Zinsfestschreibungen bis 2052 vorliegen. Haken dran – hier sind steigende Zinsen über viele Jahre keine Gefahr. Neue Geschäfte müssen jedoch zu höheren Zinsen finanziert werden als bisher. Safehold gelang es bislang, seine Grundstücke zu einer durchschnittlichen Mietrendite von 5,1 Prozent zu erwerben. Die durchschnittlichen Zinsen lagen bei 3,6 Prozent. Nun stiegen aber die Zinsen für langfristige Kredite stark in Richtung 5 Prozent, sodass man erwarten könnte, dass neue Deals eine deutlich geringere Marge liefern. Denkbar sind sogar negative Renditen, zum Beispiel wenn sich Preise und Mieten nicht ändern.
Zwei Punkte lassen aber auf eine positivere Entwicklung hoffen: Steigende Zinsen haben natürlich auch Auswirkungen auf die Grundstückspreise. Diese sollten sinken und Safehold könnte in Folge dessen Deals mit einer Mietrendite von beispielsweise 7 Prozent erzielen. In diesem Fall wäre eine anständige Marge für die Aktionäre weiterhin erzielbar. Zweitens: Safehold refinanziert sich nicht ausschließlich aus Fremdkapital, sondern gibt auch regelmäßig neue Aktien aus. Die Dividendenrendite liegt derzeit bei rund 1,8 Prozent, sodass über diese Finanzierungsform weitaus niedrigere „Kosten“ aufweist als eine Fremdfinanzierung. Allerdings sinkt die Vorteilhaftigkeit mit weiteren Kursrückgängen.
Ein weiterer Aspekt, über den ihr euch bestimmt Gedanken macht, ist die Inflation. Ich denke jedoch, dass das Geschäftsmodell nahezu nicht negativ von der Inflation beeinflusst wird. Das liegt daran, dass während einer Inflation Wertgegenstände teurer werden. Der Grundstücksbestand sollte also „parallel“ zur Inflation an Wert gewinnen – zumindest langfristig. Kurzfristig müssen wir vermutlich dennoch mit Preisrückgängen bei Immobilien rechnen. Die Mieten steigen vertraglich festgelegt um zwei Prozent jährlich, das ist erstmal gut für Wachstum und Marge. Der Wehrmutstropfen liegt darin, dass die Mietsteigerung niedriger ist als die Inflation. Aber auch das hat erstmal keine Auswirkungen auf den Cashflow. Einziger Nachteil der Inflation ist, dass er den Zinsanstieg weiter anfachen könnte.
Fazit zum Geschäftsmodell
Ich finde das Geschäftsmodell von Safehold sehr interessant, weil es einerseits mit einer völlig neu Idee daher kommt. Andererseits ist es nicht sonderlich kompliziert – ja sogar geradezu simpel: Kaufe ein Grundstück ohne Instandhaltungsaufwand, vereinbare eine jährliche Mietsteigerung und refinanziere es zu festen Zinsen mit langfristiger Planungssicherheit. Die Marge und der Cashflow scheinen daher tatsächlich so „SAFE“ zu sein, wie der gleichnamige Börsen-Ticker.
Genug Nachfrage ist scheinbar jedenfalls vorhanden, denn das Unternehmen gibt an, dass die Hälfte seiner Kunden bereits zum mindestens zweiten Mal an Safehold verkaufen. Es deutet daher einiges darauf hin, dass das Geschäftsmodell dieses Small-Cap REITs einen echten Mehrwert für seine Kunden bietet. Beste Vorraussetzungen also für ein langfristig erfolgreiches Investment, wie ich finde.
2. Das Management hinter diesem Small-Cap REIT
Safehold und dessen Management pflegen eine enge Verbindung zur Firma iStar, deren Spin-Off Safehold ist. Bis heute teilen sich die beiden Unternehmen eine gemeinsame Adresse an der 6th Avenue in New York. iStar ist als Finanzierungsspezialist im Immobiliensektor seit den 1990ern am Markt und hat in dieser Zeit nach eigenen Angaben Immobiliendeals in Höhe von 40 Milliarden US-Dollar abgewickelt. iStar hält aktuell 70 Prozent aller Safehold-Aktien und ist somit klarer Mehrheitseigner. Noch deutlicher wird die Verbindung beim Blick auf’s Management: iStar-CEO Jay Sugarman ist auch CEO von Safehold – beide Firmen führt er seit deren Gründung. Er selbst hält knapp 7 Prozent aller iStar-Anteile – und ist somit indirekt Anteilseigner von Safehold.
Quelle: iStar.com
Sugarman ist in der US-Immobilienbranche bestens vernetzt. Vor der Gründung von iStar war er als Vermögensverwalter der Burden-Family (Erben der Vanderbilts) und der Ziff Familiy tätig. Beide Familien gehören zu den reichsten in den USA und verfügen über Immobilienbesitz in Milliardenhöhe.
Mein Fazit zum Management des Safehold-REITs
Das Management von Safehold steht für eine Kombination aus „bestens vernetzt“ und „hoher Kompetenz“ in der Immobilienbranche. Gerade wegen dieser Kenntnisse bezüglich der Bedürfnisse und Belange von Immobilieninvestoren ist es dem Management gelungen, erfolgreich zwei Firmen zu gründen – iStar und Safehold. Die Chancen, mit diesem Netzwerk weitere, lukrative Deals an Land zu ziehen, scheinen entsprechend nicht schlecht zu stehen.
3. Die Kennzahlen des Safehold-REIT
Wie gut das Management in den letzten Jahren arbeitete, zeigt das rasante Wachstum seit dem IPO. Besonders erfreulich ist das Gewinnwachstum von 28 Prozent jährlich. Eine großartige Entwicklung, die auch für einen Small-Cap REIT nicht selbstverständlich ist.
Umsatzwachstum letzte 5 Jahre | + 53,8 % p.a. |
Wachstum Gewinn je Aktie letzte 3 Jahre | + 28,2 % p.a. |
Dividendenwachstum letzte 4 Jahre | + 20,8 % p.a. |
Kursentwicklung letzte 5 Jahre * | + 14,7 % p.a. |
Quelle: Safehold Inc. Investor Relations, Stand: Geschäftsjahr 2021
* Dividenden unberücksichtigt
An Wachstum mangelt es Safehold also nicht – doch wie steht es um die Bilanz?
Mit knapp 1,7 Milliarden US-Dollar Eigenkapital weist Safehold eine Eigenkapitalquote von 37 Prozent auf. Das ist sicherlich ein unterdurchschnittlich niedriger Wert für einen REIT. Allerdings ist das Geschäftsmodell von Safehold wie beschrieben sehr gut planbar, was eine höhere Verschuldung weniger riskant erscheinen lässt.
Eigenkapitalquote 2021 | 37,3 % |
Zinsdeckungsgrad 2021 | 1,8 |
Quelle: Safehold Inc. Investor Relations, Stand: Geschäftsjahr 2021
Auch der Zinsdeckungsgrad ist niedrig – der operative Gewinn deckt die Zinszahlungen nur um knapp das zweifache. Aber wie gesagt: Das Geschäft von Safehold ist gut planbar, was eine höhere Verschuldung in meinen Augen "erträglich" macht. Etwas positives habe ich aber dann doch noch in der Safehold-Bilanz gefunden: Es gibt kaum Abschreibungen, nämlich nur rund 9 Millionen US-Dollar bei 4 Milliarden US-Dollar an Buchwerten. Auch Goodwill – also bilanzierter, gezahlter Aufpreis über dem Buchwert – findet man in der Safehold-Bilanz nicht. Auch wenn die Bilanz insgesamt eher wackelig aussieht, so scheint es zumindest keine versteckten Risiken zu geben.
Mein Fazit zu den Safehold-REIT Kennzahlen
Insgesamt sehen die Kennzahlen dieses Small-Cap REITs solide aus, auch wenn die Bilanz nicht die stabilste ist. Das gut planbare Geschäftsmodell rechtfertigt eine höhere Verschuldung – und damit mehr Risiko.
Das Wachstum der vergangenen Jahre war außergewöhnlich, wird mit wachsender Größe jedoch kaum aufrecht zu erhalten sein. Zumindest im ersten Quartal 2022 setzte sich die Entwicklung der letzten Jahre jedoch fort: Der Umsatz legte um 39 Prozent zu, der Gewinn je Aktie um 35 Prozent. Starke Zahlen in einem schwierigem Umfeld, die auf eine goldene Zukunft des Safehold-REITs hoffen lassen.
Quelle: canva.com
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4. Die Dividende – klein aber fein
Safehold zahlt derzeit eine Dividende von 0,17 US-Dollar pro Quartal, was beim aktuellen Kurs von 39,55 US-Dollar einer Dividendenrendite von circa 1,8 Prozent entspricht. Die Payout-Ratio entsprach 2021 rund 50 Prozent des Gewinns, die Dividende ist also solide gedeckt.
Aktuelle Dividendenrendite | 1,8 % |
aktuelle Payout-Ratio | 50,7 % |
Dividende nicht mehr gesenkt seit | 2 Jahren |
Dividendenwachstum letzte vier Jahre | + 20,8 % p.a. |
Quellen: YAHOO!Finance, Safehold Inc. Investor Relations, Stand; 11.07.2022
Die Dividendenhistorie ist nur 3 Jahre "lang", allerdings ist dieser Small-Cap REIT auch erst seit 2017 börsennotiert. Die letzte Dividendenerhöhung fand am 15.06.2022 statt, also zu einem Zeitpunkt, als die Zinsen in den USA bereits stark gestiegen waren. Das bestätigt meine These (siehe Geschäftsmodell), dass die Zinsen dem Bestandsgeschäft nichts anhaben. Zumindest ist die Fähigkeit, die Dividende aufrecht zu erhalten oder sie gar weiter zu steigern bis jetzt nicht davon beeinträchtigt.
Quelle: Safehold Inc. Investor Relations
Mein Fazit zur Dividende des Safehold-REITs
Die Dividendenrendite der Safehold-Aktie ist niedrig, dennoch steht sie in einem normalen Verhältnis zum Gewinn. Deshalb – und aufgrund des stabilen Geschäftsmodells – kann die Dividende als solide angesehen werde. Das Potential für weitere Dividendensteigerung hängt davon ab, wie sich das Unternehmenswachstum entwickelt. Da die Dividende bisher weniger stark angehoben wurde als das Wachstum dies zugelassen hätte, scheinen weitere Dividendenerhöhungen kurz- bis mittelfristig realistisch zu sein.
5. Die Bewertung: Mein Safehold REIT-Kursziel
Die Aktie der Safehold Inc. sieht seit ihrem IPO überbewertet stark überbewertet aus. Der Grund hierfür war das hohe Wachstum in 2019 und 2020. An unseren Small-Cap REIT wurden aufgrund dessen Bewertungsmaßstäbe angelegt, wie wir sie sonst nur von Tech-Werte kennen. So hat das KGV in der Spitze bei schwindelerregenden 73 gelegen. Der nachfolgende Chart von Fastgraphs verdeutlicht, wie weit sich der Aktienkurs von der Realität teilweise entkoppelte.
Quelle: fastgraphs.com
Um eine Gefühl für eine faire Bewertung zu bekommen, können wir das Multiple des Gewinns mit dem Wachstum in Relation setzen. Die PEG-Ratio-Theorie besagt, dass bei einer fairen Bewertung das Multiple dem Wert des Wachstums entsprechen sollte.
Gemäß dieser Definition ist für die Safehold-Aktie ein Multiple von 22 bis 23 anzusetzen, sofern wir dem Unternehmen dieses Wachstum auch zukünftig zutrauen. Wer konservativer vorgehen möchte, kann das Multiple auf seine individuelle Wachstumserwartung reduzieren. Wer kein oder nur ein geringes Wachstum erwartet, kann ein Multiple von 15 anwenden – einem Art Standardwert. Er entspricht dem historischen belegbaren Werte, um den Aktien durchschnittlich pendeln.
Ein Gewinn von 1,35 US-Dollar pro Aktie ergibt bei einem KGV von 23 also ein Kursziel von ungefähr 31,05 US-Dollar. Für ein KGV von 15 ergibt sich ein Wert von um die 20 US-Dollar. Für das Geschäftsjahr 2024 wird ein Gewinn pro Aktie von 2,05 USD prognostiziert, was ein Kursziel von 30,75 bis 47,15 US-Dollar bedeuten würde. Basierend auf dieser Bewertungsmethode ist der Safehold-REIT also trotz Kurssturz noch immer kein Schnäppchen.
Auch die Discounted-Dividend-Analyse kommt auf ein ähnliches Ergebnis. Unter Berücksichtigung des risikofreien Zinses in Höhe von 2,9 % und einem erwartetem Dividendenwachstum von 6 Prozent jährlich komme ich auf ein Kursziel von 23,45 US-Dollar, was deutlich unterhalb des aktuellen Kurses von rund 39 US-Dollar liegt.
Mein Safehold-Kursziel
Risikoabschlag: 6,0 %
risikofreier Zins: 2,9 %
erwartetes Dividendenwachstum: 6,0 % p.a.
letzte Dividende: 0,68 US-Dollar
Mein Fazit zum Safehold-REIT-Kursziel
Gemessen an klassischen Bewertungskriterien ist der Safehold-REIT trotz Kurssturz immer noch teuer – nicht ein einziger Indikator deutet auf eine Unterbewertung hin. Aber können wir ein Unternehmen, das im ersten Quartal um 39 Prozent beim Umsatz und 35 Prozent beim Gewinn je Aktie zulegte wie eine "normale" Immobilienaktie bewerten? Nein – ich denke, das wäre ein Fehler. Aufgrund des hohen Wachstums halte ich einen Bewertungsaufschlag für gerechtfertigt. Und der ist aktuell gar nicht mal hoch, weshalb die aktuelle Kursschwäche durchaus eine attraktive Einstiegsgelegenheit darstellen könnte. Zumindest für Anleger, die an eine Fortsetzung der Wachstumsstory dieses Small-Cap REITs glauben.
Quelle: placeit.com
Aktien wie die die des Safehold-REITs sind bei deutschen Brokern wie der comdirect oder Trade Republic kaum handelbar – und wenn, nur zu sehr ungünstigen Konditionen aufgrund hoher Spreads. Deshalb nutze ich für meine REITs einen internationalen Broker. Um welchen Broker es sich handelt und welche Vorteile er neben dem weltweiten Handelsuniversum bietet, erfährst du hier.
Fazit: Small-Cap REIT mit Wachstumspotential
Aufgrund seiner Größe ist der Safehold-REIT in Deutschland praktisch unbekannt, jedoch sticht dieses Unternehmen aus der Gruppe der REITs aufgrund seines Geschäftsmodells heraus wie ein bunter Hund. Aufgrund des daraus resultierenden Wachstums wurde – und wird er ein Stück weit auch heute noch – wie eine Tech-Aktie bewertet. Das bringt Chancen mit sich, birgt aber auch Risiken. Für ein breit gestreutes REIT-Depot kann sich Safehold somit eignen, um für etwas mehr Dynamik und Diversifikation zu sorgen.
Nichtsdestotrotz ist Safehold immer noch weit davon entfernt, ein Schnäppchen zu sein. Außerdem ist die Dividendenrendite für REIT-Verhältnisse niedrig. Value- und Einkommensinvestoren sollten daher genau überlegen, ob sie mit diesem Small-Cap REIT glücklich werden. Wer bereits heute einsteigt, sollte von einem Wachstum von mindestens 20 Prozent jährlich ausgehen – nur so steckt bei der aktuellen Bewertung noch genügend Wachstumspotential im Safehold-REIT. Sollte dies nicht gelingen, müssen wir mit weiteren Kursrückgängen rechnen.
Quelle: Thomas Brantl
So findest du die besten Immobilienaktien
Wer auf der Suche nach verlässlichen Dividendenzahlern mit ordentlichen Renditen ist, der kommt an Immobilienaktien nicht vorbei. Wir Menschen sind auf ein Dach über dem Kopf, einen Arbeitsplatz, Supermärkte und viele weitere Arten von Immobilien angewiesen. Diese robuste Nachfrage resultiert in verlässlich fließenden Mieten und hohen Cashflows – dem perfekten Nährboden für starke Dividendenaktien. Wer jedoch nur die Dividendenrendite im Kopf hat, dem könnte das passieren, was vielen cashflow-orientierten Investoren passiert: Trotz hoher Ausschüttungsrendite hinkt deren Gesamtrendite dem breiten Markt meilenweit hinterher!
Ein gutes Beispiel für solch eine Aktie finden wir direkt vor unserer Haustür: Die Rede ist vom Hamborner REIT aus Duisburg. Zwar erfreut diese Immobilienaktie seine Anteilseigner stets mit üppigen Dividendenrenditen von um die 5 % pro Jahr. Mit einem breit gestreuten World-ETF konnte dieser REIT in den letzten 10 Jahren aber nicht ansatzweise mithalten.
Rendite Hamborner REIT letzte 10 Jahre: + 96,6 %
Rendite MSCI World-ETF letzte 10 Jahre: + 241,8 %
Quellen: onvista.de, justETF.com, Dividendenzahlungen sind in den Renditen enthalten, Stand: 01.04.2022
Jeder rational agierende Anleger wird einsehen, dass es keinen Sinn macht, nur wegen einer hohen Ausschüttungsrendite der Performance eines 0815-World-ETFs hinterher zu rennen. Das ist Zeit- und Kapitalverschwendung – da ist das Geld im erwähnten World-ETF besser aufgehoben! Den Aktionären des Hamborner REITs passierte genau das in den letzten 10 Jahren: Für eine üppige Dividendenrendite mussten sie eine signifikant niedrige Rendite im Vergleich zum breiten Markt in Kauf nehmen.
„Aber Thomas – ich liebe Dividenden und Ausschüttungen! Was soll ich da mit einem World-ETF anfangen?“
Keine Sorge, du musst natürlich nicht auf ausschüttungsstarke Titel wie Immobilienaktien verzichten. Wenn du dem breiten Markt aber nicht ständig nachrennen möchtest, dann solltest du stets einen Blick auf die wichtigsten Parameter von guten Dividenen- beziehungsweise Immobilienaktien haben! Wer auf die folgenden Kennzahlen achtet, der kann Flops wie den Hamborner REIT vermeiden:
- Dividendenwachstum – wichtig für die Entwicklung der Dividende und vor allem des Aktienkurses, siehe Hamborner REIT. Denn steigende Dividenden stammen meist aus steigenden Gewinnen. Und steigende Gewinne lassen Aktienkurse steigen.
- Kontinuität – eine stabile Dividende ist eine gute Dividende und spricht für ein verlässliches Geschäftsmodell.
- Bewertung – das beste Unternehmen der Welt ist ein schlechtes Investment, wenn wir zu viel dafür bezahlen. Das gilt auch für Dividenden- und Immobilienaktien. Du kannst zum Beispiel die aktuelle Dividendenrendite mit der historischen vergleichen. Ist die aktuelle Rendite auffallende hoch, könnte das auf eine günstige Bewertung hindeuten.
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Disclaimer
Für diesen Beitrag gilt – wie für alle „Aktien für jedermann“-Beiträge – der folgende Disclaimer. Bitte lies ihn dir aufmerksam durch und beachte die darin enthaltenen Ausführungen.
Ich besitze keine Safehold-Aktien (Stand: 17.07.2022).
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