Macht es Sinn, ein Depot bei Trade Republic anzulegen, obwohl man schon mehrere Depots besitzt? Nun, lass mich dir eine kleine Geschichte von mir und meiner ehemaligen Bank erzählen.
Ich erinnere mich, als ob es gestern gewesen wäre: Vor rund zehn Jahren erläuterte mir meine Bankberaterin, dass die Kontoführungsgebühren bei der Raiffeisenbank nicht verhandelbar seien und ich diese leider zu entrichten zu hätte.
Darauf hin habe ich innerhalb einer Woche mein Girokonto bei der Raiffeisenbank aufgelöst – Kontoführungsgebühren waren für mich schlichtweg keine Option! So beendete ich das Thema "Girokonto" und "Raiffeisenbank" schnell und legte mir bei der Commerzbank ein kostenloses Girokonto an – auch wenn sich das erstmal komisch anfühlte...
Quelle: Thomas Brantl
Ich gebe zu: Mit meinem Zweitdepot bei Trade Republic habe ich ein bisschen länger gebraucht, bis ich den Hebel umgelegt habe – doch jetzt ist das Gefühl das Gleiche: Die Nichtbenutzung meines Trade Republic–Depots fühlt sich an wie Kontoführungsgebühren!
Warum ich mein Trade Republic-Depot liebe
Wer jetzt denkt, das liegt ausschließlich an den niedrigen Ordergebühren, der irrt sich: Am besten gefällt mir die intuitiv zu bedienende Trade Republic-App! Das fängt schon bei der Anmeldung an: Kein nerviges TAN-Verfahren, kein 100-stelliges Passwort und keine Benutzername – ein Fingerabdruckscann genügt bei 99 % aller Anmeldungen (ab und zu ist ein vierstelliger Code notwendig, was bei mir bisher gefühlt alle vier bis sechs Wochen notwendig war).
Auch Sparpläne sind mit drei oder vier "Klicks" erstellt, geändert oder gelöscht. Natürlich auch wieder ohne nervige TAN-Eingabe oder sonstiges Gedöns. Gleiches gilt für Wertpapierkäufe: Wertpapier suchen, Anzahl eingeben und ab geht die Post. So stelle ich mir einen modernen Broker vor: Mobil und intuitiv bedienbar, alles verpackt in einer gut durchdachten und stabil laufenden App. Von mir bekommt die Trade Republic-App fünf von fünf Sterne!
... und die Kosten sind auch ganz nett
Natürlich sind für mich als eingefleischten Kapitalisten auch die Gebühren nicht unerheblich, ganz klar. Und die sind was iShares-ETF-Sparpläne betrifft im Trade Republic-Depot unschlagbar niedrig – sie sind nämlich kostenlos (und sogar schon ab 10 Euro je Sparplanausführung möglich). Einziger kleiner Haken aus Sicht von ETF-Investoren: Es gibt ausschließlich iShares-ETFs bei Trade Republic. Wer auch auf andere ETF-Anbieter setzten möchte, braucht weiterhin ein "normales" Depot – beispielsweise ein Zweitdepot bei der comdirect.
Quelle: Trade Republic-App, mein erster ETF-Kauf
Auch meinen ersten "normalen" Kauf habe ich inzwischen mit meinem Trade Republic-Depot getätigt – für unschlagbare ein Euro.
Depotgebühr | 0,00 Euro |
Gebühr Verrechnungskonto | 0,00 Euro |
ETF-Sparplanausführung | 0,00 Euro |
Ordergebühr Kauf / Verkauf | 1,00 Euro |
Jahressteuerbescheinigung | 0,00 Euro |
Überweisung auf Referenzkonto | 0,00 Euro |
Quelle: Trade Republic Kosten, Preis- Leistungsverzeichnis Trade Republic
Fazit: Sicher – das Handelsspektrum ist etwas eingeschränkt. Es gibt beispielsweise keine Vanguard-ETFs oder Aktien, die ausschließlich an ausländischen Börsen gehandelt werden. Das Trade Republic-Depot ist daher in meinen Augen eine sinnvolle Ergänzungen für Anleger, die bereits sind, mehrere Depots zu führen. Trade Republic ist aber eben keine Depot, dass alles kann.
Das ist in meinen Augen auch völlig ok, weil das Trade Republic-Depot keine zusätzlichen Kosten verursacht und abgesehen von den 10 Minuten, die für die Anmeldung notwendig sind, keinen Arbeit macht. Wer Aktien aus Deutschland, Europa oder die allermeisten US-Titel handeln möchte, der spart sich mit einem Zweitdepot bei Trade Republic bares Geld in Form niedrigster Gebühren – genauso wie man sich mit einem modernen Girokonto die Kontoführungsgebühren spart.
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Warum ich trotzdem so lange gezögert habe, ein Trade Republic-Depot zu eröffnen
Doch wie eingangs erwähnt habe auch ich etwas gebraucht, um mich dazu durchzuringen, ein Trade Republic-Depot zu eröffnen. Im letzten Abschnitt dieses Artikels möchte ich daher auf einige Punkte eingehen, die mich zögern ließen.
Neuer Anbieter – Unsicherheit
Klar ist man erst einmal skeptisch: Neuer Anbieter, alle Dienstleistungen beinahe kostenlos, eine reine App-Anwendung – da überlegt man zweimal, ob man dort wirklich Zweitdepot anlegen möchte.
Doch ganz nüchtern betrachtet sind die Fakten nicht viel anders als bei jedem anderen Onlinebroker.
- Einlagensicherung bis 100.000 Euro durch die dahinter stehende, deutsche solarisbank
- Handelsplatz Lang & Schwarz, ein seit 1996 etablierter Finanzdienstleister
- das Trade Republic-Depot wird bei der HSBC Deutschland geführt, einem ebenfalls renommierten Finanzdienstleister
Fazit: Mit renommierten Partner im Hintergrund sehe ich was die Sicherheit bei Trade Republic betrifft keine Nachteile verglichen mit anderen Online-Brokern. Mein Trade Republic-Test hat außerdem gezeigt, dass sowohl die Anmeldung als auch die App einwandfrei funktionieren.
Spread
Immer wieder kursiert das Gerücht, dass die Spreads – also der Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufspreis – die Kosten bei Trade Republic in die Höhe treiben.
Quelle: Thomas Brantl, Augen auf beim Spread!
Bei meinen Trade Republic-Sparplänen war dies allerdings nicht ein einziges mal der Fall – die Spreads bewegten sich stets auf einem völlig normalen Niveau, dass hat meiner erster Trade Republic-Test gezeigt.
Mehr über die Spreads bei Trade Republic erfährst du hier
Wechselaufwand
So richtig Spass macht es ja nicht, ein neues Depot zu eröffnen – zumindest mir nicht. Bei Trade Republic hat die Anmeldung jedoch keine zehn Minuten gedauert – inklusive VideoIdent. Der Gang zur Post entfällt also bei Trade Republic, was den Wechsel ziemlich einfach und schnell von statten gehen lies. Auch wer schon mehrere Depots hat, kann daher über Trade Republic nachdenken: Der Aufwand ist wirklich minimal!
Trade Republic trotz mehrerer Depots?
Noch ein Depot – nicht dein Ernst? Naja, sicherlich wäre es schön, alles mit einem einzigen Depot erschlagen zu können. Am meisten holt man aber raus, wenn man für jede Art von Investments das dafür perfekte Depot anlegt. Ich habe aktuell vier Depots.
Commerzbank – Aktien
comdirect – ETFs, ETF-Sparpläne (nicht iShares)
LYNX – REITs
Trade Republic – ETFs, ETF-Sparpläne (iShares)
Warum ich welches Depot eröffnet habe – und wo die jeweiligen Stärken und Schwächen dieser Broker liegen, erfährst du in meiner kompletten Depotübersicht
Für mein nächstes Investmentprojekt werde ich wohl demnächst Depot Nummer fünf anlegen. Denn neben den spezifischen Vorteilen eines jeden Depots lässt sich auch die Performance verschiedener Strategien einfacher vergleichen, wenn man diese mit mehreren Depots abbildet – eins davon kann Trade Republic sein!
Schlechter Service
Immer wieder lese ich in den sozialen Medien vom schlechten Service bei Trade Republic. Da ich selbst noch keine Erfahrungen mit dem Service von Trade Republic gemacht habe, weil bisher alles einwandfrei funktioniert, kann ich dazu erst einmal nichts sagen.
Aber: Selbst bei meinem Commerzbank-Depot kommt es immer wieder mal vor, dass das Brokerage einmal nicht funktioniert oder ich nicht handeln kann. Vom Service bekomme ich dann zu hören, dass mit Hochdruck an einer Fehlerbehebung gearbeitet wird, was mir am Ende des Tages aber auch nicht hilft.
Fazit: Mir ist ein guter Service nicht sonderlich wichtig – mir ist es lieber, alles funktioniert so, dass ich den Service erst gar nicht brauche. Bei Trade Republic war das bisher bei mir der Fall. Der Kritikpunkt "Service" ist für mich Stand heute daher irrelevant.
Mein Fazit zum Trade Republic-Depot
Aufgrund der hervorragenden Bedienbarkeit der Trade Republic-App und der extrem niedrigen Order- beziehungsweise Sparplan-Gebühren kommt man am Trade Republic-Depot in meinen Augen nicht vorbei, wenn man das Maximum aus seinen Investments herausholen möchte.
Das gilt insbesondere für die kostenlosen iShares-Sparpläne, aber auch für Einzelkäufe, sowohl was Aktien als auch was ETFs betrifft. Sicher – Trade Republic ist kein "Einmal hin, alles drin"-Depot. Aber es ist eine optimale Ergänzung für Investoren, die nicht davor zurückschrecken, mehrere Depots zu führen und die Trade Republic als Zweitdepot nutzen! Die Belohnung für diesen minimalen Mehraufwand erfolgt in Form niedrigster Gebühren – und die haben am Ende einen nicht unerheblichen Einfluss auf unsere Gesamtperformance.
Mit welchen Aktien ich mein Trade Republik-Depot fülle, erfährst du in meinem Investmenttagebuch
Zum Schluss noch eine gute Nachricht für alle, die noch kein Depot bei Trade Republic haben...
15 Euro Start-Guthaben für dein Trade Republic-Depot!
Gute Nachrichten für alle, die noch kein Depot bei Trade Republic haben: Für Neukunden gibt es eine Freundschaftsprämie – 15 Euro für den Werber und 15 Euro für den Geworbenen, also für dich! Wenn du dein neues Trade Republic-Depot über den folgenden Link eröffnest, profitierst du neben den günstigen Gebühren von einem 15-Euro-Startguthaben für dein neues Depot!
Ich würde mich natürlich freuen, wenn du meinen Link nutzt und wünsche dir schon mal viel Spass mit deinem neuen Trade Republic-Depot – ich jedenfalls bin hochzufrieden damit.
Die Qual der Wahl – wie du aus 1.800 ETFs die besten für dein Portfolio findest
Wußtest du, dass laut statista.com über 1.800 ETFs in Deutschland zum Verkauf zugelassen sind? Das ist eine ganze Menge, bei der sich unweigerlich die Frage stellt: Wie um Himmels Willen soll ich bei dieser erdrückenden Auswahl die besten ETFs für mein Portfolio finden? Sicher, einige sind vielleicht nur ein „bisschen“ teuer. Mit ihnen machen wir wahrscheinlich immer noch ein gutes Geschäft (trotzdem „kosten“ auch sie uns Rendite). Einige von ihnen werden sich allerdings als echte Kapitalvernichter entpuppen, soviel ist sicher. Und wenn wir uns genau einen solchen ETF ins Portfolio holen, kann uns das schnell ein paar tausend Euro Rendite kosten!
Auf meine ersten ETF-Käufe traf genau das leider zu: Sektor-Wetten, die nicht aufgingen. Nischen-ETFs die nicht ansatzweise so gut wie ein World-ETF performten. Und wenn ich dann doch den richtigen Index traf, dann erwischte ich gerade den mit der höchsten Tracking Difference. Und so verschenkte ich wieder wertvolle Rendite... „So wird das nichts“, dachte ich mir. Ich beschloss, mir mehr Wissen über ETFs anzueignen. Ich lass Bücher, schaute Experten-Videos und verglich unzählige ETFs miteinander. Daraus resultierenden zwei Dinge: Ein schlankes, effizientes und strukturiertes ETF-Portfolio. Und ein Buch, das den Weg dorthin Schritt für Schritt beschreibt – der ETF-Atlas war geboren!
Wenn du dir nicht sicher bist, ob du
- die besten ETFs für deine Strategie im Depot hast,
- auf die richtige ETF-Strategie setzt,
- wirklich alle für die ETF-Auswahl wichtigen Kriterien kennst,
dann ist der ETF-Atlas der perfekte Begleiter auf deinem Weg zum effizienten ETF-Portfolio! Im ETF-Atlas findest du
- 90 übersichtliche ETF-Analysen, was einen Großteil der 1.800 ETFs bereits vorab herausfiltert
- die wichtigsten ETFs im Überblick – ohne mühselige Internetrecherche
- mehrere Strategie-Vorschläge für ein effizientes Welt-Portfolio
- die in meinen Augen besten ETFs für ein Welt-Portfolio
- ein persönliches Ranking von mir zu jedem vorgestellten ETF
- die besten Immobilien-ETFs, die in Deutschland handelbar sind
Der ETF-Atlas ist das einzige Nachschlagewerk im deutschsprachigen Raum, das konkrete ETF-Analysen kompakt und übersichtlich im Taschenbuch-Format bietet. Wer auf der Suche nach einem praxisnahen Leitfaden auf dem Weg zum passiven ETF-Portfolio ist, der findet diesen im ETF-Atlas!
Disclaimer
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