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Üppige Immobilien-Dividenden: Was ein REIT ist, wie sinnvoll sie sind und wie du die besten REITs findest

Immer häufiger geistert der Begriff "REITs" durch's Netz – aber was sind REITs eigentlich genau? Vielleicht stellst du dir diese Frage ja gerade. Vielleicht hast du aber auch schon eine Vorstellung, was sich dahinter verbirgt und bist jetzt auf der Suche nach den besten REITs. Wo auch immer du gerade stehst – mit diesem Beitrag möchte ich versuchen, all deine Fragen zu diesem Thema zu beantworten: Was ist ein REIT, wie kann ich in REITs investieren, wie finde ich die besten REITs, was ist der beste REIT-Broker und am wichtigsten: Für wenn ist in REITs investiere sinnvoll?

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Inhaltsverzeichnis

1. Was sind REITs?

2. Die Chancen und Risiken von REITs

3. Zeit- und Kapitalbedarf – das bedarf's um in REITs zu investieren

4. Die Strategie – so solltest du in REITs investieren

5. Umsetzung und Praxis – so findest du die besten REITs

6. Das Depot – warum der richtige REIT Broker so wichtig ist

7. Fazit: So sinnvoll sind REITs

1. Was sind REITs?

Viele Anleger haben den Begriff "REIT" zwar schon einmal gehört, was genau dahinter steckt, ist oft jedoch nicht ganz klar. Was ist ein REIT also genau? Nun, erstmal ist ein REIT nichts anderes als eine stinknormale Aktie: Wir können REITs genauso an der Börse handeln wie die Adidas-Aktie oder die Apple-Aktie. Einfach Wertpapierkennnummer (WKN), ISIN oder Ticker in deinen Broker eintippen, "Kaufen" drücken und schon liegt der REIT in deinem Depot. Verglichen mit normalen Aktien bringen REITs allerdings einige Besonderheiten mit, die Investoren kennen sollten.

  • REITs müssen den Großteil ihrer Umsätze mit Immobilien erwirtschaften
  • REITs sind verpflichtet, einen bestimmten Anteil ihres Gewinns in Form von Dividenden auszuschütten
  • REITs genießen in den meisten Ländern einen Steuervorteil auf Unternehmensebene

Der wahrscheinlich interessanteste Aspekt ist der letztgenannte – die Steuervergünstigung. Bevor du dir Hoffnung machst: Nein, bei REITs entfällt weder die Kapitalertrags- noch eine eventuelle Quellensteuer. Du musst deine Erträge genauso versteuern, wie bei jeder anderen Aktie auch. Aber: Der Unternehmensgewinn wird weniger stark besteuert, weshalb mehr für unsere Dividenden übrig bleibt.

Was sind REITs? Was ist ein REIT?

Quelle: canva.com

Das – und die Tatsache, dass Immobilien besonders hohe und verlässliche Cashflows generieren – sorgt für überdurchschnittlich hohe Dividenden, zu deren Ausschüttung REITs gesetzlich verpflichtet sind. Kurz und knapp lässt sich die Frage "was sind REITs" also wie folgt beantworten: REITs sind börsennotierte Immobilienunternehmen, die Steuervorteile auf Unternehmensebene genießen und gesetzlich dazu verpflichtet sind, einen bestimmten Anteils ihres Gewinns auszuschütten.

2. Chancen und Risiken von REITs?

Jetzt, da wir die wichtigsten Merkmale von REITs kennen, ist an der Zeit sich mit den Chancen und Risiken dieses Anlagevehikels zu beschäftigen. Weil ich von Natur aus Optimist bin, möchte ich mit den Chancen beginnen.

Die Chancen von REITs

Die größte Chance von REITs sehe ich in der simplen und einfachen Partizipation von Privatanlegern an der Assetklasse Immobilien. Diese zählten in den vergangenen Jahrzehnten zu den attraktivsten Anlageklassen, in die wir Privatanleger unser Geld stecken konnten. Sage nicht ich, sondern Moritz Schularick – Wirtschaftsprofessor der Universität Bonn.

Mehr über die Studie von Schularick erfährst du in diesem lesenswerten Artikel der WirtschaftsWoche

Während direkte Immobilieninvestments – beispielsweise in eine Mietwohnung – ein hohes Klumpenrisiko darstellen sowie einen hohen Zeitaufwand mit sich bringen (Notar, Renovierungsaufwand, Mietersuche und so weiter), lässt sich in REITs innerhalb weniger Minuten bequem von der Couch aus investieren – breit gestreut über verschiedene Länder und Branchen hinweg. Da laut Schularicks Studie insbesondere eine breite, weltweite Diversifikation für den Anlageerfolg mit Immobilien ausschlaggebend ist, halte ich REITs insbesondere für Privat- und Kleinanleger für sinnvoll: Denn nur die allerwenigsten dürften über das notwendige Kapital sowie das Know-How verfügen, um sich ein weltweit gestreutes Immobilienportfolio aus physischen Immobilien zusammenstellen. Mit REITs ist dies hingegen problemlos möglich.

Im Vergleich zu "gewöhnlichen" Aktien bieten REITs vergleichsweise hohe Dividenden, was diese Assetklasse insbesondere für cashflow-orientierte Investoren interessant macht. Oder für Menschen, die ihren Lebensunterhalt aus regelmäßigen Einkünften bestreiten möchten.

Die größten Chancen in REITs sehe ich somit in der einfachen Partizipation an einer der attraktivsten Assetklassen der vergangenen Jahrzehnte sowie in den verhältnismäßig hohen, regelmäßig fließenden Ausschüttungen.

ETF-Faktor-Strategie Chancen

Ein Stern: Rendite unterhalb der Inflationsrate wahrscheinlich

Zwei Sterne: Rendite im Bereich der Inflationsrate wahrscheinlich

Drei Sterne: marktübliche Rendite eines ETF-Weltportfolios

Vier Sterne: marktschlagende Rendite möglich

Fünf Sterne: Renditen von 12 % pro Jahr und mehr möglich

Die Risiken von REITs

Wie bei jeder Anlageklasse gibt es auch bei börsennotierten Immobilienunternehmen Risiken, denen Anleger sich bewußt sein sollten.

Hohe Verschuldung

Das Geschäftsmodell "Immobilie" ist vor allem deshalb so attraktiv, weil diese zu besonders günstigen Konditionen mit Krediten finanziert werden können. Der daraus resultierende, hohe Fremdkapitalanteil führt zu hohen Eigenkapitalrenditen und damit attraktiven Renditemöglichkeiten, birgt aber nicht unerhebliche Risiken. So sind REITs meist hochverschuldet, was während einer Rezession sogar zum Ruin eines Unternehmens führen kann.

Mietausfälle, vor allen während Rezessionen

Fallen Mieten im großen Still aus – beispielsweise während einer Wirtschaftskrise, kann dies schnell unangenehm werden. Denn: Die Schulden müssen trotzdem bedient werden, egal ob die Mieten fließen oder nicht. Egal ob bedingt durch eine Rezession, politisch geänderte Rahmenbedingungen oder anderer äußerer Einflüsse – ausfallende Mieten sind eines der größten Risiken für REITs.

Politische Regulierungen und Eingriffe

Mietpreisbremse, Mietendeckel, Mietstundung: All diese Begriffe geistern nicht nur hierzulande durch die Medien – auch in den USA und vielen anderen Ländern sind politische Eingriffe in den Immobilienmarkt etwas alltägliches geworden. Derzeit sind hiervon vor allem Immobilienunternehmen mit dem Schwerpunkt "Wohnungen" betroffen, es könnte zukünftig jedoch auch andere Bereich treffen. So können ganze Geschäftsmodelle von heute auf morgen unattraktiv werden – und die zugehörigen Aktien entsprechend negativ performen.

Hohe Abhängigkeit vom allgemeinen Zinsniveau

Wer hohe Schulden mit sich herumschleppt, für den sind hohe beziehungsweise steigende Zinsen Gift. Das trifft auf praktisch alle Immobilienunternehmen zu – und damit natürlich auch auf REITs. Entsprechend sensibel reagieren REIT-Aktien auf jedes Zehntel Prozent, das der Leitzins in Europa und den USA nach oben geht. Es kann sogar soweit gehen, dass Immobilienunternehmen durch hohe Zinsen in die roten Zahlen rutschen – obwohl die Mieten wie gewohnt fließen.

Bauliche Mängel

Zwar sollte dieser Punkt in einem breit diversifizierten Immobilienunternehmen keine allzu große Rolle spielen, dennoch möchte ich bauliche Mängel als Risiko nicht unter den Tisch fallen lassen: Sie können erhebliche Kosten nach ziehen und so für fallende Gewinne sorgen – und damit sowohl den Kursverlauf als auch die Dividende negativ beeinflussen.

Faktor-ETFs sinnvoll

Ein Stern: hohes Verlustrisiko, Totalverlust möglich

Zwei Sterne: mittleres Verlustrisiko, Totalverlust unwahrscheinlich

Drei Sterne: niedriges, langfristiges Verlustrisiko, Totalverlust unwahrscheinlich

Vier Sterne: kein Verlustrisiko, Absicherung durch Gläubiger mittlerer Bonität

Fünf Sterne: kein Verlustrisiko, Absicherung durch Gläubiger hoher Bonität

Fazit zu den Chancen und Risiken von REITs

Abgesehen von der Verschuldung und dem Zinsrisiko lassen sich alle anderen Risiken von REITs in meinen Augen mit einer einzigen Maßnahme recht gut kontrollieren: Diversifikation. Mehr Infos zur Diversifikation mit REITs folgen im Abschnitt "Strategie".

3. Zeit- und Kapitalaufwand – das bedarf's um in REITs zu investieren

Zeitaufwand

Wer in REITs investieren möchte, der sollte auf jeden Fall etwas Zeit mitbringen: Die Analyse von Einzelaktien – und nichts anderes sind REITs – nimmt einige Stunden in Anspruch. Da ein gut diversifiziertes REIT-Portfolio meiner Meinung nach aus mindestens 10 Einzelwerten bestehen sollte, kommt da einiges an Arbeit zusammen. Mit den Analysen ist's allerdings noch nicht getan: Da sich die Lage der einst als gut befunden Unternehmen im Laufe der Zeit ändern kann, ist zumindest ein kurzer Blick in die vierteljährlich erscheinenden Quartalsberichte unabdingbar.

Risiko Faktor-ETFs

Ein Stern: hoher Zeitaufwand, wöchentliche Kontrolle notwendig

Zwei Sterne: hoher Zeitaufwand, monatliche Kontrolle notwendig

Drei Sterne: mittlerer Zeitaufwand, quartalsweise Kontrolle notwendig

Vier Sterne: niedriger Zeitaufwand, jährliche Kontrolle notwendig

Fünf Sterne: keine Zeitaufwand, keine Kontrollen notwendig

Kapitalaufwand

Wer ernsthaft in REITs investieren möchte, der sollte etwas Kapital mitbringen: Da Käufe unter 500 Euro wegen der Ordergebühren meist kaum sinnvoll sind und ein gut diversifiziertes REIT-Portfolio aus mindestens 10 Einzelwerten bestehen sollte, halte ich ein Startkapital von 5.000 Euro für sinnvoll.

Risiko Faktor-ETFs

Ein Stern: hoher Kapitalaufwand, mehr als 25.000 Euro notwendig

Zwei Sterne: hoher Kapitalaufwand, mehr als 10.000 Euro notwendig

Drei Sterne: mittlerer Kapitalaufwand, mehr als 5.000 Euro notwendig

Vier Sterne: niedriger Kapitalaufwand, mehr als 1.000 Euro notwendig

Fünf Sterne: niedriger Kapitalaufwand, Investitionen unter 1.000 Euro sinnvoll

4. Die Strategie – so solltest du in REITs investieren 

Breite Diversifikation

Dein REIT-Portfolio sollte auf jeden Fall gut diversifiziert – sprich breit gestreut – sein: Mindestens 10 Einzelwerte dürfen es schon sein. Ich persönlich strebe circa 15 Einzelwerte an, möchte langfristig jedoch nicht mehr als 20 REITs im Depot haben. Größere Klumpen – wie beispielsweise ein REIT-Portfolio, das zu 50 Prozent aus Wohnimmobilien besteht – würde ich dabei vermeiden.

Eine regionale Streuung wird hingegen schwierig, da die in meinen Augen besten REITs größtenteils ihren Sitz in den USA haben. Den US-Anteil künstlich nur wegen der Diversifikation klein zu halten finde ich daher nicht zielführend: Das käme einer bewußt herbeigeführten Renditeredizuerung gleich.

Management

Wie in jedem Unternehmen entscheidet auch bei REITs die Führungsriege über Erfolg oder Misserfolg, über steigende oder fallende Kurse und über die Entwicklung der Dividende. Denn das Management trifft alles relevanten Entscheidung: Wie soll das Immobilienportfolio zusammengestellt werden? Wie finanziert sich das Unternehmen? Welche Mehrwert kann es seinen Kunden bieten? Wie sieht der Plan zur dauerhaften Steigerung des Börsenwertes aus?

Sicher ist die Beurteilung des Managements für außenstehende Privatanleger wie es die meisten von uns sind nicht ganz einfach – keine Frage. Dennoch gibt es einige Punkte, die auf ein fähiges, langfristiges orientiertes Management hindeuten.

  • Erfahrung – wie lange ist der CEO im Unternehmen beziehungsweise in der Branche tätig? Ein mehrjähriges Engagement – vielleicht sogar ein jahrzehntelanges – deutet auf eine Menge Erfahrung hin.
  • Loyalität – wie oft wechselte der CEO in der Vergangenheit seinen Arbeitgeber? Auch hier gilt: Ein langjähriges Engagement ist wünschenswert.
  • Verwurzelung – ist der CEO Gründer des Unternehmens? Super – mehr Verwurzelung geht fast nicht!
  • Track Record – wie entwickelte sich die Aktie unter dem CEO? Dieser Punkt macht natürlich nur Sinn, wenn er bereits seit mehreren Jahren in führender Position tätig ist.
  • Skin in the Game – ist der CEO selbst in größerem Umfang in "seinem" REIT investiert? Perfekt – dann sitzt er wahrscheinlich im selben Boot wie wir langfristig orientierte Anleger und hat die selben Ziele: Eine dauerhaft positive Entwicklung des Aktienkurses sowie eine stetig steigende Dividende.

Wenn ein Management alle – oder zumindest die meisten – dieser Punkte erfüllt, herrschen beste Voraussetzungen für eine langfristig positive Entwicklung des Unternehmens. Und damit auch für steigende Kurse und Dividenden.

Kennzahlen

Zur Beurteilung, in welche REITs wir investieren sollen, ist ein Blick auf die Kennzahlen unerlässlich. Die in meinen Augen wichtigsten habe ich nachfolgend für dich zusammengefasst.

Wachstum FFO

Der Funds from Operations – kurz FFO – ist so etwas wie der operative Gewinn von Immobilienunternehmen. Er basiert auf dem Nettogewinn und wird um einmalige Effekte wie Abschreibungen und Veräußerungsgewinne bereinigt. Der FFO spiegelt damit die Ertragskraft aus dem eigentlichen Vermietgeschäft sehr gut wieder, da Sondereffekte nicht berücksichtigt werden. Der AFFO (Adjusted Funds from Operations) ist eine ähnliche Kennzahl wie der FFO und wird im Immobilienbereich ebenfalls angewandt. Eine der beiden Kennzahlen findest du in der Regel im Geschäftsbericht eines jeden REITs wieder.

in REITs investieren

Quelle: canva.com

Da sowohl der Aktienkurs als auch die Dividende stark von der Ertragskraft eines Unternehmens abhängen, solltest du dir die Entwicklung des FFOs genau anschauen, bevor du dich entscheidest, in einen REIT zu investieren. Denn: Ein stagnierender FFO deutet auf eine schwache Geschäftsentwicklung ohne Wachstumsimpulse hin. Das führt zu einer schwachen Performance der Aktie, einer stagnierenden oder vielleicht sogar fallenden Dividende und am Ende des Tages zu unzufriedenen Aktionären.

Bilanz

Auch wenn Schulden unweigerlich zum Geschäftsmodell eines Immobilienunternehmens gehören, so sollten sie sich dennoch in einem vernünftigem Rahmen bewegen. Zur Überprüfung der Bilanz nutze ich meist zwei Kennzahlen – zum einen den Zinsdeckungsgrad, zum anderen die Eigenkapitalquote. Der Zinsdeckungsgrad ist der Faktor, mit dem der FFO die Zinsen für Fremdkapital deckt. Einfaches Beispiel: Ein Unternehmen muss jährlich 200.000 US-Dollar für den Schuldendienst aufwenden und erwirtschaftet einen FFO in Höhe von einer Millionen US-Dollar. Der Zinsdeckungsgrad in diesem Beispiel beträgt 5 (Rechenweg: 1.000.000 US-Dollar geteilt durch 200.000 US-Dollar). Im REIT-Segment sind Zinsdeckungsgrade zwischen 2 und 4 gängige Werte. Zinsdeckungsgrade kleiner 2 sehe ich persönlich kritisch – für eine derart hohe Zinslast müsste es schon eine sehr gute Begründung geben.

Die Eigenkapitalquote findest in diversen Börsen- und Aktienportalen, ich nutze hierfür den aktien.guide.

Eigenkapitalquote Vonovia

Quelle: aktien.guide (*)

Die Eigenkapitalquote von Vonovia beträgt beispielsweise 34,0 Prozent (Rechenweg: Eigenkapital / Gesamtkapital x 100 Prozent = Eigenkapitalquote in Prozent – 34.439 Euro / 101.390 Euro x 100 Prozent = 33,97 Prozent).

Eigenkapitalquoten bis 30 Prozent sind für mich in Ordnung. Geht es in Richtung 25 Prozent, werde ich skeptisch,insbesondere wenn der Zinsdeckungsgrad gleichzeitig ebenfalls sehr niedrig ist.

Dividende

Die meisten Anlegern investieren in REITs, weil ihnen regelmäßige Ausschüttungen wichtig sind. Das ist bei mir nicht anders – auch ich schätze REITs unter anderem wegen deren üppiger Dividenden. Wir sollten allerdings nicht den Fehler machen und uns ausschließlich auf die Dividendenrendite fokussieren, das kann nach hinten losgehen. Denn wenn ein Unternehmen dauerhaft mehr ausschüttet, als es sich leisten kann, bleibt nichts mehr für Wachstum, Investitionen oder den Schuldenabbau übrig. Eine zu hohe Dividende "zerfrisst" praktisch das Fundament eines Unternehmens und gefährdet so dessen Zukunft, prügelt in Folge dessen den Aktienkurs auf neue Tiefststände und sorgt für reduzierte beziehungsweise sogar komplett gestrichene Dividendenzahlungen.

Um ein solches Szenario zu verhindern, prüfe ich stets die Payout-Ratio (zu deutsch: Ausschüttungsquote). Sie setzt die gezahlte Dividende ins Verhältnis zum FFO, AFFO oder operativen Gewinn (Rechenweg: gezahlte Dividende / FFO je Aktie x 100 Prozent = Payout-Ratio). Sie stellt also ein Verhältnis zwischen Gewinn und Dividende dar, das uns eine Aussage darüber ermöglicht, wie nachhaltig eine Dividende ist.

Bei REITs sollte die Payout-Ration in meinen Augen nicht dauerhaft über einem Wert von 90 Prozent liegen. Einzelne Ausreißer sind akzeptabel, langfristig sind Ausschüttungsquoten von 90 Prozent oder mehr ein Warnsignal. Auch für diese Kennzahl nutze ich meist den aktien.guide: Er zeigt mir sogar den gemittelten Wert der letzten drei Jahre an, was mir einiges an Rechenarbeit erspart.

Vonovia Payout-Ratio

Quelle: aktien.guide (*)

Bewertung

Wer ernsthaft in REITs investieren möchte, der sollte zu guter Letzt eine Blick auf die Bewertung werfen. Denn auch im Immobilienbereich gilt: Das beste Unternehmen ist ein schlechtes Investment, wenn du zu viel dafür bezahlst! Ich nutze hauptsächlich zwei Kennzahlen, um REITs auf ihre Bewertung hin zu überprüfen: Das Verhältnis von Börsenwert zum FFO sowie das Kurs-Buchwert-Verhältnis.

Das Verhältnis von Börsenwert zu FFO ist ziemlich einfach zu berechnen: Den Börsenwert (auch Marktkapitalisierung genannt) findest du von finanzen.net bis hin zu onvista auf allen gängigen Börsenportalen.

Vonovia Marktkapitalisierung

Quelle: finanzen.net

Diesen Wert teilst du dann einfach durch den FFO. Für diesen wirst du allerdings den Geschäftsbericht des jeweiligen REITs bemühen müssen – mir zumindest ist kein Portal bekannt, das uns den FFO (oder auch den AFFO) auf dem Silbertablett serviert.

Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (kurz: KBV) setzt den aktuellen Börsenwert ins Verhältnis zum Buchwert – der sich bei Immobilienunternehmen hauptsächlich aus dessen Immobilien ergibt. Genau deshalb ist das KBV bei REITs eine in meinen Augen sinnvolle Kennzahl, wenn es um die Bewertung geht. Nehmen wir an, ein Immobilienunternehmen kann seine Schulden nicht bezahlen und muss Konkurs anmelden. Es blieben zumindest die Immobilien übrigen, deren Verkauf Geld in die Kassen spülen würde, was die Aktie selbst im Worst-Case mit einem gewissen "Mindestwert" schützen sollte. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis ist stark von den Immobilien abhängig, aus denen sich das Portfolio eines Immobilienunternehmens zusammensetzt, weshalb pauschale Werte wenig zielführend sind.

Am besten schauen wir uns die mehrjährige Entwicklung des KBVs an: So erhalten wir ein gutes Gefühl für die aktuelle Bewertung des Unternehmens.

Vonovia-Aktie Kurs-Buchwert-Verhältnis

Quelle: aktien.guide (*)

Auch wenn das KBV seine Berechtigung im Immobilienbereich hat, so halte ich das Verhältnis von Marktkapitalisierung zu Gewinn für aussagekräftiger: Am Ende des Tages ist der Wert eines Unternehmens – sprich der Aktienkurs – maßgeblich abhängig vom Gewinn oder vom Gewinnpotential. Ein niedriges KBV alleine reicht entsprechend nicht aus, um einen REIT als Schnäppchen zu identifizieren.

5. Umsetzung und Praxis – so findest du die besten REITs

Nun wissen wir also, worauf es ankommt, wenn wir uns auf die Suche nach den besten REITs machen. Das bringt uns der Antwort auf die vielleicht wichtigste Frage aber keinen Schritt weiter: Wie und wo finde ich als Privatanleger die besten REITs? Meist sind diese in den USA oder Asien ansässig, entsprechend wenig präsent sind sie hierzulande. An dieser Stelle möchte ich dir deshalb einige Möglichkeiten zeigen, an welchen "Orten" du dich auf die Suche nach REITs machen kannst. 

Manuelle Suche

Wer die REIT-Welt komplett auf eigene Faust – und vor allem ohne Kosten – erkunden möchte, dem bleibt kaum etwas anderes übrig, als "manuell" nach den besten REITs zu suchen. Eine gute Übersicht über US-REITs bietet die offizielle NAREIT-Homepage, hier sind derzeit 180 börsennotierte US-Immobilienunternehmen gelistet.

Hier geht's zur offiziellen NAREIT-Übersicht

An dieser Stelle ein bisschen unverschämte Eigenwerbung: Für alle, die dem Englischen nicht mächtig sind, gibt's hier auf meiner Homepage ebenfalls eine REITs-Übersicht. Die ist zwar nicht so umfangreich wie die von NAREIT, dafür aber in deutsch.

Hier geht's zu meiner deutschsprachigen REITs-Übersicht

Suche basierend auf Kennzahlen

Wer ein paar Euro in die Hand nehmen möchte, der kann sich seine REITs basierend auf den wichtigsten Kennzahlen "vorfiltern" lassen. Das spart Zeit und stellt sich, dass dir REITs mit großartigen Zahlen nicht durchrutschen. Ich persönlich nutze hierfür seit mehreren Jahren den aktien.guide. In der nachfolgenden Auflistung findest du einige vielversprechende Immobilienaktien, deren Dividenden-Score zwischen 10 und 11 liegt.

die besten REITs, aktien.guide Topscorer Immobilien

Quelle: aktien.guide (*)

Wenn du mehr über den Dividendenscore erfahren möchtest, schau doch mal bei den Jungs vom aktien.guide vorbei – die machen einen super Job und entwickeln ihre Seite beständig weiter, um noch mehr Nutzen für uns Anleger zu schaffen.

Hier geht's zur Definition des aktien.guide-Dividendenscore (*)

Hier geht's zu den Dividenden-Topscorer aus dem Immobiliensektor (*)

Mein bester REIT (Gratis-Download)

Wenn du wissen möchtest, was der für mich aktuell beste REIT ist, dann habe ich etwas für dich: Eine komplette Analyse eines Immobilienunternehmens, das seinen Gewinn in den letzen fünf Jahren um durchschnittlich 30 Prozent pro Jahr steigern konnte – was für ein außergewöhnliches Wachstum für einen REIT. Gleichzeitig bietet diese Aktie aktuell eine Dividendenrendite von üppigen 5,5 Prozent. Ich lies mir diese günstige Gelegenheit nicht entgehen und bin seit Jahresanfang investiert.

Das beste daran: Die ausführliche Analyse dieses Top-REITs ist für dich KOSTENLOS – ohne Wenn und Aber (keine Newsletter-Anmeldung)! Einfach auf die nachfolgende Schaltfläche klicken, Bericht im PDF-Format herunterladen und sofort mit Lesen loslegen. Ich wünsche dir viel Spaß mit meinem besten REIT!

Mein bester REIT (kostenloser Download)

6. Warum der richtige REIT-Broker so wichtig ist

Wie angesprochen kommen die allermeisten REITs aus Asien und vor allem aus den USA, was die Handelbarkeit hierzulande schwierig macht. Renommierte Unternehmen wie Realty Income sind problemlos mit der comdirect, Trade Republic oder Scaleable handelbar, wer jedoch etwas Abseits des Mainstreams fischt, der wird schnell merken: Viele REITs sind bei den gängigen, deutschen Broker entweder gar nicht oder nur zu sehr ungünstigen Konditionen handelbar.

Entspreche empfehle ich Anlegern mit etwas Erfahrung sowie dem Willen, ernsthaft in REITs zu investieren, einen internationalen Broker. Ich entschied mich 2019 für LYNX und bin seitdem zufriedener Kunde. Neben meinen REITs finden sich in meinem LYNX-Depot schlecht handelbare Aktien wie Dexcom oder Pinterest wieder, auch Aktien aus der Schweiz würde ich mittlerweile mit diesem Broker kaufen.

Wenn du dein Depot über die Schaltfläche "Jetzt informieren" (*) bei LYNX eröffnest, erhalte ich eine Provision, die mir dabei hilft, diesen Blog weiter zu verbessern und mehr Beiträge wie diesen zu erstellen. Dir entstehen daraus natürlich keinerlei Nachteile – du erhältst dieselben Kondition wie bei einer "normalen" Registrierung. Vielen Dank für deinen Support :-)

Mehr Infos und Details über einen der in meinen Augen besten REITs Broker findest du im folgenden Artikel.

Der beste REITs-Broker? Warum ich mich für LYNX entschied

7. Fazit: Ist in REITs investieren sinnvoll?

Ist es für Privatanleger nun sinnvoll in REITs zu investieren – oder nicht? Ich denke, wir sollten uns vorab eine Kernfrage stellen: Wie wichtig sind mir regelmäßige und verlässliche Ausschüttungen mit Dividendenrenditen zwischen 3 und 7 Prozent? Wer auf diese Frage "mir sind Dividenden eigentlich ziemlich egal" antwortet  oder "ich kann mit einer Dividendenrendite von 1 Prozent gut leben", für den ist es eher nicht sinnvoll, in REITs zu investieren. Denn: Langfristig wird es mit Immobilienaktien schwer, eine marktschlagende Performance zu erreichen.

Wer jedoch einen Teil – vielleicht sogar einen Großteil – seiner Rendite in Form von regelmäßigen Ausschüttungen kassieren möchte, für den sind REITs eine äußerst interessante Anlageklasse: Sie vereinen das ausschüttungsstarke Geschäftsmodell von Immobilien mit dem geringen Investionsaufwand von Aktien und ETFs – ein paar Klicks statt Notartermin, Mietersuche und Renovierungsstress. Gleichzeitig ist der Kapitalaufwand für ein breit gestreutes REIT-Portfolio deutlich geringer als bei vermieteten, physischen Immobilien.

Fazit: Wem Dividenden und Cashflows weitestgehend egal sind, der dürfte langfristig mit einem breit gestreuten ETF-Weltportfolio wahrscheinlich besser fahren als mit REITs. Für Cashflow-orientierte Investoren und Dividendenjäger hingegen ist in REITs investieren sinnvoll, da sie so ohne viel Aufwand vom ertragstarken Prinzip von Immobilien profitieren können.

Smart Beta-ETFs, Thomas Brantl

Disclaimer

Für diesen Beitrag gilt – wie für alle „Aktien für jedermann“-Beiträge – der folgende Disclaimer. Bitte lies ihn dir aufmerksam durch und beachte die darin enthaltenen Ausführungen.

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1 Kommentar

Eine sehr aufschlussreiche Information,gestützt auf fachliches Wissen und Erfahrung.

Richard Sem

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