Aktien einfach erklärt – was Anfänger über die Börse wissen müssen, um langfristig erfolgreich zu sein

Aktien einfach erklärt – was Anfänger über die Börse wissen müssen, um langfristig erfolgreich zu sein

Ich bin ehrlich zu dir: Als ich mit Aktien angefangen habe, da war mir überhaupt nicht klar, was es eigentlich bedeutet, eine Aktie zu besitzen! Damals war eine Aktie für mich eine Wertpapierkennnummer, hinter der ein Chartbild und ein Preis hängt. Ich habe mir Aktien gekauft, die "günstig" aussahen, diese ein paar Monate gehalten und dann – genauso planlos wie ich sie gekauft habe – wieder verkauft. Wirklich Gewinn habe ich so natürlich nicht gemacht... Hätte mir damals doch einfach jemand erklärt, was Aktien eigentlich wirklich sind! Denn nur wer Aktien versteht, wird langfristig mit ihnen Geld verdienen können – das habe ich inzwischen gelernt.

Im heutigen Beitrag möchte ich daher Aktien – so einfach wie möglich – erklären: Was ist eine Aktie, was bedeutet es, eine Aktie zu besitzen, wie profitieren wir Anleger von Aktien, warum gehen Unternehmen an die Börse und wie kann ein Anfänger Aktien am besten handeln? Im folgenden Beitrag erhältst du Antworten auf all diese Fragen – ich hoffe es gelingt mir, dir Aktien so einfach wie möglich zu erklären!

Aktien einfach erklärt: Was genau ist eine "Aktie" überhaupt?

In den Mainstream-Medien werden Aktien mehr oder weniger zu Spekulationsobjekten degradiert. Sie sind nicht mehr als ein Chart, bei dem es darum geht, den richtigen Ein- beziehungsweise Ausstiegszeitpunkt zu finden. Anhand kurzfristiger Entwicklungen versuchen selbsternannte Experten, Kursbewegungen vorherzusehen, liegen dabei gefühlt zu 50 % richtig, zu 50 % falsch und lassen sich anschließend für die Hälfte ihrer richtigen Prognosen feiern. So einfach möchte man uns Privatanlegern Aktien erklären – das ist zumindest mein Eindruck.

Aktien einfach erklärt

Quelle: Thomas Brantl

In Wahrheit sind Aktien jedoch viel mehr als nur Zick-Zack-Linien, die mit etwas Glück ein bisschen Gewinn abwerfen – Aktien sind reale Beteiligungen an Unternehmen! Anhand einer hierzulande prominenten Aktie möchte ich dir erklären, was genau ich damit meine. Nehmen wir an, Anleger A kauft sich 500 Aktien der Deutschen Telekom (bitte nicht als Kaufempfehlung verstehen, ist wirklich nur ein Beispiel). In dem Moment, in dem diese 500 Aktien in sein Depot wandern, gehört ihm ein kleines Stück der Deutsche Telekom!

Aktien der Deutschen Telekom (insgesamt) 4.743.457.697
Telekom-Aktien im Besitz von Anleger A 500
Anteil von Anleger A an der Telekom 0,00000011 %

Quelle: onvista.de, Stand: 16.04.2021

Da börsennotierte Unternehmen ausschließlich den Aktionären gehören, besitzt Anleger A nach seinem Kauf 0,00000011 % der Deutschen Telekom. Ihm gehört ein kleiner Anteil eines der größten, deutschen Unternehmen – so winzig er auch sein mag! Er ist berechtigt, die Hauptversammlung zu besuchen, den Aufsichtsrat zu wählen und für oder gegen den Dividendenvorschlag des Vorstandes zu stimmen. All das zeigt, dass es sich bei einer Aktie um viel mehr als nur eine Nummer oder einen Chart handelt: Aktien sind reale Beteiligungen an Unternehmen!

Aus dieser Basis-Überlegung heraus stellt sich langfristig orientierten Anlegern die folgende Frage: An welchen Unternehmen muss ich mich beteiligen, um dauerhaft von deren Entwicklung – in Form von Kursanstiegen und / oder Dividenden – zu profitieren?

Aktien einfach erklärt: Wie profitieren wir Privatanleger von Aktien?

Wichtig: Die folgende Aussage gilt ausschließlich für langfristig orientierte Investoren, deren Anlagehorizont mindestens fünf – besser aber zehn oder mehr – Jahre beträgt! Kurz- bis mittelfristig werden Aktienkurse von allen möglichen Dingen beeinflusst, weshalb die folgende These für diese Betrachtungszeiträume nicht zutrifft. Mit langfristigem Horizont jedoch lassen sich erfolgreiche Aktien am einfachsten so erklären:

Wenn sich ein Unternehmen über mehrere Jahre hinweg positiv entwickelt, dann wird der Aktienkurs des Unternehmens dieser Entwicklung früher oder später folgen.

Für gewöhnlich wird der Erfolg eines Unternehmens an dessen Gewinnentwicklung gemessen. Peter Lynch, einer der erfolgreichsten Fondsmanager des zwanzigsten Jahrhunderts, beschreibt diesen Zusammenhang treffend mit den Worten: It's all about the earnings – es dreht sich alles um den Gewinn.

In seinem Finanzbuch-Klassiker "Der Börse einen Schritt voraus – wie auch sie mit Aktien Geld verdienen" (*) beschreibt Peter Lynch, anhand welcher Kriterien er Aktien auswählt. Ich halte dieses Buch besonders für Anfänger geeignet, da es sich auf das Wesentliche fokussiert und ohne komplizierte Fachausdrücke auskommt. Erhältlich als Taschenbuch und Kindle E-Book auf amazon.de (*)

Wir können also festhalten: Als langfristig denkender Anleger profitieren wir von börsennotierten Unternehmen, wenn diese es schaffen, ihren Gewinn über mehre Jahre hinweg zu steigern, in dem sie sehr erfolgreich in ihren jeweiligen Geschäftsbereichen sind. Denn bei den Aktien solcher Unternehmen werden sowohl der Kurs als auch eventuelle Dividenden kontinuirlich steigen, wovon langfristig investierte Anleger profitieren.

Sicher gibt es Ausnahmen, beispielsweise wenn eine Aktie extrem hoch bewertet ist und die Erwartungen in den Folgejahren enttäuscht werden, obwohl der Gewinn gestiegen ist. Gerade Anfängern, denen ich Aktien so einfach wie möglich erklären möchte, würde ich jedoch der Einfachheit halber empfehlen, diese Grundthese für's Erste einfach so anzunehmen, wie ich sie eben geschildert habe.

Aber Thomas, dass ist doch nun wahrlich keine neue Erkenntnis, dass steigende Kurse vor allem an steigende Gewinne geknüpft sind! Sicher, das stimmt – das ist wirklich keine neue Erkenntnis. Jedoch lassen sich gerade Anfänger schnell von dieser Basis der langfristigen Geldanlage in Aktien ablenken und

  • suchen stattdessen nach dem schnellen Euro und investieren zum Beispiel in Hype-Aktien
  • verkaufen eine Aktie, weil mal ein oder zwei schlechtere Quartale dabei waren. Am zu Grunde liegenden Geschäftsmodel hat sich jedoch nichts geändert, weshalb es in diesem Fall meist besser gewesen wäre, langfristig am Unternehmen festzuhalten anstatt panisch zu verkaufen
  • suchen nach Turnaround-Aktien, die eine große Vergangenheit hatten, jedoch ganz offensichtlich den Anschluss an die Konkurrenz verloren haben. Die Gewinne stagnieren oder sinken seit Jahren. Spekulative Investoren setzen bei Turnaround-Aktien jedoch auf ein Comeback, was in den seltensten Fällen funktioniert
  • suchen nach vermeintlichen Megaschnäppchen – und landen so zum Beispiel bei Pennystocks

Wer es schafft, all diese "Ablenkungen" auszublenden und sich zu 100 % auf die Suche nach großartigen Unternehmen fokussiert, der hat langfristig gute Chancen, von Aktien zu profitieren. Sicher, man liegt hin und wieder auch mit diesem Ansatz mal daneben und es ist gerade am Anfang nicht einfach, die guten Unternehmen von den schlechten zu trennen. Wer sich von Rückschlägen jedoch nicht beirren lässt und mit offen Augen und einem Schuss Lernbereitschaft an die Sache herangeht, der wird sehen: Langfristig profitieren die meisten Privatanleger von Aktien, wenn sie

  • mit einem langfristigen Anlagehorizont in Aktien investieren
  • sich auf großartige Unternehmen mit einzigartigen Geschäftsmodellen und Wettbewerbsvorteilen fokussieren
  • sich nicht von kurz- und mittelfristigen Entwicklungen wie Börsencrashs oder dem einem oder anderem schlechten Quartal "abschütteln" lassen

Aktien einfach erklärt

Quelle: Thomas Brantl, ein langfristiger Anlagehorizont ist für mich die Basis des langfristigen Börsenerfolges!

Aktien einfach erklärt: Warum gehen Unternehmen an die Börse?

Nun wissen wir also, wie wir Aktionäre von börsennotierten Unternehmen profitieren können. Doch wie sieht es bei der Gegenseite aus – den Unternehmen? Warum gehen diese an die Börse, wieso möchten sie nicht lieber in privater Hand bleiben und sich so ihre vollständige Unabhängigkeit erhalten? Wer Aktien einfach erklärt, der sollte auch auf den Nutzen des Gegenübers eingehen. Denn langfristig sollte man nur in Konstellationen investieren, von denen beide Parteien profitieren – nur das ist in meinen Augen wirklich nachhaltig.

Der Hauptgrund dürfte bei den allermeisten Unternehmen die Beschaffung von Kapital sein. Denn wenn ein Unternehmen an die Börse geht oder eine bestehende Aktiengesellschaft neue Aktien ausgibt (der Fachbegriff hierfür heißt Kapitalerhöhung), dann spült das eine Menge Geld in die Kassen – das Geld, das Investoren für die neuen Aktien zu zahlen bereit sind! Das Schöne für die Unternehmen: Dieses Kapital wird ihnen zinslos zur Verfügung gestellt, sie müssen – im Gegensatz zu Bankdarlehen oder Anleihen – keine Zinsen dafür bezahlen.

Sie können damit in neue Gebäude, Technologien oder Übernahmen investieren und so das Unternehmenswachstum vorantreiben, ohne dafür die Bilanz aufblähen zu müssen. Einfach erklärt beziehungsweise zusammengefasst: In dem Unternehmen Aktien ausgeben, kommen sie an "kostenloses" Kapital, das ihnen dabei hilft zu wachsen. Zweifelsohne profitieren also nicht nur wir Anleger von Aktien, sondern auch die Unternehmen – eine Win-Win-Situation.

Mehr über den Autor dieses Beitrags erfährst du hier

Aktien einfach erklärt: Wie kaufe und verkaufe ich Aktien – und wo lagere ich sie?

Jetzt weißt du also, was Aktien wirklich sind, wie du meiner Meinung nach am besten von ihnen profitieren kannst und warum Unternehmen an die Börse gehen. Für absolute Anfänger stellt sich jetzt noch die Frage, wie man Aktien überhaupt kaufen, verkaufen und lagern kann! Diese Frage bezüglich Aktien lässt sich tatsächlich recht einfach erklären – du brauchst ein Depot, welches dir sogenannte Broker anbieten. Depots gibt es bei den klassischen Banken wie der Sparkasse oder Commerzbank, bei Onlinebanken wie der comdirect oder der DKB – und seit neuestem gibt es die sogenannten Neo-Broker, zu denen beispielsweise Trade Republic oder Scalable Capital zählen.

Klassische Banken (Filialbanken)

Aufgrund ihrer hohen Gebühren sind die Depot-Angebote der klassischen Banken eher weniger empfehlenswert. Da die Kosten beim Investieren ein wesentlicher Faktor für den langfristigen Anlageerfolg sind, sollte man es sich daher gut überlegen, ob man heutzutage wirklich noch eine klassische Bank als Broker nutzen möchte. Wer allerdings unbedingt einen persönlichen Ansprechpartner haben will, der kommt um klassische Banken nicht herum. 

ACHTUNG: In vielen Fällen sind Bankberater keine echten Berater, sondern lediglich Verkäufer der bankeigenen Produkte! Behalte diesen Grundsatz stets im Hinterkopf, wenn dir dein "Berater" eine Produkt "empfiehlt" – es könnte sich für den Berater mehr lohnen als für dich.

Online-Banken

Onlinebanken wie die comdirect oder die DKB haben meist günstigere Konditionen als die Depots klassischer Banken, wobei die Unterschiede inzwischen gar nicht mehr so groß sind. Denn auch bei Online-Banken sind 10 Euro pro Order keine Seltenheit – da kann auch die ein oder andere Filialbank noch mithalten! Was Sparpläne – egal ob Aktien oder ETFs – betrifft sind sie größtenteils besser aufgestellt als Filialbanken. Gerade deshalb sollte man als Anfänger darüber nachdenken, einen Online-Broker einer Filialbank vorzuziehen.

Neo-Broker

Neo-Broker sind hier in Deutschland erst vor ein paar Jahren aufgetaucht. Die bekanntesten Vertreter dieser Gattung dürften Trade Republic, Scalable Capital und Smartbroker sein. Das besondere an ihnen: Neo-Broker ermöglichen einen extrem günstigen Zugang zu Aktien und ETFs – Sparpläne sind teilweise sogar kostenlos! Während viele in Neo-Brokern Billigdepots zweiter Klasse sehen, bin ich mit meinem Neo-Broker – Trade Republic – hochzufrieden!

  • kostenlose Depotführung
  • kostenlose Sparpläne für Aktien & ETFs
  • 1 Euro Ordergebühr für Käufe & Verkäufe
  • intuitive und einfach zu bedienende App
  • automatischer Abgeltungssteuerabzug
  • automatische Berücksichtigung der US-Quellensteuer

Aufgrund der einfachen Bedienbarkeit, der schnellen Einrichtung und den günstigen Konditionen halte ich Trade Republic für besonders anfängerfreundlich. Sollte du noch kein Depot haben und keinen Bankberater an deiner Hand brauchen, dann erfährst du in den folgenden Beiträgen, warum du bei Trade Republic genau richtig bist!

So viel spare ich mit Trade Republic

Mein Trade Republic-Depot – es nicht zu nutzen fühlt sich an wie Kontoführungsgebühren

Mein kompletter Depot-Vergleich – comdirect vs. LYNX vs. Trade Republic

Für Neukunden gibt es bei Trade Republic eine Freundschaftsprämie – 15 Euro für den Werber und 15 Euro für den Geworbenen – also für dich! Wenn du dein neues Trade Republic-Depot über den folgenden Link eröffnest, profitierst du neben den günstigen Gebühren von einem 15-Euro-Startguthaben für dein neues Trade Republic-Depot.

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Ich würde mich natürlich freuen, wenn du meinen Link nutzt und wünsche dir schon mal viel Spaß mit deinem neuen Trade Republic-Depot – ich jedenfalls bin hochzufrieden damit!

Disclaimer

Für diesen Beitrag gilt – wie für alle „Aktien für jedermann“-Beiträge – der folgende Disclaimer. Bitte lies ihn dir aufmerksam durch und beachte die darin enthaltenen Ausführungen.

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