Im Dezember war ich für meine Verhältnisse extrem aktiv was den Aktienhandel betrifft – insgesamt neun Transaktion habe ich im vergangenen Monat abgewickelt. Bevor ich auf die Frage eingehe, ob man die SAP-Aktie kaufen oder verkaufen sollte und welche Cloud-Aktien ich mir gekauft habe, noch eine kleine Info vorab.
Alle Käufe wurden aus Verkäufen finanziert – es ist im Dezember kein frisches Kapital an die Börse geflossen. Ein Großteil meines Budget wird nach wie vor genutzt, um meine Cash-Reserven aufzufüllen.
So, jetzt aber ohne weitere Umschweife zur SAP-Aktie, zu meinen britischen Aktien und zu meinen drei neuen Cloud-Aktien!
Quelle: Thomas Brantl
SAP-Aktie – kaufen oder verkaufen?
Ich habe die SAP-Aktie bereits seit mehreren Jahren im Depot, doch spätestens seit dem jüngsten Führungswechsel an der Unternehmensspitze steht sie auf meiner Verkaufsliste. Die Frage "SAP-Aktie – kaufen oder verkaufen" stellt sich für mich persönlich als schon länger nicht mehr...
Im Dezember habe ich mich dann endgültig dazu entschlossen, mich in zwei Tranchen von meinen SAP-Aktien zu trennen.
Quelle: mein Orderbuch
Die beiden Hauptgründe hierfür waren zum einen die ständigen Wechsel an der Unternehmensspitze, zum anderen die in meinen Augen überzogene Bewertung angesichts der seit Jahren eher mäßigen Gewinn- und Umsatzentwicklung.
Mehr zu diesem Punkt findest du in einem meiner neuesten fool.de-Artikel.
Mein Kursziel für die SAP-Aktie
Insgesamt betrachtet habe ich seit meinem ersten Kauf vor circa drei Jahren eine Rendite von 25 % mit der SAP-Aktie gemacht. Das ist solide, aber nichts, wofür man in Einzelaktien investieren muss – das hätte man mit einem World-ETF auch hinbekommen.
Fazit: Ich habe in den letzten Monaten den Glauben an die Wachstumsstory hinter der SAP-Aktie verloren. Leider ist sie allerdings – trotz Kurssturz – bewertet wie eine Wachstumsaktie, was sie in meinen Augen aber nicht ist. Für mich ist die Frage "SAP-Aktie kaufen oder verkaufen" damit beantwortet – für mich ist sie ein klarer Verkauf. Und genauso so habe ich dann im Dezember auch gehandelt.
Alibaba-Aktie im Crashmodus, Nachkauf Tencent
Das freigewordene Kapital habe ich teilweise in die Tencent-Aktie gesteckt. Angesichts des weiterhin starken Wachstums und der im Verhältnis dazu moderaten Bewertung bin ich weiterhin von Tencent überzeugt – und habe im Dezember noch einmal aufgestockt.
Mehr zur Tencent-Aktie erfährst du hier
Da chinesische Aktien aufgrund ihrer Holding- oder ADR-Strukturen von Haus aus ein gewisses Risiko für uns Investoren bergen, beschränke ich meine Investments in China-Aktien auf je 3.000 Euro je Titel. Bei Tencent ist diese Schwelle mittlerweile überschritten, weshalb ich hier keine weiteren Zukäufe plane.
Grundsätzlich halte ich die Alibaba-Aktie für genauso vielversprechend wie die Tencent-Aktie – jedoch bereiten mir die zunehmenden Konfrontationen mit der chinesischen Regierung hier mittlerweile etwas Kopfschmerzen... Mehr dazu erfährst du in meinem neusten fool.de-Artikel über die Alibaba-Aktie.
Achtung Alibaba-Aktie: Diese drei Gründe sprechen jetzt gegen ein Investment
So habe ich mich dazu entschlossen, rund ein Viertel meiner Alibaba-Aktien zu verkaufen. Meine restliche Position behalte ich erst einmal. Ich werde in den nächsten Monaten allerdings genau beobachten, wie sich die Lage bei Alibaba entwickelt. Trotz des jüngsten Kurssturzes konnte ich meine sechs Alibaba-Aktien übrigens mit einem Gewinn von rund 30 % verkaufen – nicht schlecht für nur rund 14 Monate Haltezeit.
Drei weitere, vielversprechende China-Aktien findest du hier
Nach der jüngsten Kursrallye – Teilverkauf Ryanair
Bei meinem letzten Verkauf im Dezember handelt es sich um die Ryanair-Aktie. Auch hier habe ich allerdings nur einen Teil meiner Aktien verkauft, denn ich bin nach wie vor von Ryanair überzeugt.
Quelle: mein Orderbuch
Nachdem die Ryanair-Aktie seit März 2020 um über 100 % zugelegt hat, ist diese Position allerdings relativ groß geworden. Zu groß für eine Airline – die Zukunftsaussichten für diese Branche sehe ich mittlerweile etwas skeptischer als noch vor ein paar Jahren.
Quelle: Thomas Brantl
Fazit: Ich bin nach wie vor überzeugt vom Unternehmen Ryanair, in meinem Depot möchte ich aber keinen übermäßig großen Airline-Anteil haben. Entsprechend werde ich zwar weiterhin an der Ryanair-Aktie festhalten, kleiner Verkäufe sind zukünftig aber denkbar.
Nach dem Brexit – in diese britische Aktien habe ich jetzt investiert
Wer mir oder meinem Blog schon länger folgt, der wird über diesen Kauf vielleicht etwas überrascht sein – ich habe mir einen ETF auf den FTSE UK All Share-Index ins Depot gelegt. Dieser ETF bildet einen britischen Aktienindex ab, der rund 600 Unternehmen umfasst – von weltbekannten Großkonzernen bis hin zum SmallCap investiert er in das komplette Spektrum britischer Aktien.
Quelle: meine Wertpapierabrechnung
Unter den Top Holdings finden sich unter anderem Diageo, GlaxoSmithKline Unilever und Royal Dutch Shell wieder – alles weltbekannte Großkonzerne mit größtenteils soliden Zukunftsaussichten. Allerdings sind nicht diese Unternehmen im speziellen der Grund für meinen Kauf gewesen.
Viel mehr glaube ich an Großbritannien als eine der größten Wirtschaftsnationen der Welt – Brexit hin, Brexit her. Mit seiner liberalen Wirtschaftspolitik bietet das Vereinigte Königreich seit Jahrzehnten ein wunderbares Umfeld für Unternehmen, was in der Vergangenheit wunderbare Vorrausetzungen für britische Aktien geschafften hat – und auch in Zukunft schaffen wird.
Name | SPDR FTSE UK All Share-ETF |
WKN | A2JHMP |
Fondsdomizil | Irland |
Dividendenrendite | 2,97 % |
aktueller Kurs | 5,05 Euro |
Quelle: justETF.com, Stand: 30.12.2020
Ich bin davon überzeugt, dass Großbritannien sich vom Brexit erholen wird und die aktuelle Lage entsprechend eine günstige Einstiegsgelegenheit darstellt. Der SPDR FTSE UK All Share-ETF befindet sich aktuell noch immer 18 % unterhalb seines Hochs vom April 2018 – und schon zu diesem Zeitpunkt waren britische Aktien arg vom Brexit gebeutelt. In meinen Augen sind britische Aktien heute eine günstige Gelegenheit, bei der ich Mitte Dezember zugegriffen habe.
Megatrend Cloud – in diese Cloud-Aktien habe ich jetzt investiert
Die Cloud ist viel mehr als nur die Möglichkeit, seine Bilder auf Apples Servern zu speichern, Musik bei Spotify zu streamen oder Filme auf Netflix schauen. Immer mehr Unternehmen nutzen cloud-basierte Anwendungen anstatt fest installierter Software. Immer mehr Daten werden erfasst, in Rechenzentren gespeichert und ausgewertet und für eben solche cloud-basierte Anwendungen genutzt.
Kleinere und mittlere Unternehmen kommen plötzlich in den Genuss, günstig auf komplexe Anwendungen in Form von Abo-Modellen zugreifen zu können – eine Möglichkeit, die bisher aufgrund hoher Lizenzgebühren nur Großkonzernen vorbehalten war. Kurzum: Die Cloud schafft völlig neue, heute kaum abschätzbare Möglichkeiten für Unternehmen, aber auch für Privatpersonen.
Ich halte die Cloud daher für einen Megatrend, an dem ich definitiv beteiligt sein möchte – in Form von Cloud-Aktien! Da ich selbst jedoch wenig Know-How in diesem Bereich mitbringen, habe ich mich dazu entschlossen, mir ein breit gestreutes Cloud-Portfolio aufzubauen – Schritt eins erfolgte im Dezember. Mir sind dabei die folgenden Kriterien besonders wichtig:
- aufrichtiges, dem Unternehmen verbundenes Management
- solide Bilanz
- führende Technologie
- direkter oder indirekter Profiteur von immer mehr Cloud-Anwendungen
Dabei herausgekommen sind die folgenden drei Cloud-Aktien, die seit Ende Dezember Teil meines Portfolios sind.
Fastly
Fastly ist so etwas wie ein Booster für Homepages und Cloud-Zugriffe. Mit der Fastly-Plattform verbessert sich die Performance von Internetseiten sowie von Cloud-basierten Anwendungen. Und weil eine kurze Zugriffszeit für mehr Verkäufe in Shops, bessere Gaming-Erlebnisse und effizienteres Arbeiten in Unternehmen sorgt, bin ich vom Potential dieses Unternehmens überzeugt.
Name | Fastly Inc. |
WKN | A2PH9T |
Land | USA |
Dividendenrendite | 0,00 % |
Kurs | 73,00 Euro |
Quelle: finanzen.net, Stand: 30.12.2020
Salesforce
Salesforce ist einer der Pioniere was Cloud-Anwendungen betrifft. Bereits in den 90iger Jahren begann der US-Konzern mit der Entwicklung erster Cloud-Applikationen. Heute ist Salesforce eines der führender Anbieter für Software im Bereich Kundenbeziehungsmanagement. Aber auch in anderen Segmenten wie der Datenanalyse oder der DatenimigratIon ist man eines der führenden Unternehmen geworden.
Ich nutze Trade Republic seit Juli 2020 – und ich bin begeistert! Wenn du wissen willst, was mir an Trade Republic so gut gefällt und warum ich mich für dieses Depot entschieden habe, dann lies dir am besten den folgenden Beitrag durch!
Die gute Nachricht: Wenn du noch kein Trade Republic-Depot hast, dann kannst du dir 15 Euro Startguthaben sichern, indem du meinen persönlichen Einladungslink nutzt! Schreib mir hierfür einfach eine kurze e-Mail an thomas.brantl@yahoo.de und sichere dir dein 15 Euro Geschenk von Trade Repulic (als Werber erhalte auch ich 15 Euro)!
Das besondere: Alle Salesforce-Anwendungen sind als Cloud-Applikationen verfügbar und für diese konzipiert worden. Ein entscheidender Vorteil gegenüber Unternehmen, deren Software entworfen wurde, als es die Cloud noch nicht mal gab.
Name | Salesforce |
WKN | A0B87V |
Land | USA |
Dividendenrendite | 0,00 % |
Kurs | 181,66 Euro |
Quelle: finanzen.net, Stand: 30.12.2020
Zscaler
Die dritte meiner Cloud-Aktien ist die Zscaler-Aktie. Die Plattform von Zscaler sorgt dafür, dass die Daten, die zwischen Datencenter – also der Cloud – und Anwender sicher transferiert werden. Da gerade in Unternehmen, vielleicht noch viel mehr im Regierungsbereich, hochsensible Daten von der Cloud abgerufen werden, kann man sich vorstellen, welch hohen Wert eine sichere Verbindungen für Cloud-Anwender hat.
Die Zscaler-Aktie ist Teil meines erfolgreichen wikifolios "TechTrends", das seit seiner Auflage im Jahr 2016 um 14,5 Prozent jährlich zulegte (Stand: 25.07.2022). Alle enthaltenen Einzelwerte findest du auf wikifolio (kostenlose Registrierung (*) erforderlich).
Genau für diese Sicherheit sorgt Zscaler. Mit der zunehmenden Anzahl an Cloud-Anwendungen dürfte sich auch Zscaler einer steigenden Nachfrage erfreuen – großartige Aussichten für die Zscaler-Aktie!
Name | Zscaler |
WKN | A2JF28 |
Land | USA |
Dividendenrendite | 0,00 % |
Kurs | 162,00 Euro |
Quelle: finanzen.net, Stand: 30.12.2020
Mein Fazit: Kaufchance Cloud-Aktien und britischer Aktienindex
Unterschiedlicher könnten meine Käufe im Dezember nicht sein! Auf der einen Seite britische Aktien, die derzeit extrem günstig gehandelt werden. Man könnte hier von einem Art Value-Ansatz sprechen.
Auf der anderen Seite meine Cloud-Aktien, die teilweise mehrere hundert Prozent in den letzten Monaten gestiegen sind und entsprechend teuer wirken. Zweitgenannter Ansatz ist für mich nicht neu, ich investiere seit Jahren in vermeintlich teuere Aktien – und ich fahre hervorragend damit!
Hier findest du meine absoluten Top-Performer (und auch meine Nieten)
Zum Kauf des "britischen Aktien"-ETF hat mich das Buch "The 80/20 Investor" von David Schneider inspiriert. Dieses Werk ist hierzulande ziemlich unbekannt (vermutlich weil es nur in englisch erhältlich ist), liefert jedoch einige spannende Ansätze und zeigt anhand historischer Investments, welche Prinzipien hinter den erfolgreichsten Investoren der Vergangenheit stecken.
Absolut empfehlenswert für alle, die der englischen Sprache mächtig sind. PS: Das Preis-Leistungsverhältnis ist top.
"The 80/20 Investor" ist als Taschenbuch (*) und Kindle-eBook (*) auf amazon.de erhältlich
Mehr über den Autor dieses Beitrags findest du hier
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Disclaimer
Für diesen Beitrag gilt – wie für alle „Aktien für jedermann“-Beiträge – der folgende Disclaimer. Bitte lies ihn dir aufmerksam durch und beachte die darin enthaltenen Ausführungen.
Thomas Brantl besitzt Aktien von Alibaba, Fastly, Ryanair, Salesforce, Tencent und Zscaler.
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