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Deutsche Konsum REIT-Dividende: Stabile Cashflow-Quelle oder Depotleiche?

Es gibt nur eine Handvoll deutsche REITs – meist unterscheiden sich diese im Geschäftsmodell im Vergleich zu ihren internationalen Pendants etwas. Eine der wenigen REITs hierzulande ist der Deutsche Konsum REIT. Bei ihm handelt es sich um einen Small Cap-REIT, also um ein eher kleines Unternehmen. Haben wir es sich hier vielleicht mit einer versteckten Perle zu tun? Oder ist der Deutsche Konsum REIT ein anschauliches Beispiel für die Risiken, die REITs in Zeiten steigender Zinsen und fallender Immobilienpreise bergen?

In der heutigen Deutsche Konsum REIT-Aktienanalyse möchte ich versuchen, dieser Frage auf den Grund zu gehen. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen!

Grüne Aktien mit Dividende, Investorensteckbrief Thomas Brantl

1. Das Geschäftsmodell: Was steckt hinter der Deutsche Konsum REIT-Aktie?

Wie eingangs erwähnt haben deutsche REITs oftmals einen etwas anderen Ansatz als beispielsweise US-REITs. Das trifft auch auf den Deutsche Konsum REIT zu: Hier finden wir weder glitzernden Bürotürme noch AAA-Standorte – stattdessen glanzlose Objekte in biederen Provinzen wie Altenburg-Nobitz in Thüringen oder Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt. 

Auch ohne Glanz und Glamour weist dieser deutsche REIT jedoch ein paar Kennzahlen auf, bei denen Einkommensinvestoren glitzernde Augen bekommen. Erst einmal beweist die Deutsche Konsum REIT eindrucksvoll, dass sich auch mit glanzlosen Objekten Geld verdienen lässt. Das Unternehmen investiert hauptsächlich in Einzelhandelsimmobilien mit Schwerpunkt Lebensmittel sowie Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs. Im Grunde sind dies Supermärkte und Discounter um die Ecke. Und mit „um die Ecke“ meine ich tatsächlich Standorte in ganz banalen Wohngegenden – weit weg von schillernden Großstädten.

Name Deutsche Konsum REIT
Hauptsitz Potsdam, Deutschland
WKN / ISIN / Ticker A14KRD / DE000A14KRD3
Dividendenrendite 4,0 %
aktueller Kurs 9,95 Euro

Quelle: onvista.de, Stand: 18.08.2022

Auch dort muss jedoch eingekauft werden – und mit hoher Wahrscheinlichkeit wird das auch so bleiben. Sind doch gerade diese eher abseits gelegenen Regionen weniger affin für Lebensmitteldienste wie Lieferando oder HelloFresh, die das Geschäftsmodell des Deutsche Konsum REITs bedrohen könnten. Zu den Mietern zählen in erster Linie Supermärkte wie Edeka, Penny, Aldi und Co. (65 Prozent). Weiterhin finden wir Baumärkte (10 Prozent) sowie Bekleidungs- und Schuhgeschäfte wie Deichmann und Kik.

Um in dieser Branche, die eigentlich von sehr niedrigen Margen geprägt ist, gutes Geld zu verdienen, bedient sich die Deutsche Konsum eines Tricks. Der REIT kauft hauptsächlich Gebäude, die nur noch eine kurze Restlaufzeit bei den Mietverträgen aufweist. Hierin sehen viele Markteilnehmer ein erhöhtes Risiko und dementsprechend günstig können solche Gebäude übernommen werden. Durch gute Recherche und Branchenkenntnis wählt das Management Gebäude aus, bei denen die Mietvertrag mit hoher Wahrscheinlichkeit verlängert werden. 

Du kannst diese These selbst ganz einfach in deiner Nachbarschaft überprüfen: Wie oft wechselt der Aldi deines Vertrauens seinen Standort? Richtig – das kommt praktisch nie vor. Somit kauft die Deutsche Konsum Objekte billig auf, verlängert die Mietlaufzeit und erfreut sich anschließend an stabilen, sicheren Mieteinnahmen.

Die Deutsche Konsum REIT-Aktie weist einige Merkmale auf, die für Anleger wie ein Inflationsschutz wirken. So befindet sich in 65 Prozent aller Mietverträge eine Klausel für inflationsbedingte Mietsteigerungen, was in diesem Jahr zu 3 bis 4 Prozent Mietsteigerung des Portfolios führen könnte. Neuverhandlungen von Mietverträgen gelingen ebenfalls zu durchschnittlich 1,6 Prozent höheren Mieten. Für sinkende Mieten gibt es aktuell keine Anzeichen, da Lebensmittelhändler ihre gestiegenen Kosten an die Konsumenten weiterreichen. Somit erwarte ich in naher Zukunft keine nennenswerten Ausfälle oder gar Kündigungen.

Weiterhin wächst der REIT durch den regelmäßigen Kauf neuer Objekte, die im Schnitt zu einer Mietrendite zwischen 8 und10 Prozent eingekauft werden. Da der Deutsche Konsum REIT einiges an Cash und Liquidität zur Verfügung hat, erwarte ich in den kommenden zwölf Monaten weitere Übernahmen.

Darüber hinaus beweist das Management immer wieder ein glückliches Händchen, wenn es um Kapitalrecycling geht. So brachte das Unternehmen im ersten Halbjahr 2022 einige Deals über die Bühne, bei denen Immobilien zu hohen Preisen verkauft wurden. Bemerkenswert ist das Ganze, wenn wir diese Verkäufe mit den Käufen vergleichen, die dafür getätigt wurden! So hat die Deutsche Konsum 10 Immobilien für 75 Millionen Euro verkauft, welche 4,1 Millionen Euro Miete generieren. Im gleichen Zeitraum kaufte der Konzern 15 Immobilien für 49,4 Millionen Euro, welche 4,2 Millionen Euro Mietertrag einbringen. Unterm Strich konnte die Deutsche Konsum REIT so die Mieteinnahmen leicht erhöhen, hat aber fünf zusätzliche Objekte und 25,6 Millionen Euro Cash oben drauf erhalten. Gratulation für dieses gelungene Portfoliomanagement!

deutsche REITs

Quelle: canva.com

Leerstand abzubauen dürfte da schon schwieriger werden – denn die Leerstandsquote unseres deutschen REITs liegt traditionell um – oder sogar über – 10 Prozent. Allerdings betrifft dies meist nur Nebenflächen, zum Beispiel an Supermärkte angeschlossene Bäckereien oder Shops, die im selben Gebäude wie der Ankermieter untergebracht sind. Das Management kalkuliert seine Rendite meist basierend auf dem Anker-Mieter und plant Leerstände in den angehängten Flächen grundsätzlich mit ein. Werden diese dann doch vermietet, ist das ein Bonus, der gerne mitgenommen wird.

Kommen wir nun zu den negativen Aspekten des Deutsche Konsum REITs-Geschäftsmodells. Diese waren teilweise gar nicht so einfach aufzuspüren und erst auf den zweiten Blick erkennbar.

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Das Refinanzierungsrisiko war dabei noch das offensichtlichste aller Schwachstellen. Während das Management nämlich die Risiken der kurzen Mietlaufzeiten gut „weg argumentieren“ konnte, gelang dies beim Refinanzierungsrisiko meiner Meinung nach nicht. Die Deutsche Konsum ist parallel zu ihren kurzlaufenden Mietverträgen auch sehr kurzfristig refinanziert. Der Großteil aller Darlehen wird in den Jahren 2024 und 2025 fällig – und da ist’s nicht mehr lange hin. Da nun sicher jeder mitbekommen hat, dass die Zinsen zuletzt stark stiegen, wird dieser deutsche REIT hiervon relativ schnell betroffen sein.

Im ersten Halbjahr 2022 refinanzierte sich das Unternehmen noch für durchschnittlich 1,97 Prozent. Ein kurzer Realitätscheck auf die einzige, öffentlich handelbare Anleihe der Deutschen Konsum zeigt, dass diese zwischenzeitlich aber schon auf Renditen von um die 2,7 Prozent angestiegen sind. Da allgemein erwartet wird, dass die EZB in 2023 die Zinsen noch um ungefähr 1,5 Prozent anhebt, sollten wir vorsichtshalber mit einem Zinsniveau von mindestens 3,5 Prozent für den Deutschen Konsum-REIT ausgehen. Im Kapitel "Kennzahlen“ findet ihr eine Berechnung, ob und wie viel Gewinn dann noch übrig bleibt.

Als weiteren, kritischen Aspekt habe ich zwei Wandelanleihen gefunden, die die Inhaber dazu berechtigen, ihre Kredite in Aktien umzuwandeln. Der Anteil, den diese Aktien hätten, entspricht sage und schreibe 15 Millionen neuen Anteilen gegenüber 35 Millionen aktuellen Anteilen. Diese massive Erhöhung der Aktienanzahl verwässert sowohl den Gewinn als auch den FFO wie auch den Buchwert je Aktie um 42 Prozent nach unten. Die Fälligkeit der beiden Wandelanleihen liegt in 2025, sodass ab diesem Zeitpunkt jede Kennzahl um diesen Wert nach unten korrigiert, wenn die Inhaber der Wandelanleihen von ihrem Wandlungsrecht Gebrauch machen.

Drittens fiel mir auf, dass der REIT die Buchwerte seiner Immobilien höher ansetzt, als den Wert, für den er sie kaufte. Dies ist unüblich, da normalerweise Abschreibungen vorgenommen werden müssen und so den Buchwert um die Summe der altersbedingten Abnutzung zu mindern. Stattdessen hat unser deutscher REIT seit 2018 ausschließlich Zuschreibungen getätigt. Als vorsichtiger Kaufmann werde ich da stutzig und habe berechnet, dass massive Abschreibungen drohen könnten, wenn die Argumente für die Bewertung nicht mehr gehalten werden können. Dieses Szenario könnte drohen, wenn der deutsche Markt in eine Rezession fällt, wenn die Mieter stärker kündigen oder nicht zahlen können oder wenn aufgrund der steigenden Zinsen die Preise für Gewerbeimmobilien sinken sollten. Zumindest für Punkt 1 und 2 sehe ich derzeit eine mehr als reale Wahrscheinlichkeit. Auch diesbezüglich habe ich in „Kennzahlen“ die Auswirkungen berechnet. 

Mein Fazit zum Geschäftsmodell Deutsche Konsum REITs

Ich gebe zu, dass auch ich anfällig für prestigekräftige Aktien bin und ein REIT mich emotional schneller packt, wenn er AAA-Immobilien mit Rang und Namen besitzt. Aber wenn wir uns rein auf die Logik konzentrieren, dann zeigt die Deutsche Konsum REIT-Aktie, dass es auch anders funktioniert. Den Realitätscheck hat dieses Geschäftsmodells auf jeden Fall bestanden: In der Corona-Krise hat der REIT keine nennenswerten Kündigungen oder Ausfälle erlebt.

Leider trüben die drei erwähnten Risiken das ansonsten positive Gesamtbild stark ein, weshalb ich den Blick auf das Geschäftsmodell des Deutsche Konsum REITs mit einem gemischtem Gefühl abschließe.

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2. Das Management hinter der Deutsche Konsum REIT-Dividende

Der Vorstand der Deutschen Konsum REIT-AG kann viele Jahre Erfahrung und eine Menge Kompetenz in der Immobilienwirtschaft vorweisen. So hat CEO Rolf Elgeti Betriebswirtschaftslehre in Mannheim und Paris studiert und war anschließend Aktienstratege bei den Großbanken USB, Commerzbank und ABN Amro. Ebenfalls war er Vorstand der TAG Immobilien AG und bei der Deutschen Industrie REIT-AG. Erstere hat er zum MDAX-Unternehmen geführt, zweitere konnte er an einen niederländischen Immobilienkonzern verkaufen. Noch heute hat er diverse Aufsichtsratsmandate in deutsche Firmen mit Schwerpunkt Immobilien und Vermögensverwaltung inne und ist über seine Ämter bestens in der Branche vernetzt.

Deutsche Konsum REIT Management

Quelle: Deutsche Konsum REIT Investor Relations

Die weitere Vorstandsmitglieder weisen Stationen bei Wirtschaftsprüfungsgesellschaften (KPMG, pwc) und Immobilienkonzernen (GSW Immobilien/Deutsche Wohnen) auf und verfügen damit ebenfalls über tiefe Branchenkenntnisse.

Positiv fällt der transparente Investor-Relations-Auftritt des Unternehmens auf, welche mit einer hoher Detail-Tiefe zu den einzelnen Immobilien aufwartet. So gibt es auf der Homepage eine ausführliche Liste mit allen Immobilien im Portfolio – inklusive deren Standort, Größe, Leerstand und Mieterträgen. Vergleichbares ist mir von anderen REITs nicht bekannt. Außerdem gibt der CEO zahlreiche authentische Interviews (zum Beispiel auf Youtube) und scheut sich dort auch nicht vor unbequemen Fragen.

Zu den Anteilseignern zählt übrigens unter anderem Alexander Samwer (5 Prozent) und sein Unternehmen Rocket Internet (9 Prozent), die ihr Tech-Portfolio mit diesem Engagement scheinbar etwas diversifizieren möchten. CEO Elgeti selbst hält 28,7 Prozent der frei handelbaren Aktien seiner Firma.

Mein Fazit zum Management des Deutsche Konsum REITs

Am Management lässt sich nichts aussetzen: Qualifikation und Erfahrung sind reichlich vorhanden und in Sachen Transparenz gegenüber den Anlegern gibt sich das Unternehmen vorbildlich. Auch an "Skin in the Game" mangelt es nicht.

3. Die Kennzahlen der Deutsche Konsum REIT-Aktie

Lass uns nun mit den Kennzahlen weitermachen: Das Wachstum in den letzten fünf Jahren sieht auf den ersten Blick recht vielversprechend aus. Einzig die Kursentwicklung hinkt der Entwicklung des Unternehmens etwas hinterher – vielleicht ein Anzeichen auf eine derzeit günstige Bewertung.

Umsatzwachstum letzte 5 Jahre + 37,5 % p.a.
Wachstum Gewinn je Aktie letzte 5 Jahre + 11,9 % p.a.
Dividendenwachstum letzte 3 Jahre + 26,0 % p.a.
Kursentwicklung letzte 5 Jahre + 2,9 % p.a.

Quelle: Deutsche Konsum REIT Investor Relations, finanzen.net, Stand: Geschäftsjahr 2021

Der Umsatz lag zuletzt bei 62,4 Millionen Euro aufs Jahr hochgerechnet und legte im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent zu. Der operative Gewinn lag bei 36,8 Millionen Euro und stieg um 13 Prozent. Der FFO pro Aktie betrug 1,20 Euro, was einer FFO-Rendite auf den aktuellen Aktienkurs von 12 Prozent entspricht sowie ein Wachstum von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet. Sieht soweit alles ganz gut aus – genau wie die Bilanz. Das Unternehmen verfügt über Eigenkapital in Höhe von 472 Millionen Euro, was einer Eigenkapitalquote von rund 41 Prozent entspricht. Dieser Wert ist für einen REIT vollkommen in Ordnung.

Eigenkapitalquote 2021 41,4 %
Zinsdeckungsgrad FFO H2/2022 3,1

Quelle: Deutsche Konsum REIT Investor Relations, aktien.guide, Stand: Geschäftsjahr 2021

Für das erste Halbjahr 2022 hat die Deutsche Konsum einen FFO von 21 Millionen Euro ausgewiesen. Die aktuelle Zinslast liegt bei knapp 6,8 Millionen Euro, was einem Zinsdeckungsgrad von 3,1 entspricht. Soweit alles solide, aber: Eine Verdopplung der Zinslast auf 13,5 Millionen Euro würde bedeuten, dass der Zinsdeckungsgrad auf 1,6 fällt. Das zeigt – wie beim Geschäftsmodell beschrieben – welch gravierenden Einfluss die Zinsen auf das Geschäftsmodell dieses REITs haben! Und wie beschrieben könnte dieses Szenario schneller eintreten, als es den Aktionären dieses deutschen REITs lieb ist...

Mein Fazit zu den Kennzahlen des Deutsche Konsum REITs

Während die Bilanz und das Wachstum gut aussehen, offenbaren sich beim Blick auf das Szenario steigender Zinsen dramatische Risiken, die aufgrund der kurzfristigen Refinanzierung des Unternehmens relativ bald zum Tragen kommen könnten.

4. Deutsche Konsum REIT-Dividende – üppig und konstant wachsend

Die Deutsche Konsum REIT-Dividende beträgt aktuell 0,40 Euro und ist durch den FFO in Höhe von 1,20 Euro locker gedeckt. Die Payout-Ratio des aktien.guide weißt 20 Prozent aus. Hierbei müssen wir jedoch beachten, dass beim aktien.guide der Gewinn je Aktie als Referenz für die Payout-Ratio herangezogen wird. Das ist für "normale" Unternehmen absolut korrekt, bei REITs allerdings wenig zielführend: Hier sollten wir den FFO als Referenz heranziehen. Bezogen auf diesen beträgt die Payout-Ratio der Deutschen Konsum 33 Prozent – einem soliden Wert, der auf eine nachhaltige Dividendenpolitik hindeutet. Bei Werten unter 80 Prozent ist in meinen Augen alles im grünen Bereich.

Deutsche Konsum REIT-Aktie Dividende

Quelle: aktien.guide, Stand: 12.08.2022

Daraus resultiert eine Dividendenrendite von gut 4 Prozent. Zahlreiche, renommierte Finanz-Seiten (wie zum Beispiel finanzen.net) erwarten, dass diese in den kommenden Jahren stark ansteigt. In der Spitze wird eine Dividende von 70 Cent erwartet, was auf dem aktuellen Kursniveau einer Dividendenrendite von 7 Prozent entspräche.

Deutsche Konsum REIT-Aktie Dividendenhistorie

Quelle: aktien.guide, Stand: 12.08.2022

Mein Fazit zur Deutsche Konsum REIT-Dividende

Die Dividende sieht auf den ersten Blick üppig und solide finanziert aus. Das Dividendenwachstum klingt ebenfalls nach jeder Menge Spass, jedoch sollten wir berücksichtigen, dass in den Prognosen für die nächsten Jahre keines der von mir genannten Risiken berücksichtigt ist.

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5. Die Bewertung: Mein Deutsche Konsum REIT-Aktie Kursziel

Um zu einem Deutsche Konsum REIT-Kursziel zu gelangen, muss ich ein wenig ausholen. Lass uns zunächst einen Blick auf den Verwässerungseffekt werfen, der bei Wandlung der Wandelanleihe ab 2025 eintritt. Für alle Kennzahlen, die in diesem Kapitel genannt werden, können wir also ab 2025 gedanklich 42 Prozent weniger Wert je Aktie rechnen, falls die Inhaber der Wandelanleihe tatsächlich allesamt von ihrem Recht auf Zuweisung der Aktien Gebrauch machen.

Ebenfalls beschrieb ich oben, dass wir beim Großteil der Fälligkeiten damit rechnen müssen, dass sich unser deutscher REIT nur noch zu circa 3,5 Prozent refinanzieren können wird. Dies entspricht beinahe einer Verdopplung der aktuell zu tragenden Zinslast. Auch wenn der heutige Zinsdeckungsgrad einen komfortablen Puffer aufweist, bedeutet dies, dass bei einer Verdreifachung der Zinsen kaum noch ein positives EBIT übrig bleibt. Eine Verdopplung der Zinsen wird somit einen spürbar negativen Effekt auf Gewinn und FFO haben. 

Für das erste Halbjahr 2022 wies die Deutsche Konsum REIT einen FFO von 21 Millionen Euro aus. Die aktuelle Zinslast liegt bei 6,8 Millionen Euro. Eine Verdopplung würde eine Zinslast von 13,5 Millionen Euro bedeuten, sodass der FFO auf 14,3 Millionen Euro im Halbjahr sänke, was einem FFO pro Aktie pro Jahr von nur noch 0,81 EURO entspräche – ein Einbruch um satte 33 Prozent. Unter der Annahme ansonsten gleicher Kennzahlen und der Verwässerung in 2025 würden pro Aktie sogar nur 0,57 EURO FFO übrig bleiben. 

Multipliziert um einen Bewertungsfaktor von 15 ergeben sich für die Aktie hieraus ein Kursziel von 8,55 EURO (auf verwässerter Basis). Sind wir etwas optimistischer für diesen deutschen REIT und gehen von einem Multiple von 20 aus, entspräche dies einem Deutsche Konsum REIT-Kursziel von 11,40 Euro.

Mein Fazit zum Deutsche Konsum REIT-Kursziel

Beim aktuellen Kurs von 10,18 Euro (Stand: 17.08.2022) scheint die Deutsche Konsum REIT-Aktie zwar nicht übermäßig teuer zu sein, jedoch bin ich mir nicht sicher, ob die anstehenden Verwässerungen und die steigenden Zinsen schon komplett eingepreist sind. Da sich der aktuelle Kurs eher am oberen Ende meiner errechneten Range befindet, sieht es ehrlich gesagt nicht so aus, als ob die Risiken vollständig im Kurs enthalten sind.

Würde ich mir die Deutsche REITs-Aktie kaufen, so würde sie aufgrund der niedrigen Kosten in meinem Trade Republic-Depot landen.

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Fazit: Deutscher REIT mit solider Dividende, aber mit einigen Risiken

Zugegeben – in einigen Punkten nehme ich eine sehr kritische Position ein, welche auf negativen Szenarien beruhen, die nicht zwangsläufig eintreten müssen. Sollten sie aber eintreten – ganz oder teilweise – dann sehe ich bei der Aktie der Deutschen Konsum REIT erhebliches Korrekturpotenzial. Das aktuelle Chancen-Risiko-Verhältnis stellt sich in meinen Augen entsprechend ungünstig dar. 

Mehr Klarheit dürfte sich kurzfristig nicht ergeben. In den nächsten sechs bis zwölf Monaten wird unser deutscher REIT vermutlich weiter agieren können wie bisher und es sind keine Abschreibungen (die werden traditionell erst zum Jahresabschluss, also in Q1 2023 veröffentlicht) zu erwarten. Akquisitionen können weiterhin aus Cash oder Kapitalrecycling gestemmt werden. In der Zeit von 2023 bis 2025 wird sich Schritt für Schritt Klarheit einstellen. Werden wir eine Rezession erleben, so wird sich offenbaren, inwiefern die hohe Bewertung der Buchwerte diesem standhält. In dieser Zeit wird außerdem ein Großteil der Fälligkeiten refinanziert werden müssen, sodass wir das neue Zinsniveau und die verbleibende Marge sehen werden. Und letztendlich werden wir 2025 erfahren, ob die Inhaber der Wandelschuldverschreibung von ihrem Wandlungsrecht Gebrauch machen und die Aktienquote am Ende tatsächlich verwässert wird.

Zum aktuellen Zeitpunkt erscheint mir ein Investment in die Deutsche Konsum REIT-Aktie entsprechend eher unattraktiv, weil die Risiken für mich kaum abschätzbar sind und diese allem Anschein noch nicht vollständig im aktuellen Kurs eingepreist sind. Eine marktschlagende Performance erscheint mir daher derzeit nicht sonderlich wahrscheinlich.

Pinterest-Aktie Prognose, Thomas Brantl

Quelle: Thomas Brantl

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So findest du die besten Immobilienaktien

Wer auf der Suche nach verlässlichen Dividendenzahlern mit ordentlichen Renditen ist, der kommt an Immobilienaktien nicht vorbei. Wir Menschen sind auf ein Dach über dem Kopf, einen Arbeitsplatz, Supermärkte und viele weitere Arten von Immobilien angewiesen. Diese robuste Nachfrage resultiert in verlässlich fließenden Mieten und hohen Cashflows – dem perfekten Nährboden für starke Dividendenaktien. Wer jedoch nur die Dividendenrendite im Kopf hat, dem könnte das passieren, was vielen cashflow-orientierten Investoren passiert: Trotz hoher Ausschüttungsrendite hinkt deren Gesamtrendite dem breiten Markt meilenweit hinterher!

Ein gutes Beispiel für solch eine Aktie finden wir direkt vor unserer Haustür: Die Rede ist vom Hamborner REIT aus Duisburg. Zwar erfreut diese Immobilienaktie seine Anteilseigner stets mit üppigen Dividendenrenditen von um die 5 % pro Jahr. Mit einem breit gestreuten World-ETF konnte dieser REIT in den letzten 10 Jahren aber nicht ansatzweise mithalten.

Rendite Hamborner REIT letzte 10 Jahre: + 96,6 %

Rendite MSCI World-ETF letzte 10 Jahre: + 241,8 %

Quellen: onvista.de, justETF.com, Dividendenzahlungen sind in den Renditen enthalten, Stand: 01.04.2022

Jeder rational agierende Anleger wird einsehen, dass es keinen Sinn macht, nur wegen einer hohen Ausschüttungsrendite der Performance eines 0815-World-ETFs hinterher zu rennen. Das ist Zeit- und Kapitalverschwendung – da ist das Geld im erwähnten World-ETF besser aufgehoben! Den Aktionären des Hamborner REITs passierte genau das in den letzten 10 Jahren: Für eine üppige Dividendenrendite mussten sie eine signifikant niedrige Rendite im Vergleich zum breiten Markt in Kauf nehmen.

„Aber Thomas – ich liebe Dividenden und Ausschüttungen! Was soll ich da mit einem World-ETF anfangen?“

Keine Sorge, du musst natürlich nicht auf ausschüttungsstarke Titel wie Immobilienaktien verzichten. Wenn du dem breiten Markt aber nicht ständig nachrennen möchtest, dann solltest du stets einen Blick auf die wichtigsten Parameter von guten Dividenen- beziehungsweise Immobilienaktien haben! Wer auf die folgenden Kennzahlen achtet, der kann Flops wie den Hamborner REIT vermeiden:

  • Dividendenwachstum  – wichtig für die Entwicklung der Dividende und vor allem des Aktienkurses, siehe Hamborner REIT. Denn steigende Dividenden stammen meist aus steigenden Gewinnen. Und steigende Gewinne lassen Aktienkurse steigen.
  • Kontinuität – eine stabile Dividende ist eine gute Dividende und spricht für ein verlässliches Geschäftsmodell.
  • Bewertung – das beste Unternehmen der Welt ist ein schlechtes Investment, wenn wir zu viel dafür bezahlen. Das gilt auch für Dividenden- und Immobilienaktien. Du kannst zum Beispiel die aktuelle Dividendenrendite mit der historischen vergleichen. Ist die aktuelle Rendite auffallende hoch, könnte das auf eine günstige Bewertung hindeuten.

All diese Kennzahlen findest du in den bekannten Aktien- und Börsenportalen. Manchmal wirst du vielleicht den Taschenrechner in die Hand nehmen müssen, dafür stehen uns diese Informationen kostenlos zur Verfügung. Wer’s bequemer, schneller und effizienter haben möchte, der kann auf den aktien.guide zurückgreifen. In der aktien.guide-Dividenden-Analyse findest du all die erwähnten Kennzahlen – und noch mehr – von über 6.500 Aktien! So findest du in sekundenschnelle heraus, ob eine Aktie zur nächsten Hamborner REIT-Aktie werden könnte.

Vonovia Dividenden-Analyse

Quelle: aktien.guide Dividendenanalyse Vonovia-Aktie, je Punkt kann eine Aktie maximal drei Punkte erreichen. So erkennen wir sofort, ob sich die jeweilige Kennzahl im grünen Bereich befindet – oder ob wir skeptisch sein sollten. Maximal kann eine Aktie 15 Punkte in der aktien.guide Dividenden-Analyse erhalten.

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Disclaimer

Für diesen Beitrag gilt – wie für alle „Aktien für jedermann“-Beiträge – der folgende Disclaimer. Bitte lies ihn dir aufmerksam durch und beachte die darin enthaltenen Ausführungen.

Ich besitze keine Aktien des Deutsche Konsum REITs (Stand: 17.08.2022).

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