Spätestens seitdem Joe Biden als neuer Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika feststeht, stehen erneuerbare Energien-Aktien wieder im Fokus der Investoren.
Quelle: pixabay, regenerative Energien-Aktien stehen wieder im Fokus der Anleger
Ich bin bereits seit März diesen Jahres in erneuerbare Energien-Aktien investiert. Es wird dich daher kaum überraschen, dass ich dieses Segment für äußerst aussichtsreich halte.
Hier erfährst du, warum ich von regenerativen Energien überzeugt bin
Allerdings bin ich auch davon überzeugt, dass nicht jede grüne Aktie profitieren wird. So gingen beispielsweise vor zehn Jahren zahlreiche Solaraktien pleite, obwohl der Markt in diesem Zeitraum explodierte.
Lass uns heute daher einen Blick auf fünf erneuerbare Energien-Aktien werfen, denen eine aussichtsreiche Zukunft bevorstehen könnte. Werden sie enden wie Solarworld – oder steckt tatsächlich Tenbagger-Potential in ihnen?
Erneuerbare Energien-Aktie 1: Die JinkoSolar-Aktie
Gemessen an der ausgelieferten Leistung im Jahr 2019 ist JinkoSolar der größte Hersteller von Solarmodulen der Welt. Stolze 14,2 Gigawatt wurden letztes Jahr ausgeliefert, damit lagen die Chinesen klar vor JA Solar, Trina Solar und Canadian Solar (Quelle: statista.de).
Name | JinkoSolar |
WKN | A0Q87R |
Land | China / USA (sponsored ADR) |
Dividendenrendite | 0,00 % |
Kurs | 55,30 Euro |
Quelle: finanzen.net, Stand: 06.11.2020
Doch ist die JinkoSolar-Aktie wirklich eine der Energie-Aktien der Zukunft? Steckt in ihr vielleicht sogar Tenbagger-Potential? Ein Punkt spricht definitiv dafür: Solarenergie ist schon heute vielerorts die günstigste Energiequelle, die uns zur Verfügung steht. Und selbstverständlich ist günstiger Strom das, was jeder haben möchte – egal ob Privathaushalt, Regierungsorganisation oder Unternehmen.
Quelle: pixabay
Die Nachfrage nach günstigem Sonnenstrom wird also aller Voraussicht nach in den nächsten Jahren massiv zulegen – und mit ihr die Nachfrage nach Solarmodulen. JinkoSolar als Marktführer sollte von dieser Entwicklung besonders stark profitieren.
Es gibt jedoch auch zwei Gründe, die gegen die JinkoSolar-Aktie sprechen:
- die starke Konkurrenz bei vergleichbaren Produkten sorgte bisher für hohen Preisdruck und niedrige Margen
- die JinkoSolar-Aktie befindet sich derzeit regelmäßig unter den meistgesuchten und meistdiskutierten Unternehmen an der Börse – Hype-Alarm!
Insbesondere die in den letzten Jahren eher niedrige Profitabilität spricht in meinen Augen gegen die JinkoSolar-Aktie – Aktien mit Tenbagger-Potential verfügen meist über starke Produkte, die hohe Margen ermöglichen.
Mehr zur JinkoSolar-Aktie findest du in einem meiner fool.de-Beiträge!
3 einfache Gründe, warum man die JinkoSolar-Aktie nicht kaufen sollte
Fazit: Auch wenn die Jinko Solar-Aktie zu den wohl besten erneuerbare Energie-Aktien in 2020 gehören dürfte, langfristig sehe ich bei diesem Unternehmen viele Fragezeichen. Entsprechend kommt ein Investment für mich nicht in Frage.
Erneuerbare Energien-Aktie 2: Die Steico-Aktie
Steico ist ein Hersteller von Bauelement basierend auf nachwachsenden Rohstoffen, hauptsächlich aus Holz. Kernkompetenz dieser regenerativen Energien-Aktie aus Deutschland sind Holzdfaserdämmstoffe. Hier bezeichnet Steico sich selbst als europäischen Marktführer.
Name | Steico SE |
WKN | A0LR93 |
Land | Deutschland |
Dividendenrendite | 0,50 % |
Kurs | 49,80 Euro |
Quelle: YAHOO! Finance, Stand: 06.11.2020
Eine effektive Gebäudedämmung ist ein wichtiger Bestandteil auf dem Weg hin zu einer grünen Zukunft – und vor allem spart sie Heiz- beziehungsweise Kühlkosten!
Was die Nachhaltigkeit, Gesundheitsaspekte und die Entsorgung betrifft, ist Holz hierfür ein hervorragender Werkstoff. Das hat man bei Steico bereits vor Jahren erkannt – mit großem Erfolg: Die Steico-Aktie hat sich in den letzten zehn Jahren versechsfacht.
Hier geht's zur ausführlichen Analyse der Steico-Aktie
Fazit: Steico ist ein hervorragend geführtes Unternehmen, das in einem vielversprechenden Markt tätig ist. Die Steico-Aktie steht seit längerem auf meiner Watchlist, leider habe ich im Juli den Einstieg verpasst. In meinen Augen ist die Aktie trotz ihres jüngsten Kursanstieges interessant – in dieser erneuerbaren Energie-Aktie aus Deutschland sehe ich nach wie vor großes Potential.
Erneuerbare Energien-Aktie 3: Die Encavis-Aktie
Eine weitere erneuerbare Energie-Aktie aus Deutschland ist die Encavis-Aktie. Das im SDAX notierte Unternehmen betreibt sowohl Solar- als auch Windparks und bezeichnet sich selbst als einen der bundesweit führenden, konzernunabhängigen Stromproduzenten Europas.
Name | Encavis AG |
WKN | 609500 |
Land | Deutschland |
Dividendenrendite | 1,41 % |
Kurs | 18,48 Euro |
Quelle: YAHOO!Finance, Stand: 06.11.2020
Ein solches Unternehmen muss doch von immer mehr günstigen, grünem Strom profitieren, oder? Nun, was den reinen Stromabsatz betrifft mag das stimmen. Doch seien wir uns ehrlich: Einen Solar- oder Windpark zu betreiben ist heutzutage alles andere als ein Hexenwerk, Wettbewerbsvorteile sind entsprechend kaum vorhanden.
Die Einfachheit beziehungsweise die Kopierbarkeit dieses Geschäftsmodells könnte zahlreiche Konkurrenten anlocken und die Margen unter Druck setzen.
Umsatzentwicklung 2015 – 2019 | + 24,8 % p.a. |
EBIT Entwicklung 2015 – 2019 | + 24,3 % p.a. |
Entwicklung Encavis-Aktie letzte 5 Jahre | + 100,9 % |
Quelle: Encavis Geschäftsbericht 2019, onvista.de
Tatsächlich ist der Gewinn in den letzten fünf Jahren praktisch genauso schnell gestiegen wie der Umsatz. Von Preisdruck infolge eines zunehmenden Wettbewerbs kann also nicht die Rede sein – was für das Geschäftsmodell und letztlich für die Encavis-Aktie spricht.
Im ersten Halbjahr 2020 sank die EBIT-Marge jedoch merklich auf 48,1 % – im Vorjahreszeitraum lag sie noch bei 54,3 %. Vielleicht bestätigt sich meine Vermutung also doch: Das einfach zu kopierende Geschäftsmodell in Kombination mit einem starken Marktwachstum lockt immer Konkurrenten an – und das drückt auf die Preise.
Fazit: Ich bin generell skeptisch was die Betreiber von einfachen Solar- und Windparks betrifft, zumindest was ihr Tenbagger-Potential betrifft. Vielleicht steckt in dieser erneuerbaren Energien-Aktie ein stabiler Dividendenzahler – aber höchstwahrscheinlich kein Tenbagger.
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Erneuerbare Energien-Aktie 4: Die First Solar-Aktie
Die nächste erneuerbare Energien-Aktie kommt aus den USA. Wie bei JinkoSolar handelt es sich auch bei First Solar um einen Hersteller von Solarmodulen, weshalb für dieses Unternehmen generell natürlich das gleiche gilt wie für die Chinesen: Schwieriger Markt, wenig profitabel, harte Konkurrenz.
Name | First Solar |
WKN | A0LEKM |
Land | USA |
Dividendenrendite | 0,00 % |
Kurs | 69,20 Euro |
Quelle: YAHOO! FINANCE, Stand: 10.11.2020
Doch in einem wesentlichen Punkt unterscheidet sich die First Solar-Aktie von der JinkoSolar-Aktien – und eigentlich auch von allen anderen Solaraktien: First Solar setzt als einziger, mir bekannter, börsennotierter Hersteller auf Dünnschichtmodule. Alle anderen gehen mit multikristallinen Modulen an den Start, welche einen höheren Wirkungsgrad pro Fläche aufweisen.
Auf einem Hausdach, wo die Fläche begrenzt ist, haben multikristalline Module daher sicherlich ihre Berechtigung. Bei Solarkraftwerken, bei denen hunderte von Modulen in die Pampe gestellt werden und somit günstiger Grund zur Verfügung steht, sind jedoch die absoluten Kosten ausschlaggebend.
Quelle: pixabay
Und hier haben Dünnschichtmodule trotz ihres niedrigeren Wirkungsgrades durchaus ihre Berechtigung. Insbesondere bei sehr starker Sonneneinstrahlungen verzeichnen Dünnschichtmodule kaum Leistungseinbußen – im Gegensatz zu multikristallinen Modulen.
Fazit: Ich selbst finde den Ansatz von First Solar extrem spannend, war bis vor ein paar Monaten selbst investiert. Jedoch musste auch ich mir eingestehen, dass dieser Markt extrem umkämpft ist – hohe Margen sind trotz der speziellen Technologie kaum zu erwirtschaften. Hinzu kommt, dass First Solar eine Wette auf die Dünnschicht-Technologie ist.
Klar finde ich diese Technologie vielsprechenden – jeder große Entwicklungssprung bei den multikristallinen Konkurrenten führt allerdings unweigerlich zu Problemen bei First Solar. So finde ich diese regenerative Energien-Aktie aus den USA zwar spannend, habe ich mich aber trotzdem zum Verkauf meiner Anteile entschlossen.
Erneuerbare Energien-Aktie 5: Orsted-A/S Aktie
Die Orsted-Aktie hat sich seit ihrem Tiefpunkt im März mehr als verdoppelt – sie dürfte damit definitiv zu den besten erneuerbare Energien-Aktien im Jahr 2020 gehören (auch wenn es sogar noch spektakulärere Aktien gab – mehr dazu am Ende dieses Beitrags).
Orsted betreibt Solarparks, On- und Offshore Windparks sowie Biomasse-Kraftwerke. Das bemerkenswerte an diesem Unternehmen: Es schaffte den Umschwung vom Öl- und Gaskonzern hin zu einem komplett grünen Energieproduzenten!
Name | Orsted |
WKN | A0NBLH |
Land | Dänemark |
Dividendenrendite | 0,92 % |
Kurs | 145,90 Euro |
Quelle: YAHOO! Finance, Stand: 10.11.2020
Es kommt wahrlich nicht allzu oft vor, dass ein Unternehmen es schafft, das Ruder – rechtzeitig – herumzureißen. Orsted hat das geschafft, was definitiv schon einmal für dieses Unternehmen spricht.
Der zweite Punkt, der dieses Unternehmen interessant macht, ist seine Ausrichtung: Ein Großteil der Einnahmen stammt von Offshore-Windparks, das sind Windräder im offenen Meer. Sie sind wesentlich aufwändiger und technologisch anspruchsvoller als Onshore-Windpark, also Windräder an Land.
Stand heute produzieren sie deshalb auch teureren Strom als ihre Onshore-Konkurrenten. Sollten die Preise für Offshore-Anlagen allerdings weiter sinken, dann könnte Orsted mit seinem Know-How in diesem Bereich stark von dieser Entwicklung profitieren. Generell haben Offshore-Windräder den Charme, dass sie praktisch niemanden stören und deshalb wohl auf weniger Widerstand in der Bevölkerung stoßen sollten.
Quelle: pixabay
Fazit: Mit seinem Fokus auf ein technologisches schwierigeres Gebiet hat Orsted in meinen Augen definitiv einen tieferen Burggraben als beispielsweise Encavis. Und auch der erfolgreiche Umschwung vom Öl- und Gaskonzern zur erneuerbaren Energien-Aktie spricht in meinen Augen für das Unternehmen – und damit auch für die Orsted-Aktie.
Tenbagger-Potential sehe ich allerdings auch in dieser Aktie nicht: Zu langsam wächst der Umsatz, schnelles Wachstum ist hier in meinen Augen nicht in Sicht. Trotzdem: Die Orsted-Aktie sieht nach einem interessanten Investment aus – zumindest für Dividendenfans.
Mein Fazit zu diesen 5 Aktien – und welche grünen Aktien ich im Depot habe
Wirklich überzeugend finde ich ehrlich gesagt jedoch nur die Steico-Aktie – bei ihr sehe ich auch das größte Tenbagger-Potential. Die beiden Betreiber von erneuerbaren Energien – Encavis und Orsted – könnten sich eventuell zu stabilen Dividendentiteln entwickeln. Tenbagger-Potential sehe ich bei ihnen allerdings nicht.
Bei den beiden Solarmodulherstellern mag das Wachstumspotential zwar enorm erscheinen, mindestens genauso groß ist allerdings der Konkurrenzdruck. Ob hier jemals das große Geld verdient wird, ist fraglich. Für mich haben beide Investments daher einen spekulativen Touch.
Aber gibt es denn außer der Steico-Aktie wirklich keine anderen, aussichtsreichen erneuerbaren Energien-Aktien? Meiner Meinung nach gibt es diese sehr wohl, man muss nur ein bisschen tiefer graben! Genau das habe ich im Frühjahr diesen Jahres getan – und ich bin auf fünf grüne Aktien gestoßen, von denen ich inzwischen selbst vier im Depot habe.
Bei allen fünf grünen Aktien sehe ich Vervielfachungspotential – ja vielleicht sogar Tenbagger-Potential! Und weil diese Aktien so vielversprechend sind, habe ich beschlossen, diesen fünf regenerativen Energien-Aktien ein eigenes Buch zu widmen!
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Fazit: Grüner Strom ist in meinen Augen ein Megatrend, den Anleger auf dem Schirm haben sollten. Allerdings muss man sehr genau hinschauen, wo hin man sein Geld steckt: Denn ohne außergewöhnlich gute Produkte, ein kompetentes und vertrauenswürdiges Management und eine stabile Bilanz ist auch der wachstumsstärkste Markt ein Haifischbecken.
Disclaimer
Für diesen Beitrag gilt – wie für alle „Aktien für jedermann“-Beiträge – der folgende Disclaimer. Bitte lies ihn dir aufmerksam durch und beachte die darin enthaltenen Ausführungen.
Ich besitze keine der genannten Aktien (Stand: 14.11.2020).
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